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„Hey ihr zwei, schon fertig für heute?", sie sieht zwischen den beiden hin und her und versteht. „Bin schon weg. Männergespräche langweilen mich", zwinkert sie Chris zu. Sie gibt Andreas noch kurz einen Kuss und geht dann ins Bad. Sie hört die beiden reden, bis Andreas plötzlich laut wird. Sie geht nach unten. „Andreas, kannst du bitte leiser sein, die Kinder schlafen schon!", sagt sie zu ihm. „Komm mal her, Liebes", antwortet Andreas und streckt ihr seine Hand entgegen. „Warum macht ihr immer so Sachen, ohne mich einzuweihen?". Jule setzt sich neben ihn und sieht Chris an, der gerade gar nicht mehr weiß, was er sagen soll. „Schatz, du warst beschäftigt. Außerdem hättest du auch nichts anderes machen können als wir beide. Lass sie doch erst mal hier ankommen, sie ist völlig durch den Wind" – „Und warum schickt sie mich dann weg?", will Chris wissen. „Gerade deswegen, Chris. Sie muss mit ihren Gedanken erst mal selber klar kommen und alles sortieren. Du hast sie etwas überfordert mit dem Einkauf heute vormittag!" – „Echt jetzt? Das war doch selbstverständlich!" – „Für sie nicht" – „Was habt ihr eingekauft?", fragt Andreas neugierig. „Klamotten und Schuhe. Sie hat ja nichts mitgenommen, weil es so schnell gehen musste" – „Ja, und du hast bezahlt, das musst du dazu sagen, Chris!" – „Ich hab's ihr geschenkt, das ist was anderes!" – „Nein, ist es nicht. Chris, sie steht zwar im Moment mit leeren Händen da, aber sie will nicht von dir ausgehalten werden" – „Aber ..." – „Kein Aber. So empfindet sie das, sie ist nur zu zurückhaltend um es dir ins Gesicht zu sagen!". Grübelnd sieht Chris zu Boden, während Andreas leise vor sich hingrinst und Jules Hand drückt. „Was?", fährt sie ihn an. Andreas hebt abwehrend seine Hände. „Nichts, nichts. Kannst du ihr nicht ein bisschen was von deinem Temperament abgeben, Liebes?" – „Nein, das brauche ich noch für euch beide. Außerdem werdet ihr euch noch wundern, das ist kein Duckmäuschen, sie ist eine tolle Frau, wenn sie mal aus sich rausgeht!". Chris nickt zustimmend. „Ja, sie hat auch Temperament, aber anders als du. Du reagierst immer gleich, während sie eher im Stillen brodelt und irgendwann explodiert" – „Ja, so würde ich das auch sehen, Chris. Und sie will das alleine schaffen! Den Mann, der ihr immer alles vorgeschrieben hat, hat sie hinter sich gelassen. Und sie will nicht gleich in die nächste Abhängigkeit rutschen, das musst du dir bitte merken. Auch wenn du es gar nicht so meinst, sie fühlt sich unter Druck gesetzt. Biete ihr Hilfe an, aber überrumple sie nicht damit. Sie wird sich Hilfe holen, wenn sie sie braucht. So, das war mein Wort zum Freitag, ich geh jetzt ins Bett. Gute Nacht ihr zwei!". Jule gibt Andreas noch einen Kuss und umarmt Chris kurz, bevor sie nach oben verschwindet. Andreas sieht seinen kleinen Bruder lange an, der grübelnd vor ihm sitzt. „Bleibst du heute Nacht hier?", fragt er irgendwann. „Wenn ich darf, gern" – „Natürlich darfst du. Ich hol dir schnell Bettwäsche, dann verschwinde ich auch" ". Er bringt die Wäsche und geht dann auch nach oben. Chris legt sich aufs Sofa und denkt noch lange über das nach, was Jule gesagt hat, aber irgendwann schläft er doch ein.

Am nächsten Tag fährt Jule mit Lotta zum Bäcker und holt Lisa ab. Sie hatten gestern noch beschlossen, dass Lisa zum Frühstück kommt und Andreas kennenlernen soll. Da wussten sie zwar noch nicht, dass Chris auch da sein wird, aber Jule hatte ein feines Gespür und sich das fast gedacht. Als er bemerkt, wen sie dabei hat, springt er sofort vom Sofa auf und lässt Lisa nicht mehr los. Andreas kommt erst etwas später zum Frühstück, und ist erst mal verblüfft und muss sich sammeln. „Guten Morgen! Du bist Lisa? Herzlich Willkommen in unserem wilden Haufen!". Und er umarmt sie kurz, bevor er sich neben Jule setzt. Es wird ein lebhaftes Frühstück, obwohl nur drei der fünf Kinder da sind, wird Lisa gleich mal ausgefragt. Nach einer Weile lehnt sich Lisa an Chris, und Jule schickt die Kinder nach draußen. „Oje, das war jetzt etwas viel für dich, oder?" – „Naja, geht schon. Und das waren ja noch nicht mal alle" – „Man gewöhnt sich dran. Mir fehlen die zwei, die heute nicht da sind", lacht Jule. Chris gibt Lisa einen Kuss auf die Schläfe. „Ich find das echt toll, dass du hier bist, Maus". Jule und Andreas sehen sich an und stehen gleichzeitig auf. „Wo wollt ihr denn hin?" – „Euch ein bisschen allein lassen. Ich geb dir eine halbe Stunde, dann müssen wir rüber in die Werkstatt, Bruder!" – „A...", weiter kommt Lisa nicht, weil sie von einem Kuss unterbrochen wird. Chris winkt den beiden zu und lässt Lisa nicht mehr los. Andreas uns Jule gehen lächelnd in den Garten, wo sie den tobenden Kindern zusehen. Das machen sie sehr selten gemeinsam, weil Andreas immer noch viel in der Werkstatt ist. Nach einer halben Stunde holt er sich dann Chris, und sie gehen arbeiten. Jule plaudert noch ein Weilchen mit Lisa, bevor sie mit ihr nach Herford fährt, um dort mit ihr einzukaufen und sie dann in ihrem Haus abzusetzen.


Magic Love - EB FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt