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Dort sucht er sich die Notaufnahme. Jule hatte recht - Chris ist etwas blass um die Nase. Michel sitzt käsebleich neben ihm. „Hey Großer, was machst du denn für Sachen?" - „Wir haben Fangen gespielt, und dann bin ich gestolpert und bin voll auf den Arm geknallt. Papa, es tut so weh!". Andreas sieht sich um. Dann geht er zu einer Krankenschwester. „Entschuldigung, wie lange dauert es noch? Mein Sohn hat massive Schmerzen." - "Herr Reinelt?" - "Ja" - „Er ist der nächste." - „Gut!". Er setzt sich wieder neben seinen Sohn. „Chris, du musst nicht hierbleiben. Kannst du bitte Lotta abholen und Moritz ins Haus lassen?" - „Ja, mach ich". Chris ist die Erleichterung ins Gesicht geschrieben. Nach einer Weile wird Michel aufgerufen und behandelt. Er hat einen einfachen Bruch und bekommt einen Gips.
„Welche Farbe willst du denn?", fragt ihn die Krankenschwester. „Blau oder grün? Lila oder pink ja vermutlich eher nicht", zwinkert sie ihm zu. „Blau wär cool!" Und so bekommt er noch eine blaue Bandage über den weißen Gips und ein Schmerzmittel verabreicht. „In einer Woche soll er bitte noch mal zur Kontrolle kommen. Gegen die Schmerzen darf er bei Bedarf etwas nehmen, aber meistens sind die vorbei, sobald der Gips dran ist. Auf Wiedersehen", sagt die Krankenschwester und verschwindet im Nebenzimmer beim nächsten Patienten.


Auf dem Weg nach Hause nehmen Andreas und Michel noch Pizza für alle mit. Als die verputzt ist, verschwinden die Kinder in ihren Zimmern, und Andreas sitzt mit Chris auf dem Sofa. Andreas holt sein Handy raus und sucht sich die Nummer von Jule. Er stellt fest, dass sie WhatsApp hat und schreibt ihr dort. „Hi Jule, wir sind wieder daheim. Michel hat jetzt einen Gipsarm. Wann holen wir unser Treffen nach?" Chris beobachtet ihn. „Sag mal Bruder, warum strahlst du so?", will er wissen. Ertappt blickt Andreas auf. „Ich - strahlen? Ich strahl doch nicht!" - „Doch, tust du definitiv. Hat das was mit einer Frau zu tun?". Andreas seufzt. „Du hörst ja eh nicht auf, bis du Bescheid weißt, oder?" - „Da könntest du recht haben", lacht Chris. „Ich hab vorher in Schwarzenmoor Jule getroffen, und wir haben uns ausgesprochen. Eigentlich wollten wir noch Kaffeetrinken, aber da ist uns dann Michels Armbruch dazwischengekommen". - „Uuuuuund?" - „Was, und? Sei doch nicht immer so neugierig!". Andreas haut seinem Bruder ein Kissen um die Ohren. „Freut mich, dass wenigstens du glücklich bist", sagt Chris und steht auf, um rüber in die Halle zu gehen. Andreas entgeht der leise Unterton in diesem Satz.



Jule ist grad auf dem Sprung zur Arbeit, als ihr Handy die Nachricht anzeigt. Sie beginnt zu lächeln - eine unbekannte Nummer, die kann eigentlich nur von Andreas sein. Sie liest und speichert die Nummer ein. Dann überlegt sie. Ist sie wirklich schon bereit, sich auf einen neuen Mann einzulassen? Und noch dazu auf eine Person, die in der Öffentlichkeit steht? Jemand, der einen Tages- und Wochenrhythmus hat, der total anders ist als ihr eigener? Klar, sie mag ihn, seine Augen sind der Knaller, und bei dem Kuss vorher hatte sie Schmetterlinge im Bauch. Aber trotzdem hat sie irgendwie ein mulmiges Gefühl. Sie beschließt, erst mal noch eine Nacht drüber zu schlafen.


Andreas sieht, dass sie die Nachricht gelesen hat. Leider antwortet Jule nicht. Dann sieht er auf die Uhr. ‚Klar, sie wird auf dem Weg zur Arbeit sein', denkt er sich und steht auf,um in der Werkstatt nach dem Rechten zu sehen. Sie sind im Endspurt, bevor die Tournee nach Weihnachten wieder weitergeht, da gibt es immer viel zu tun. Pfeifend geht er in sein Büro.Seine gute Laune fällt auch den Mitarbeitern auf, und Manu erkundigt sich bei Chris, was los ist. „Manu, ihr werdet es erfahren, wenn es spruchreif ist, das hab ich dir schon mal gesagt", weicht der aus.


Andreas sitzt inzwischen an seinem Schreibtisch und beginnt, Autogramme zu schreiben. Er hat ein Dauerlächeln im Gesicht. Immer wieder sieht er auf sein Handy, obwohl er weiß, dass Jule in der Arbeit mit Sicherheit keine Zeit hat zu antworten. Plötzlich vibriert sein Handy. Überrascht sieht er auf. ‚Ok, was will Steffi denn jetzt?', fragt er sich und liest. Sie möchte sich mit Andreas treffen, und schlägt den kommenden Mittwoch vor. Er sagt zu und grübelt, was es wohl zu besprechen gibt. Wahrscheinlich wegen den Kindern, die sollen nach Weihnachten, wenn sie wieder unterwegs sind, noch mehr bei ihr bleiben.


Am nächsten Morgen antwortet Jule.
Guten Morgen Andreas! Ich hab leider jetzt die nächste Zeit keine Möglichkeit mehr, mich mit dir zu treffen, ich muss viele Vormittagsschichten für eine erkrankte Kollegin machen. Und abends will ich für meine Kinder da sein. Es tut mir leid! Jule".


Magic Love - EB FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt