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Nach einer Weile hat sich Michel beruhigt, und Jule geht nach unten. Sie holt sich Kaffee und setzt sich still an den Tisch. „Was war das denn grade?", will Andreas wissen. „Frag nicht, Andreas, Michel wird es dir erzählen, wenn er bereit dazu ist!". Andreas zieht seine Augenbrauen nach oben. „Ihr habt Geheimnisse vor mir? Ich weiß ja nicht, ob mir das gefällt", sagt er. „Hör auf, ich werde dir nichts sagen und damit basta!". Jule ist energisch. Überrascht sieht er sie an. Das ist eine ganz neue Seite an ihr, so kennt er sie gar nicht. „Entschuldige, aber das, was ich grade gehört habe, ist nicht ganz einfach zu verdauen. Ich muss das erst mal selber verarbeiten, Andreas!". Er nickt. Jule nimmt ihren Stuhl und setzt sich ans Fenster. Andreas hat schon gemerkt, dass sie das immer macht, wenn sie nachdenken muss und ihre Ruhe braucht. Leise verlässt er das Zimmer.

Als sie nach dem Mittagessen noch am Tisch sitzen, sagt Andreas: „So Kinder, wir müssen mit euch reden". Michel sieht entsetzt zu Jule, doch die schüttelt beruhigend den Kopf. Andreas ist das nicht entgangen, aber er sagt nichts dazu. „Wir haben ja in ein paar Tagen Weihnachten. Wir sind uns aber nicht einig, wie wir das mit dem Baum schmücken machen wollen. Entweder machen Jule und ich das am Vorabend, oder wir alle zusammen am Morgen des Heiligen Abends" – „Oder wir alle zusammen am Vorabend", fügt Jule noch hinzu. „Das hatten wir aber nicht besprochen", hebt er seine Augenbrauen. „Würde aber auch gehen", lächelt ihn Jule an. „Stimmt. Also, wir beide gehen jetzt mit Buster eine Runde spazieren, und wenn wir wiederkommen, hätten wir gerne eine Entscheidung von euch. Meint ihr, ihr schafft das?" Die Kinder sehen sich an, und einer nach dem anderen nickt. Also gehen Andreas und Jule sich anziehen und nach draußen. Buster fetzt schon wieder durch den Schnee. Andreas nimmt die Hand von Jule und die beiden schlendern durch die verschneiten Felder. „Und du willst mir wirklich nicht erzählen, was mit Michel ist?", fragt er sie. „Ich hab ja gesehn, wie panisch er gerade reagiert hat" – „Nein, ich hab's ihm versprochen. Lass ihm noch etwas Zeit, er wird's dir sagen, wenn er soweit ist. Es ist schon was Wichtiges, aber mit Druck erreichst du weder bei mir noch bei ihm etwas". Still gehen sie weiter, bis Andreas plötzlich stehen bleibt und sie ihn seine Arme zieht. „Ich hätte nie gedacht, dass das so schnell so gut funktioniert mit uns allen. Du bist jetzt schon die gute Seele auch von meiner Familie. Ich liebe dich, Jule!". Er küsst sie auf die Stirn. „Ich liebe dich auch, Andreas!". Die beiden versinken in einem tiefen Kuss.

Plötzlich werden sie von Schneebällen bombardiert. Alle fünf Kids haben sich zusammengetan und bewerfen die beiden, Buster springt bellend um sie herum. Lachend machen Andreas und Jule mit, bis sie alle keine Kraft mehr haben. Dann gehen sie gemeinsam zum Haus zurück, wo sie sich wieder in der Küche versammeln, sobald alle trockene Sachen anhaben.

„Und, wie habt ihr euch entschieden?", fragt Andreas. „So, wie Jule meinte. Alle zusammen am Vorabend", sagt Moritz. Andreas sieht sie an. „Na toll, jetzt hab ich schon nichts mehr zu sagen hier", meint er lachend. Jule zwinkert ihm zu. „Gut, dann machen wir das so", beschließt er dann.

„Aber jetzt hab ich noch ein Attentat auf euch vor. Ihr wisst ja, dass wir Silvester immer eine Show haben. Ich hätte euch gern alle dabei, auch Jule, Laura und Leon. Was haltet ihr davon?". Mit großen Augen sehen ihn die drei an. Seine Kinder nicken, sie waren ja bereits eingeplant. Abwartend sieht Andreas zu Jule. Die ist vollkommen überrumpelt. „Ich hätte euch wirklich total gern dabei, Jule!" Sie sieht ihre Kinder an und das Leuchten in ihren Augen. „Und wo sollen wir schlafen?", fragt sie ihn. „Das ist kein Problem, wir haben immer große Suiten, meine Jungs können bei Chris schlafen, und der Rest bei uns", antwortet Andreas. „Darf ich auch bei Chris schlafen?", fragt Leon schüchtern. „Wir müssen ihn halt fragen, aber ich glaube, der wird nichts dagegen haben" – „Mama, biiiiiittteeee", flehend sieht Leon seine Mutter an. „In Ordnung", stimmt Jule zu. Jubelnd fallen ihr Leon und Laura um den Hals.

Magic Love - EB FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt