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Ein paar Tage später bekommt Jule einen Anruf von Chris. Verwundert geht sie ran, er ist soweit sie weiß in Bayern. „Hallo Lieblingsschwager, was gibt's?" – „Jule, wir haben ein Problem" – „Okaaay ... wie kann ich euch helfen?" – „Lisa ist geflüchtet, weil ihr Mann sie geschlagen hat". Jule setzt sich und muss das erst mal verarbeiten. „Wir stehen jetzt auf einem Parkplatz. Ich wollte, dass sie in meine Wohnung mitkommt, aber das will sie nicht, genauso wenig wie unsere Firmenwohnung" – „Und wie kann ich euch helfen?" – „Könnte sie für eine unbestimmte Zeit in dein Haus?". Jule überlegt nicht lange. „Ja, gib sie mir mal!". Sie redet ein bisschen mit Lisa und als diese das Angebot angenommen hat, will sie nochmal kurz mit Chris sprechen. „Chris, klärt das bitte schnell! Sie darf im Haus bleiben, solange sie will, aber sorgt für klare Verhältnisse. Du weißt, wo der Schlüssel liegt. Ich bring dir noch etwas zu essen in dein Haus. Meld dich, wenn ihr da seid!" – „Mach ich. Jule – bitte sag Andreas nichts" – „Boah, du Geheimniskrämer. Ja, er erfährt nichts von mir!". Jule legt auf, doch sie hat nicht bemerkt, dass Andreas hinter ihr steht. „Was soll ich nicht erfahren?". Jule fährt herum. „Was machst du denn um diese Zeit hier?" – „Ich habe Hunger, und wollte mal sehen, ob noch was übrig ist. Also, was soll ich nicht wissen?" – „Herr Andreas Reinelt, sei nicht so neugierig! Du dürftest bereits mitbekommen haben, dass ich Geheimisse ganz gut für mich behalten kann" – „Ja, weiß ich doch", schmunzelt er und zieht sie an sich. „Also, hast du noch was zu essen für mich?" – „Klar, ich mach dir was warm". Sie gehen in die Küche und Andreas umarmt Jule, während sie am Ofen steht und in den Töpfen rührt. Allerdings ist sie tief in Gedanken versunken und nach einer Weile geht er zum Tisch und setzt sich. Nachdenklich sieht er sie an. Wer ist jetzt wohl in Schwierigkeiten?

Am nächsten Tag hat Jule frei, und sie fährt vormittags in ihr Haus, um dort das Bett für Lisa zu beziehen und durchzulüften. Am frühen Nachmittag bringt Chris Lisa vorbei. Als er wieder weg ist, setzt sich Lisa erst mal auf die Couch. „Willst du was trinken, Lisa?" – „Ja, ein Glas Wasser bitte!". Jule bringt ihr was und setzt sich zu ihr. „Na, wie geht's dir?" – „Beschissen", antwortet Lisa und beginnt zu weinen. Jule nimmt sie in den Arm und hält sie fest. „Ich weiß nicht, wie das jetzt weitergehen soll. Ich hab keinen Job, kein Auto, keine Wohnung, meine Tochter ist beim Papa geblieben, Chris meint er muss mich aushalten, ..." – „STOPP! DAS meint er mit Sicherheit nicht, das darfst du mir glauben! Warum denkst du das denn?". Lisa erzählt von ihrem Einkauf heute morgen und das er ihr alles schenken will. „Ach, Lisa, nimm es einfach an. Er macht das gern. Die Reinelts sind sehr großzügig, wenn sie wollen! Und das kommt definitiv von Herzen, Lisa! Komm, wir beide machen jetzt eine Liste, welche Sorgen du hast und dann wird da Punkt für Punkt abgearbeitet. Du wirst auf alle Fälle einen Anwalt brauchen, Andreas hat da einen guten an der Hand" – „Ja, den hat mir Chris auch empfohlen. Hast du da eine Nummer?" – „Ich besorg sie dir, okay?" „Danke". Gemeinsam setzen sie sich in der Küche an den Tisch und beginnen mit der Planung. Abends fährt Jule dann wieder nach Hause, wo sie Andreas und Chris im Wohnzimmer sitzend vorfindet.


Magic Love - EB FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt