Am nächsten Morgen geht Andreas gut gelaunt in die Werkstatt. Seine Mitarbeiter atmen auf. Ein Chef mit schlechter Laune auf Tour ist nicht leicht zu ertragen. In Bünde kann man sich ja aus dem Weg gehen, unterwegs ist das fast unmöglich. Als Chris später ins Büro kommt, hat Andreas schon einen Berg Autogrammwünsche erledigt. „Boah, du bist ja schon fleissig gewesen." – „Guten Morgen, lieber Bruder" – „Oh, und gut gelaunt bist du auch. Heiße Nacht gehabt, was?" – „Du bist so doof, Chris, weißt du das?". Beleidigt sieht Chris ihn an. „Entschuldige, du bist eine Woche rumgerannt wie sieben Tage Regenwetter. Und jetzt so? Da ist doch was im Busch. Erzähl!" – „Steffi hat sich bei Jule entschuldigt. Auszug ist vom Tisch. Gut so?" – „Aber irgendwas wurmt dich doch?" – „Nein, aber manchmal gehen mir deine Sprüche tierisch auf den Senkel!" – „Okaaaay. Ich versuch mich zu bessern!"
Das nächste Tourwochenende vergeht, diesmal mit kleinen Patzern, besonders bei Andreas, aber er überspielt sie mit viel Humor. Als sie wieder daheim sind, fragt Jule Andreas: „Sag mal, feiert Chris eigentlich morgen seinen Geburtstag? Eure Mama wusste nichts" – „Gute Frage, er hat nichts gesagt" – „Und was mach ich mit der Torte?". Andreas lacht. „DIE nimmt er mit Sicherheit auch ohne Feier!". Also schreibt ihn Jule am nächsten Tag an: „Hey Chris, alles Liebe zum Geburtstag. Ich hätte da was für dich ... wann darf ich dir das vorbeibringen?". Die Antwort kommt prompt: „Ich warte auf dich ;-)". Also nimmt Jule ihren Kuchen und startet nach Enger. Dort geht sie nach oben, wo Chris schon in der Tür auf sie wartet. Als er die Torte sieht, macht er große Augen. „Wow, du bist ja eine richtige Künstlerin! Komm rein!". Jule stellt den Kuchen in der Küche ab. Dann dreht sie sich zu Chris, umarmt ihn und drückt ihm einen Schmatz auf die Backe. „Alles Gute zum Geburtstag, Chris". Der hat nur Augen für die Torte. „Darf man die essen?", fragt er Jule neugierig. „Natürlich", lacht sie, „daran ist alles essbar." – „Kaffee?", will Chris wissen. Jule sieht auf die Uhr. „Ein bisschen Zeit hab ich. Gern!" – „Die ist doch viel zu schade zum Essen!", meint er, als der Kaffee fertig ist. „Du kannst sie auch stehen lassen, aber dann ist sie irgendwann schlecht und du musst sie wegschmeißen", schmunzelt Jule. Chris zückt sein Handy und macht ein Foto, bevor er die Torte anschneidet und Jule auch ein Stück anbietet. „Feierst du nicht, Chris?" – „Nein, mir ist nicht nach Feiern". Überrascht sieht Jule ihn an. „Warum das denn?" – „Hat dir Andreas nichts erzählt?" – „Erzählt? Nein, was denn?" – „Wir hatten Knatsch am Wochenende." – „Worum gings?". Chris stochert in seiner Torte herum. „Der Kuchen kann nichts dafür, denke ich", sagt Jule zu ihm. Chris grinst kurz, wird aber schnell wieder ernst. „Du weißt ja, dass ich oft in den Netzwerken poste, und auch lese, was die Fans dann schreiben". Jule nickt. „Ja, und da ist mir die letzten Wochen eine Frau aufgefallen ... die schreibt manchmal Kommentare, die total witzig sind, bei anderen Sachen deeskalierend und einfach immer vom Stil her ... ich weiß nicht, wie ich das erklären soll. Voll angenehm halt. Ich hab das Andreas erzählt, und er meinte nur, ich soll mir das aus dem Kopf schlagen. Fan bleibt Fan, und ich soll mir doch lieber eine Frau als Chris Reinelt suchen, ohne dass sie weiß, was ich beruflich mache. Eigentlich hat er ja recht, aber diese Frau geht mir nicht mehr aus dem Kopf". Jule überlegt. „Andreas ist dagegen, dass du mit ihr in Kontakt trittst?" – „Mhmm" – „Muss er es denn wissen?" Verdutzt sieht er sie an. „Naja, was spricht denn dagegen, dass du ihr schreibst? Vielleicht ist sie ja verheiratet, oder eine Zicke oder sonst irgendwas, dann hat sich das Thema eh erledigt. Aber du hast es versucht. Chris, man soll immer die Chancen annehmen, die das Leben einem bietet, also mach es!". Jule steht auf und stellt ihr Geschirr ins Spülbecken. „Ich muss zur Arbeit, Chris. Denk mal drüber nach! Wie sagst du so schön: Die eigenen Träume mal angehn, und nicht nur verdrängen". Sie umarmt ihn, geht zur Tür und sieht nochmal kurz zu Chris, der grübelnd am Tisch sitzt. Sie verlässt seine Wohnung und fährt zur Arbeit. Nach einer Weile nimmt Chris sein Handy. Er öffnet das Profil der Frau und beginnt, eine Nachricht zu tippen. Als er fertig ist, zögert er lange, doch schließlich drückt er auf ‚senden'. Anschließend fährt er zur Werkstatt, wo sie für die morgige Abreise alles vorbereiten müssen.
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Magic Love - EB Fanfiction
FanfictionIn dieser Geschichte gehts mal um Andreas und die Liebe ... Das ist eine FanFiction, ich habe mir die Ehrlichs und ihr Umfeld nur ausgeliehen, ich kenne keine der vorkommenden Personen. Die Geschichte entspringt nur meiner Fantasie. Viel Spaß beim L...