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Dort nimmt er sich etwas zu essen und setzt sich ins Wohnzimmer, wo ihn Jule findet, als sie von der Arbeit heimkommt. „Hey Schatz, was ist denn los?" – „Nichts" – „Andreas, ich kenn dich mittlerweile gut genug, dass ich weiß, dass das nicht stimmt!" Andreas nickt und meint: „Chris will am Mittwoch schon wieder nach Bayern fahren" – „Ja, und?" – „Der kann doch nicht immer unterwegs sein und mich hier allein lassen mit der ganzen Planung und Umsetzung der neuen Tour". Jule sieht ihn lange stumm an. „Wie lange hast du ihn allein gelassen als du mich kennengelernt hast?", fragt sie ihn dann. „Das war was anderes. Ich war doch trotzdem hier und erreichbar" – „Nein, du warst nicht erreichbar, Schatz. Du warst zwar körperlich anwesend, aber Chris hat alles allein gemanagt. Und wenn er dich nicht hin und wieder geholt hätte, wärst du nur noch an mir geklebt", schmunzelt Jule. „War ich echt so schlimm?" – „Schlimmer! Freu dich doch für ihn, soweit ich weiß, hatte schon lange keine richtige Beziehung mehr, oder?" Andreas nickt. „Er muss Lisa auch erst mal richtig kennen lernen, und das geht halt mal nicht nur übers Telefon!" – „Du weißt wie sie heißt?" – „Natürlich. Du nicht?" – „Nein, bis vorher wusste ich das nicht". Grübelnd sieht er zu Boden. „Kann es sein, dass er mit dir mehr redet als mit mir?", fragt er Jule. „Vielleicht höre ich nur besser zu, Andreas. Du bist ja gleich grundsätzlich dagegen, erstens weil sie ein Fan ist und dann auch noch so weit weg wohnt. Sieh ihn dir an, Schatz, er ist so glücklich. Gönn ihm dieses Glück, ich hoffe, dass das alles gut geht und er Lisa vielleicht doch irgendwann hier an seiner Seite haben kann. Ich glaube nämlich, dass da noch einige Schwierigkeiten auf die beiden zukommen".


Andreas sieht Jule lange an, die ihm fest in die Augen schaut. „Ich sag noch schnell den Kindern ‚Gute Nacht'", sagt sie und geht nach oben. Als sie wieder nach unten kommt, ist Andreas wieder tief in Gedanken versunken. „Das ist komisch für mich", meint er irgendwann. „Was denn?" – „Chris und eine Freundin. Er war lange allein, und darauf baut ja auch die Show auf. Das müssen wir dann aus der neuen rausnehmen, die Texte umschreiben und so. Und wenn die Fans das mitbekommen – oje!" – „Ich denke, die meisten Fans stehen trotzdem zu euch. Die Damen, die für Chris so schwärmen, sind ja meistens noch Kinder" – „Du liest die Kommentare?" – „Oh ja, und ich bin froh, dass es nicht dich betrifft, Schatz! Klar sind da auch ein paar dabei, aber bei denen merkt man, dass es tatsächlich erwachsene Frauen sind, die wissen, dass du zwar gerne flirtest aber trotzdem treu bist. Die sich eher gegenseitig die Bälle zuwerfen und miteinander Spaß haben, ohne aufdringlich zu werden. Auch wenn es mich etwas wundert, dass es noch nicht durchgedrungen ist, dass du in Scheidung lebst" – „Ja, das muss auch noch irgendwann bekannt gegeben werden. Ich hoffe echt, dass uns das kein Karriereende bringt" – „Quatsch, die echten Fans lieben euch auf der Bühne, denen ist doch euer Privatleben vollkommen egal!" – „Womit habe ich so eine kluge Frau wie dich verdient?" – „Du bist unmöglich, Andreas Reinelt!" – „Warum denn?" – „Ich bin nicht klug, ich denke nur anders als du".

Er zieht sie auf seinen Schoß und küsst sie lange. „Ich bin sehr froh, dass ich dich habe, Liebes" – „Ja, und jetzt genießen wir dann erst mal die Osterferien, die nächste Woche beginnen. Hast du schon irgendwas im Kopf?" – „Jule, da muss ich dich enttäuschen. Ich muss echt ranklotzen, noch dazu, wenn Chris sich wirklich rar macht, ich werde kaum Zeit für euch haben" – „Ooh ... hmmm, na gut, dann plan ich halt selber" – „Was planst du denn?", fragt Andreas neugierig. „Aha, keine Zeit haben aber alles wissen wollen? Ich hab ein paar Ideen, die kann ich auch ohne dich umsetzen". Jule streckt ihm die Zunge raus und steht auf. „Mit allen fünf? Allein?" – „Ja klar, ich bin ja öfter allein mit ihnen. Traust du mir das nicht zu?". Sie steht vor Andreas und stemmt ihre Hände in die Hüften. Grinsend sieht er zu ihr hoch, greift sie um die Taille und zieht sie wieder auf seinen Schoß. „Herr Reinelt, ich dachte, wir wollten jetzt streiten?" – „Ich nicht, ich feier gleich Versöhnung", murmelt er und gibt ihr einen verlangenden Kuss.



Magic Love - EB FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt