Hilfe, wir haben zwei Elben, drei Zwerge und einen Hobbit im Haus! // Hobbit FF

Crossover Teil II

Fíli, Sohn von Dís, ist zwar jung, aber hat Grips. Das unterscheidet ihn von seinem Onkel, ist allerdings kein Einzelfall, die weibliche Linie Durins war schon immer schlauer als die männliche. Leider gab es nie eine erstgeborene Tochter und somit wurde das Potential nicht genutzt, zumal auch nie ein erstgeborener Sohn auf sein Geburtsrecht verzichtete und die Schwester an seiner Stelle krönte. Thorin tat es auch nicht, heiratet allerdings nie oder zeugte ein Kind, weshalb zum ersten Mal seit Jahrhunderten die weibliche Linie ihre Saat über Mittelerde ausschütten könnte.

Gerade allerdings ist der Thronerbe des Erebors mit selten dämlichem Gesichtsausdruck gesegnet - was nicht am Wein liegt, obwohl er einen halbvollen Becher in der Hand hält, den Thranduil auffüllt, sobald der Füllstand einen Zentimeter weitersinkt. Liegt auch nicht daran, dass die Gemeinschaft vor der Elbenarmee steht, böse Blicke von den Bewohnern der Seestadt abkriegt, obwohl kaum noch welche übrig sind. Fast alle wurden ausgeschifft in das schwebende Ungetüm über ihnen, dass die Welt verdunkelt wie Sauron Mordor. Zur medizinischen und psychologischen Behandlung, hat zumindest einer der Menschen in Plattenrüstung gesagt und Fíli ein Grinsen, das nur aus Zähnen bestand, geschenkt.

Jetzt steht der einen halben Schritt hinter Jojo, sein Helm neben der Weinkaraffe auf dem filigranen Tischchen, welches der Elbenkönig vom Düsterwald bis hierher transportieren hat lassen. Aus Stilgründen, Fíli ist das klar, der Rest tippt auf Angabe, was durchaus auch eine Möglichkeit ist, doch wenn Fíli Thranduil halbwegs versteht, dann hat der Elb das nicht einmal in Betracht gezogen.

Der Mensch grinst immer noch. Das riesige Tattoo auf seinem Gesicht verzieht sich dabei keinen Zentimeter, dazu ist es zu hoch, immerhin zieht es sich über die ganze Stirn und den Rest des Kopfes, der extra rasiert ist. Muss er sein, Menschen fallen nicht so jung die Haare aus und der Kerl ist keine 30.

Fíli selber sitzt ihnen gegenüber auf einem übergroßen Badeplastikring mit Einhornkopf in grellem Weiß und Glitzerelementen, dazu zwei praktischen Handgriffen am Hals des Teils. Eigentlich geht man mit sowas schwimmen, hier dient es als Stuhlersatz, weil Nici das so will.

Besagte ist auch der Grund, warum er den Becher in der Hand hat, sie hat ihm ihn in die Hand gedrückt, nachdem man sie von der Mauer gezerrt hatte. Daran will Fíli nicht wirklich denken, in weniger als dreißig Sekunden haben die Plattenrüstungsmenschen sie aus dem Erebor gezogen, entwaffnet, die Rüstungen heruntergerissen und auf die Knie gepresst, jeder mit zwei kalten Waffen im Nacken. Geredet wurde kein Wort, mussten sie auch nicht, es war allen klar, was passieren würde, wenn sich einer rührt. Normalerweise geben Zwerge nie klein bei, sie kämpfen bis zum letzten Atemzug, rebellieren gegen jedes falsche Wort, schreien selbst in tiefster Not wilde Verwünschungen, doch wenn man am Rande eines Kraters sitzt, den ein den Himmel verdunkelndes Schiff in den Boden gedampft hat, überlegt man sich das Ganze lieber nochmal.

Ganz abgesehen davon, das Fíli sehr genau weiß, wer in den Rüstungen steckt.

„Also, Jojo?"

Der Mensch schon wieder, dessen böses Grinsen für keine Sekunde weniger fies geworden ist. Mit verschränkten Armen steht er hinter seiner amad, sein halboffener Rock weht sacht im Wind - hatten das die Commandos oder die Commander nochmal, aber wenn Fíli sich ansatzweise richtig erinnert, dann ist Rex der Captain der blauen 501.ten, kann also der Typ vor ihm keiner sein.

Jojo selber ist die Jacke losgeworden, hat die Arme auf die Knie gestützt - als Einzige gibt es für sie einen Stuhl, Thranduil steht lieber und beobachtet Fíli wie eine Kobra ein Meerschweinchen. Bis geradeeben hat sie ihn nicht einmal angesehen, was mehr weh tut, als Fíli bereit ist, zuzugeben, doch jetzt hebt sie den Blick von dem zu dicken Tablett in ihren Fingern und mustert ihn auf eine Art und Weise, die Fíli über die Knie streichen lässt.