Die Wand, das Blut, der Zwerg, mein Freund der Pinsel und ich ~ TAG 4

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Jojos POV:

Irgendwann werde ich wach, weil da jemand neben mir einen Wald abholzt. Abgeholzt hat. Alter. Wie konnten die Zwerge da überhaupt schlafen, wenn ihr Boss eine fucking Beatbox ist? Na toll. Jetzt bin ich wach. Das nächste was mir auffällt: Meine Kopfschmerzen sind so gut wie weg, nur noch ein dumpfes Pochen ist übrig. Geiles Zeug, das Kraut da.

Langsam streiche ich mit klammen Fingern über den Verband, dann setze ich mich langsam auf. Es ist immer noch dunkel im Zimmer, draußen dämmert es zwar, aber die Sonne ist noch lange nicht aufgegangen.

Wobei. Ich öffne probeweise ein Auge. Voll dunkel hier. Und das Schnarchen aufgehört. Ich drehe mich ein wenig nach rechts und gucke nach dem Vollidiot von Zwerg, der eigentlich in unmittelbarer Nähe von mir liegen sollte. Da ist der aber nicht. Ich bin verwirrt und komme dann schließlich in Folge eines Geistesblitzes auf die Idee, mich mal umzuschauen.

Ja moin. Der Wicht, der da in unserem Wohnzimmer auf Zehenspitzen Richtung Tür schleicht und mir den Rücken zukehrt, den kann ich zweifelsohne als Thorin erkennen.

„Morgen Holzkopf", sage ich halblaut, und der Zwerg springt fast. Aber nur fast. Tatsächlich bewegt er sich gar nicht, er bleibt nur eine Sekunde wie eingefroren stehen, bevor er sich zu mir umdreht. „Du solltest noch schlafen, Mensch"

„Ach, sind wir schon wieder soweit, dass du mich nur nach meiner Rasse ansprichst? Das heißt so nebenbei: Guten Morgen, Jojo", ich schwinge die Beine vom Sofa und stehe dann wackelig auf, Thorin macht zwei große Schritte und will mir unter den Arm greifen, doch ich hebe die Hand und signalisiere ihm ein Stoppzeichen. Vorsichtig mache ich den ersten Schritt. Mein Schädel pocht stärker, ich beiße die Zähne zusammen. Aber sonst – alles paletti. „Mega geiles Zeug, dein Kraut da. Kannst du uns da einen Vorrat anlegen?"

„Hinlegen, aber schnell, Jojo!", böser Blick seitens meines unentspannten Mittpenner.

„Vergiss es. Mir geht's gut"

Der Zwerg fixiert mich. „Hinlegen!"

„Nö!", ich klettere über die Lehne vom Sofa und flitze an ihm vorbei, dann lege ich eine Vollbremsung hin. Na gut, ganz so toll geht es mir nicht, ich bin wackelig, fühle mich müde und habe das Gefühl, das Eitri in meinem Schädel gerade Thors neues Spielzeug zusammenhämmert. Aber ich will nicht schlafen. „Mir geht's prima. Nur ein bisschen wackelig!" Zum Beweis drehe ich mich einmal um meine eigene Achse, verliere dabei das Gleichgewicht und stolpere. Mit einem Satz packt mich Thorin am Arm.

„Mit Kopfverletzungen ist nicht zu spaßen, Mensch!"

„Chill, Digga. Weiß ich selber. Aber im Ernst. Ich lege mich nicht nochmal hin. Und ich setzte mich auch nicht hin!"

Thorin schaut mich drohend an, ich starre genervt zurück. Schließlich seufzt er. „Wie geht's dir wirklich?"

Da muss ich gar nicht lange nachdenken. „Lustig"

Ich kann die Fragezeichen förmlich hören.

„Im Ernst. Lustig. Es ist einfach funny. Und jetzt komm, du kriegst mich sowieso nicht wieder auf das Sofa. Wir müssen da noch eine Garagenwand überstreichen, da haben wir einige Spuren hinterlassen", ich rolle mit den Augen und grinse halbseitig.

Thorin schaut mich an. Und ich kann es nicht lassen und schnippe im gegen die Stirn. „Jemand zuhause?"

Uhh, ganz böser Blick. Ich sterbe. Dann dreht er sich wortlos um und geht auf die Terassentür zu.

„Andere Richtung. Farbe ist unten!"



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