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Die fünf Shows in Frankfurt sind wie immer ein großer Erfolg. Als sie morgens auf dem Weg zur Westfalenhalle sind, klingelt Andreas' Handy. Seine Mama ist dran. „Guten Morgen, Andreas" – „Guten Morgen, Mama. Gibt's ein Problem?" – „Naja, irgendwie schon. Deine Kinder wollen nicht bei mir bleiben, sondern lieber zu Jule" – „Warum das denn?" – „Tja, sie lieben deine Freundin. Ich kann sie aber nicht erreichen, sie geht nicht ans Telefon bei euch!" – „Mama, ich ruf sie kurz auf dem Handy an und dann rühr ich mich nochmal bei dir. Bis gleich!". Andreas schüttelt grinsend den Kopf und wählt Jules Nummer. „Guten Morgen Schatz", geht Jule ans Telefon. „Guten Morgen, Liebes. Jule, wir haben ein Problem!" – „Oh, was ist los?" – „Mama hat die Kinder bei Steffi abgeholt, und jetzt wollen sie lieber zu dir als bei ihrer Oma bleiben", sagt er. Jule überlegt kurz. „Ich bin hier, ich warte sowieso auf dein Auto, das heute gebracht wird. Sie kann sie gerne bringen. Aber ich werde mit deinen Kindern reden, wenn dir das Recht ist, deine Mama hätte sich bestimmt über ihren Besuch gefreut", meint sie dann. „Ja, das hätte sie. Also darf ich ihr sagen, dass sie die Kids bringen kann?" – „Ja, mach das. Wir klären dann gleich, wie wir das morgen mit dem Fahren machen, dann brauchst du dich da nicht kümmern" – „Jule, du bist eine Powerfrau, die ihresgleichen sucht" – „Quatsch. Ich hab jetzt grad sogar ein bisschen Herzklopfen, weil ich deine Mama gleich kennenlerne, und du nicht da bist" – „Ach Jule, die beißt nicht!". Jule lacht. „Wir sehen uns morgen, Andreas. Ich freu mich schon!" – „Ich freu mich auch! Bis morgen!". Und die beiden legen auf. Andreas gibt seiner Mama Bescheid, dass Jule daheim ist und die Kinder gerne kommen können.


Hedi packt die Kinder ins Auto und fährt nach Bünde. Dort angekommen, werden die Jungs gleich mit HighFive begrüßt und Lotta umarmt Jule fest. Hedi lächelt und geht ihnen hinterher. „Hallo Frau Reinelt", sagt Jule und reicht ihr die Hand. „Guten Tag, Jule", antwortet die. „Möchten Sie eine Tasse Kaffee?" – „Ja, gerne", antwortet Hedi und folgt Jule in die Küche. „Jule? Krieg ich Spezialkakao?", fragt Lotta, die gerade in die Küche hüpft. „Mäuschen, später, ich möchte gerne mit deiner Oma etwas plaudern" – „Okay, rufst du mich dann?" – „Mach ich Lotta". Verblüfft sieht Hedi zwischen den beiden hin und her. „Also, dass ich das mal erleben darf. Lotta ohne Widerworte! Wie haben Sie das denn geschafft?". Überrascht sie Jule sie an. „Ich weiß nicht ... liebevolle Konsequenz wahrscheinlich. Sie hat bei meinen Kindern mitbekommen, dass ich nicht viele Regeln habe, aber die werden eingehalten ohne Murren. Und wenn ich was verspreche, dann halte ich das auch". Jule stellt die Tassen auf den Tisch und setzt sich. „Sie tun meinem Sohn und auch seinen Kindern wahnsinnig gut, Jule" – „Sie sind ja auch wundervolle Menschen", antwortet Jule. „Erzählen sie mir ein bisschen von sich?". Jule nickt, und beginnt mit ihrer Geschichte. Als sie von ihrem verstorbenen Mann erzählt, legt Hedi eine Hand auf ihre und drückt sie mit Tränen in den Augen. Beim Alkoholproblem ihres zweiten Mannes schüttelt sie entsetzt den Kopf. „Und wo sind Ihre Kinder jetzt?", will sie schließlich wissen. „Oben. Möchten Sie sie kennenlernen?" – „Ja, liebend gern". Jule ruft ihre Kinder nach unten. „Leon, Laura, das ist Frau Reinelt, die Mama von Andreas" – „Guten Tag, Frau Reinelt", sagen die beiden und geben ihr die Hand. Hedi ist von so viel Höflichkeit begeistert und meint: „Also, eigentlich sind wir ja eine Familie. Ich bin Hedi, sagt doch bitte ‚du' zu mir, auch du, Jule!". Lächelnd nickt Jule. „Gerne, Hedi". Die beiden reden noch den ganzen Vormittag, und als Hedi wieder fährt, sagt sie zu Jule: „Ich weiß jetzt, dass meine Enkel und mein Sohn gut aufgehoben sind bei dir. Und das ist mir sehr wichtig! Ich komme dann morgen gegen neun Uhr hierher, und wir fahren gemeinsam mit dem Firmenvan nach Oberhausen. Bis Morgen, Jule!" – „Bis Morgen, Hedi". Erleichtert schließt Jule die Tür, als Hedi vom Hof gefahren ist. Dann ruft sie Lotta, um ihr den versprochenen Spezialkakao zu kochen.


Pünktlich um neun Uhr am Silvestermorgen sitzen alle Kinder im Van, was Hedi wieder erstaunt. „Das hab ich ja noch nie erlebt, dass alle fertig sind!" Jule sieht sie an und zuckt mit den Schultern. „Planung ist alles, Hedi, und rechtzeitig aufstehen. Wer nicht fertig ist, muss hierbleiben. Punkt!". Sie überprüft noch die Gurte von Lotta und Leon und schließt dann die Schiebetür. Jule setzt sich auf den Fahrersitz. „Alles bereit zur Abfahrt auf den hinteren Plätzen?" – „JAAAAA", kommt es fünfstimmig zurück. Und Jule gibt Gas in Richtung Oberhausen.


Dort angekommen, werden sie von Budda eingewiesen. Der Van kommt in den abgesperrten Bereich, und er bringt sie gleich mal ins Hotel, das nur eine kurze Strecke entfernt liegt. „Ich hole euch dann gegen fünf ab und fahr euch zur Halle. Kommt ihr bitte in die Lobby, dann finden wir uns gleich." – „Geht klar, Budda, danke!". Jule und Hedi gehen mit den Kindern nach oben. Jule übernimmt die Zimmeraufteilung – die Jungs dürfen zu Chris, Laura und Lotta bleiben bei ihr und Andreas. Nach einer Weile vibriert das Handy von Jule. „Na, Liebes, alles klar bei euch?", sagt Andreas. „Natürlich, was denkst du denn? Wir sind alle wohlbehalten angekommen, und Budda holt uns später wieder ab." – „Bist du grad alleine?" – „Ja, die Jungs sind im anderen Zimmer und Lotta und Laura bei deiner Mama. Warum?" – „Es ist so still bei dir", lacht Andreas. „Laura ist bei Mama?" – „Ja, die beiden haben sich gegenseitig gleich ins Herz geschlossen. Hedi ist die Oma, die sie leider nie wirklich hatte" – „Das ist schön. Jule, ich muss jetzt wieder, ich freue mich auf heute Abend! Ich liebe dich!" – „Ich liebe dich auch, Schatz. Bis später!".


Magic Love - EB FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt