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Mittags fängt er seine zwei Jungs vor der Schule ab und holt Lotta aus dem Kindergarten. Mit den Worten „Kinder – Krisensitzung. Ich muss euch was erzählen", fährt er zu sich nach Hause.


Dort setzen sich die vier ins Wohnzimmer. Andreas atmet tief durch. „Das ist jetzt nicht leicht für mich", fängt er an. Seine Kinder sehen ihn nur an. „Also, ich hab eine Frau kennengelernt" ... „Ist doch super!", fällt ihm Moritz ins Wort. „Ja, das finde ich auch", lächelt Andreas. „Aber eurer Mutter gefällt das nicht. Sie hat Jule einen Brief geschrieben, in dem nicht so schöne Sachen stehen. Ich hätte Jule und ihre Kinder gerne hier, bis alles geklärt ist. Und da kommt ihr ins Spiel – darf ich das machen?". Still sehen ihn seine Kinder an. Lotta kommt zu ihm, klettert auf seinen Schoß und flüstert ihm ins Ohr
„Papa, hast du sie lieb?" – „Ja, mein Mäuschen, sehr sogar" – „Hat sie dich auch lieb?" – „"Ich glaube schon, ja" – „Wird sie mich auch liebhaben?" – „Bestimmt, Lotta!" – „Dann darf sie kommen, Papa. Ich hab dich auch lieb".
Er drückt sie fest an sich. Seine Jungs fragen, wie alt die Kinder sind. „Moritz, du kennst Laura, sie ist mit dir in einer Klasse. Und Leon ist acht" – „Echt, Laura? Die ist cool, und ihre Mama ist voll nett. Und das ist deine Freundin?" Andreas nickt. „Müssen wir dann unsere Zimmer teilen?", will Michel wissen. „Nein, ich denke, das geht auch anders. Das Arbeitszimmer eurer Mutter ist eh leer, und mein Büro kann ich frei räumen, dann hätten wir zwei kleine Zimmer mehr" – „Soll das dann eine Ersatzmutter sein?" Michel ist skeptisch. „Nein, soll sie nicht. Eure Mama ist und bleibt eure Mama. Ich möchte nur nicht, dass ihr es eurer Mama erzählt, falls sie wirklich hier einziehen". Abwartend sieht Andreas seine Kinder an. „Also, von mir aus kann sie das schon machen", sagt Moritz und gibt seinem Bruder einen Stoß. „Naja ..." – „Mann, Michel, jetzt spinn dich aus. Die sind echt voll in Ordnung!", sagt Moritz. „Ich bin ja eh überstimmt. Also gut", meint Michel dann. „Ich wusste, dass ich auf euch zählen kann. Ich bin stolz auf euch!". Andreas steht auf und drückt seine Söhne. Dann fügt er noch hinzu: „Ach, zu Jule gehört noch jemand. Buster – ein schwarzer Labrador". „Ein Hund! Papa, der zieht auch mit ein?" jubelt Lotta. „Ja, ich denke schon", schmunzelt Andreas. Lotta hüpft im Wohnzimmer herum. „Aber jetzt muss Jule das auch noch mit ihren Kindern klären, und dann sehen wir weiter", meint er noch.

Jule hat inzwischen ein ähnliches Gespräch mit Laura und Leon. Laura findet Moritz ebenfalls total in Ordnung, und Leon freut sich, wenn er nicht mehr der Jüngste ist. „Mama, darf Buster auch mit?", will Laura wissen. „Ich denke schon, der gehört zu uns, oder?" – „Sind das dann unsere Geschwister?", fragt Leon. „Du denkst Sachen, Leon. Nein, Geschwister sind blutsverwandt, und das seid ihr nicht. Ihr könnt allerdings gute Freunde werden", antwortet Jule. „Ist Andreas dann unser Papa?" – „Nein, Leon. Im Moment wären wir nur eine große Wohngemeinschaft", fügt sie noch hinzu. Und auch ihre Kinder stimmen zu.


Abends telefonieren Jule und Andreas noch lange miteinander. Sie sind froh, dass die Kinder so offen auf die Situation reagieren. Am nächsten Morgen steht Andreas mit Frühstück vor Jules Haustür. „Oh, guten Morgen! Das war aber nicht ausgemacht", sagt Jule und lässt ihn herein. Sie nimmt ihm die Bäckertüte ab und geht voraus in die Küche. Andreas folgt ihr, und umarmt sie von hinten, als sie die Kaffeemaschine anmacht. „Ich denke, wir müssen noch einiges klären, und das geht vormittags ohne die Kinder am besten." Jule dreht sich um und gibt ihm erst mal einen innigen Kuss, den Andreas ebenso erwidert. Schließlich setzen sie sich an den Tisch.

„Welche Möbel willst du denn mitnehmen?",fragt Andreas. „Brauche ich denn Möbel?" – „Naja, Kinderzimmermöbel hab ich keine übrig", schmunzelt Andreas. „Meinst du, das dauert lange?" – „Was dauert lange?" – „Naja, bis das mit deiner Frau über die Bühne ist" – „Keine Ahnung", nachdenklich sieht er Jule an. „Ich würde mich aber freuen, wenn ihr auch nachher bleibt!" – „Andreas, das kann und will ich dir jetzt nicht versprechen". Er nickt, wenn auch etwas traurig. „Wie stellst du dir das eigentlich mit deinen Kindern vor?" – „Warum?" – „Andreas, ich bin nicht ihre Mutter und will diese Aufgabe auch nicht übernehmen. Sind deine Kinder dann immer bei dir? Oder behaltet ihr die bisherige Regelung bei?" – „Eigentlich will ich die Kinder da nicht mit reinziehen. Ich würde schon bei der Regelung bleiben, bis jetzt klappt das gut so". – „Ok, dann wären die Kids also Montag nach der Schule bis Mittwoch oder Donnerstag früh bei dir?" – „Ja, genau". Jule sieht ihn an. „Ich habe keine Erziehungsaufgabe bei deinen Kindern, und du hältst dich bei meinen raus, sonst klappt das nicht! Und wenn wirklich mal was Gravierendes ist, müssen wir an einem Strang ziehen, in Ordnung?" Überrascht sieht er Jule an.„Du bist ja knallhart im Verhandeln, Julchen. Aber das ist gut so, wie du das haben willst, also ja, so machen wir das. Allerdings brauche ich deine Unterstützung am letzten Tag, da bin ich ja meistens schon weg. Sonst hat das immer meine Mama gemacht." – „Ja, das geht in Ordnung". Jule lächelt ihn an.„Und in welchem Zimmer darf ich schlafen?", fragt sie ihn dann. Andreas sieht sie lange an. „Naja ... also ... ich dachte eigentlich, in meinem", murmelt er irgendwann. Jule prustet los. „Andreas, das war ein Scherz", lacht sie. „Boah,schock mich nicht so!" – „Entschuldige, aber das musste sein". Jule kriegt sich gar nicht mehr ein. „Na, das kann ja heiter werden", beginnt jetzt auch Andreas  lachen. Kurze Zeit später sind sie wieder in die Umzugspläne vertieft. Sie sind sich einig, dass es schnell über die Bühne gehen soll, am besten noch in der nächsten Woche, da sind die Ehrlichs noch nicht unterwegs und auch Chris will mithelfen. Da bei Andreas eigentlich alles vorhanden ist, brauchen sie nur ein paar Möbel für die Kinder ab- und aufbauen, und es geht relativ schnell. Die Kinder helfen fleissig mit, und so lernen sie sich auch schon ein wenig kennen.Chris schäkert immer wieder mit Jule, was Andreas mit finsteren Blicken quittiert, die die beiden aber nicht bemerken.


Magic Love - EB FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt