Ich wünsch euch allen ein friedliches Weihnachtsfest mit euren Lieben.
Danke für eure Votes und Kommentare, auch wenn ich nicht immer antworte - ich lese alle und freu mich total darüber 💖------------
Sonntag am späten Vormittag ruft ein völlig aufgelöster Chris bei Andreas an. Er und Lisa haben gestritten, und sie ist seit einer Stunde unterwegs und er weiß nicht, wo sie ist. Andreas sieht Jule fragend an, die zuckt die Schultern. „Lass ihn ruhig noch etwas schmoren!", flüstert sie ihm zu. „Warte doch noch ab, Chris, sie kommt schon wieder", sagt Andreas zu seinem Bruder. Doch nach weiteren zwei Stunden meldet er sich bei Jule. „Na, Chris, ist sie wieder da?", fragt sie. „Nein, wo könnte sie hin sein, Jule?" – „Sie ist noch nicht da? Wie lange ist sie jetzt weg, drei Stunden?" – „Ja, kommt hin". Gemeinsam überlegen sie, bis Jule eine Idee kommt. „Du, ich glaube, sie ist im Wald" – „Im Stadtwald? Der ist ja riesig, wie soll ich sie denn da finden?" – „Na, so weit drin wird sie nicht sein, sie will ja wieder rauskommen. Such sie beim Bismarckturm, ich denke dort wird sie sein" – „Wie kommst du darauf?" – „Bauchgefühl, Chris, ich weiß es nicht". Nachdem sie danach nichts mehr von ihm hören, gehen sie davon aus, dass er sie gefunden hat und sie sich aussprechen. Andreas und Jule genießen den Sonntagnachmittag mit Kaffee und Kuchen und einem langen Spaziergang. Zeit zu zweit ist Mangelware im Moment. Andreas brennt ein Thema auf der Seele, aber er traut sich nicht Jule darauf anzusprechen.
Abends fällt Andreas auf, dass in Chris' Büro Licht brennt. „Du, ich schau mal kurz rüber. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass er das vergessen hat. Aber es muss ja nicht die ganze Nacht brennen". Er gibt Jule einen kurzen Kuss und geht Richtung Werkstatt. Auf dem Hof sieht er Chris' Auto stehen und beginnt zu grübeln. Als er in das Büro kommt, sieht er Chris an seinem Schreibtisch sitzen, den Kopf auf den Armen liegend und hat ein Dejavu. Vor ein paar Monaten saß er selber so da. Andreas geht zu ihm und streicht Chris sanft über die Schultern. „ Hey Kleiner, was ist los?", fragt er ihn. „Warum ist Liebe so kompliziert, Andreas?" – „Ach Herrje, das fragst du MICH?". Andreas zieht sich einen zweiten Stuhl herbei und setzt sich neben Chris, der seinen Kopf schon wieder in den Händen vergraben hat. „Chris?" ... „Wenn das so weitergeht, machen wir uns gegenseitig kaputt, Andreas" – „Aber warum denn?" – „Irgendwie legt sie jedes Wort, jede Tat von mir anders aus, als es gemeint ist. Wir waren heute bei Emily, und jetzt meint sie, ich will unbedingt ein Kind, weil ich so gut mit der Kleinen kann. Aber das ist doch gar nicht so. Und wenn wir kein Kind zusammen bekommen, ist es auch in Ordnung. Andreas, ich weiß nicht mehr weiter". Mit Tränen in den Augen dreht er sich zur Seite und sieht seinen großen Bruder an. Der nimmt ihn in den Arm, und so bleiben sie lange sitzen. „Weißt du, Jule und ich hatten auch Schwierigkeiten am Anfang. Sie wollte auch zweimal alles hinschmeißen. Doch irgendwie haben wir uns immer wieder gefangen und jetzt läufts ganz gut. Lisa ist ja von einer Beziehung in die nächste gekommen, ich stelle mir das sehr schwierig vor. So ganz ohne Verschnaufpause dazwischen, und wenn's auch nur kurz gewesen wäre, wie bei mir. Noch dazu war das ja nicht unbedingt eine liebevolle Ehe, was ich von Jule so gehört habe. Und du bist eher der Typ „dich lass ich jetzt nicht mehr los". Was ich ja auch verstehen kann, nachdem du jetzt so lange allein warst. Da prallen zwei Welten aufeinander – Lisa, die nach ihrer Ehe vielleicht auch mal Abstand braucht, und du, der sie am liebsten nur noch bei sich hätte. Das mit dem Kinderkriegen ist ja nicht unbedingt schlecht, wenn man sich drüber unterhält" – „Ja, aber sie stellt das so hin, als ob ich davon unsere Beziehung abhängig mache. Und das ist nicht so!" – „Dann sag ihr das". Chris sieht zu Boden. „Nee, oder? Bist diesmal du abgehauen?". Chris nickt. „Mensch, Christian! Fahr zu ihr und sag ihr das. Ihr könnt doch nicht immer voneinander weglaufen. Bitte klär das noch vor Donnerstag, ich brauch dich auf Tour mit klarem Kopf und noch klarerem Herz. Vielleicht tut euch dieser Abstand dann auch ganz gut. Und jetzt fahr zu ihr, nimm sie in den Arm und redet miteinander!". Chris denkt noch kurz über das Gesagte nach, dann steht er auf. „Danke" – „Nicht dafür, Chris. Ihr seid ein tolles Paar, und zwei Charakterköpfe. Da wird's noch öfter Krach geben" – „Charakterköpfe?" – „Naja, Sturköpfe wollte ich nicht sagen", grinst Andreas ihn an. „Na fahr schon!" – „Kannst du mir den Zweitschlüssel von Jules Haus geben?". Jetzt überlegt Andreas ein wenig. „Ja, okay, komm kurz mit rüber. Ich weiß zwar nicht, ob das richtig ist, aber egal". Die beiden gehen ins Haus, und Andreas nimmt den Schlüssel vom Schlüsselbord. Jule bekommt das nicht mit, sie steht gerade unter der Dusche. Als Chris weg ist, beginnt Andreas zu schmunzeln. Er geht zu ihr ins Bad und stellt sich dazu.
Später liegen die beiden kuschelnd im Bett und Andreas fährt sanft ihre Konturen nach. Er denkt an seinen Ratschlag Chris gegenüber und gibt sich einen Ruck. „Sag mal, könntest du dir nochmal Familienzuwachs vorstellen?" – „Was willst du denn noch? Wir haben einen Hund, Schafe, draußen toben Katzen herum. Auf Hasen und Kaninchen ist Laura allergisch. Obwohl – mit einem Pferd könntest du den Kindern eine Riesenfreude machen". Andreas beginnt zu lachen. „Das glaub ich dir aufs Wort". Er wird wieder ernst und sieht ihr tief in die Augen. „Ich dachte eigentlich an ein Baby". Verwundert sieht ihn Jule an. „Ein Baby?" – „Ja, so eine kleine Zaubermaus" – „Andreas ... damit überfährst du mich grade total", sagt Jule und schließt die Augen. So bleibt sie eine Weile liegen und Andreas betrachtet sie still. Irgendwann beugt er sich über sie und küsst sie sanft. „Ich will nicht sofort eine Antwort, Liebes. Aber ich könnte mir das tatsächlich nochmal vorstellen" – „Schatz, wir haben schon fünf Kinder!" – „Naja, ihr Mädels könntet schon noch Unterstützung brauchen", grinst er. „Ja, und wenn's ein Junge wird?" – „Habt ihr Pech gehabt! Aber eigentlich ist es ja egal, solange es gesund ist" – „Andreas, ...", will Jule noch etwas sagen, doch er verschließt ihren Mund mit einem innigen Kuss. „Denk drüber nach, Liebes". Jule dreht sich zu ihm hin und sieht ihn grübelnd an. Das hatte sie nicht erwartet. Andreas hat die Augen geschlossen und ist kurz vorm Einschlafen. Sie schmiegt sich an ihn und versucht zu schlafen, doch ihre Gedanken lassen sie jetzt nicht mehr zur Ruhe kommen.
Nach einer Weile steht sie wieder auf und setzt sich mit einer Kuscheldecke in ihren Schaukelstuhl. Ihr Blick schweift in den dunklen Garten. Sie überlegt hin und her und stellt fest, dass das eine Entscheidung zwischen Kopf und Herz wird. Einerseits ... soll man das in ihrem Alter noch mal wagen, das Risiko ist definitv höher als bei ihren Großen. Ob sie das nervlich nochmal packt, die schlaflosen Nächte, die Sorgen. Andreas, der oft unterwegs ist und selbst wenn er daheim ist, nicht immer anwesend ist. Ihre Arbeit könnte sie dann für eine Weile vergessen. Andererseits ... sie hätten beide noch viel Platz im Herzen für ein Baby, Andreas liebt Kinder, er behandelt ihre Kinder, als wären es seine eigenen. Sie sind mittlerweile auch gleichberechtigt in der Erziehung, ziehen am gleichen Strang, haben die gleichen Werte. Dieser Blick eben, mit dem er von einer ‚Zaubermaus' gesprochen hat ... Jule schließt die Augen und stellt sich vor, wie es mit einem Baby sein könnte. Irgendwann döst sie ein, wird aber kurz darauf von Andreas geweckt, der sie vermisst und gesucht hat. „Liebes, komm wieder ins Bett!" Und er hebt sie hoch und trägt sie nach oben. Dort kuschelt er sich ganz eng an sie und beide schlafen schnell wieder ein.
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Magic Love - EB Fanfiction
FanfictionIn dieser Geschichte gehts mal um Andreas und die Liebe ... Das ist eine FanFiction, ich habe mir die Ehrlichs und ihr Umfeld nur ausgeliehen, ich kenne keine der vorkommenden Personen. Die Geschichte entspringt nur meiner Fantasie. Viel Spaß beim L...