24. Kapitel

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Lynnea's Sicht

An diesem Abend passierte nichts mehr ausser das ich mich etwas allein fühlte. Also nahm ich mein Handy und durchsuchte ein bisschen das Internet. So stoß ich auf eine Anzeige:

Herbstfest

Wann?: Am kommenden Samstag
Wo?: Am Marktplatz
Von 6-12pm

Und da stand noch vieles mehr aber ich laß mir nur die wichtigsten Sachen durch. Ich machte ein Screenshot und schickte es an Jan.
Drunter schrieb ich:
Hey Schatz! Schau mal was ich gefunden habe! Da müssen wir hin!

Grinsend wartete ich eine Antwort, die auch schon nach kurzer Zeit kam:
Alles was du willst Baby:)

Ich schrieb noch ein 'Danke' zurück und legte mein Handy weg. Ich lief aus dem Gästezimmer raus und begab mich nach draussen. Tief im Wald angekommen, verwandelte ich mich und lief ein bisschen umher.

Plötzlich wurde ich am Nacken gepackt und umgerissen. Als ich meine vor Angst geschlossenen Augen wieder öffnete, blickte ich in das Gesicht von Jan.
„Ich wollte gerade zu dir...", sagte er in Gedanken. Fragend sah ich ihn an.
„Weil ich dich vermisst habe."

Ich nickte und gab ein schnauben von mir, als Zeichen das er sich verwandeln sollte. Keine Sekunde später saßen wir uns als Menschen gegenüber. Grinsend krabbelte er zu mir.
Ok das war echt gruselig....

Ich fing an zu lachen. Er sah mich verwirrt an.
„Sorry aber das war grad echt gruselig und lustig gleichzeitig!", lachte ich nur und legte mich auf den Rücken. In mein Sichtfeld schob sich ein beleidigtes Gesicht.

„Einmal wollte ich sexy sein!", motzte er.
„Sexy?", lachte ich. „Du siehst auch so sexy aus." rutschte es mir raus. Das grinsen war wieder zurück in sein Gesicht gezaubert und er bückte sich über mich.

„Ich seh also immer sexy aus?", hauchte er. Schüchtern nickte ich und als er noch näher kam konnte ich sein Duft schon riechen. Ich schloss meine Augen und genoss das Gefühl.

Das Gefühl von seiner Haut auf meiner, was mir eine Gänsehaut verpasste. Das Gefühl von seinem warmen Atem, der meine Wangen streifte. Das Gefühl in seiner Nähe zu sein, was meine Knie weich werden ließ.

Schnurrend öffnete ich meine Augen und sah direkt in seine. Lächelnd blickte er auf mich herab. Ich erwiderte sein lächeln, sah ihn aber nach kurzer Zeit fragend an. Er zuckte mit den Schultern und hauchte: „Du bist so schön!"

Das Blut schoss in meine Wangen und ich drehte mein Gesicht zur Seite. Jan sah das als seine Chance und küsste die Markierung. Ein unbeschreibliches Gefühl übertraf mich. Wie aus Reflex fing ich an zu schnurren.

Dann bekam ich das schönste Geräusch der Welt zu hören. Jan lachte. Ich sah ihn an und musste auch schmunzelt. „Du bist süß wenn du lachst.", sagte ich und strich über seine Haare.
Sofort stoppte er und sah mich an.
„Süß? Ich bin der Alpha, ich bin nicht
süß!", rief er gespielt beleidigt.

„Wenn du das so sagst Alpha!", sagte ich und mir fiel ein was Henry heute gesagt hatte.
Also erzählte ich ihm das ich aus seinem Rudel geworfen wurde und nun in Jan's Rudel kommen könnte.

Sein Gesichtsausdruck verdunkelte sich und er stand auf. Ich stand ebenfalls auf und sah ihn unsicher an. Er lief hin und her und raufte sich die Haare. Nervös fing ich an meine Hände zu kneten. „Was ist lo-", wollte ich fragen, wurde aber von einem Knurren unterbrochen.

„Lynn wieso ist der Typ hier wenn ich nicht da bin? Wieso schmeißt er dich aus seinem Rudel? Und wieso erzählst du das so stolz?", rief er.
„E-Ehm also Henry war hier um mir das zu sagen und er schmeißt mich raus weil er möchte das ich in dein Rudel gehe.", sagte ich vorsichtig.

Er nickte langsam. Verängstigt sah ich auf den Boden und biss auf der Innenseite meiner Wange. Ich spürte wie sich zwei Finger unter mein Kinn legten, sodass ich aufschauen musste. Ich sah in Jan's Augen und mich überrollte ein Gefühl von Wärme und Geborgenheit.

Lächeln flüsterte er: „Lynn jetzt schau nicht so. Meine Mate ich wollte dich nicht traurig machen, ich wollte nur-"
„Ist okay, du musst dich nicht rechtfertigen Alpha!", lächelte ich.
Langsam fuhr ich über seine Stirn zu seiner Wange und legte meine Hand darauf.

Er legte sein Kopf schief und rieb sich an meine Hand. Schnurrend schloss er seine Augen.
Ich hab den Alpha zum Schnurren gebracht.
Ich strich mit meinem Daumen über seine Wange und sah ihn einfach nur an. Er legte seine Hand auf meine.

„Jan?", murmelte ich.
„Hmm?", brummte er mit geschlossenen Augen.
„Wollen wir langsam reingehen?", fragte ich ihn. Langsam öffnete er seine Augen und nickte dann lächelnd.

Also machten wir uns auf den Weg zu ihm. Hand in Hand liefen wir nebeneinander.
Wir hätten auch in Wolfsgestalt hinlaufen können aber dann hätten wir nur die Aufmerksamkeit anderer Wölfe auf uns gerichtet.

Schweigend liefen wir auf dem Waldweg. Jeder war in seinen Gedanken versunken. Es war eine angenehme Stille. Ich sah auf zu Jan. Er blickte finster umher.
Er muss ja den bösen Alpha spielen...
Ich sah wieder nach vorne.

Als ein kalter Wind kam zitterte ich leicht. Ich legte mein Kopf auf Jan's Schulter und spürte direkt die Wärme die von ihm ausging.
Genüsslich seufzte ich auf.

Nach einem 20 minütigen Lauf waren wir auch schon angekommen. Wir wurden schon von seinem Rudel begrüßt und ein paar Welpen kamen auf mich zu. Einer packte mich an der Hose und zog mich mit sich. Lachend ließ ich Jan's Hand los und ließ mich führen.

Ein paar Meter später blieb der Welpe stehen und knurrte mich an. Es begab sich in Angriffsposition und umkreiste mich. Ich hob eine Augenbraue. Der kleine forderte mich zum Kampf heraus.

Grinsend verwandelte ich mich. Ich war ungefähr 5 mal so groß wie er. Knurrend kam er auf mich zu. Er packte mich am Hals und beachte mich schnell zu Boden. Ein paar Leute hatten sich um uns versammelt, unter ihnen auch Jan. Grinsend sah er uns zu.

Während ich abgelenkt war griff der kleine wieder an. Diesmal an der Pfote. Knurrend zog er dran, hatte aber nicht genügend Kraft um bleibende Schäden anzurichten. Ich wollte mich als Luna nicht blamieren deswegen bleckte ich ihm kurz die Zähne und er verstand sofort das es genug war.

Er nickte und lief auch schon weg zu seinen Freunden. Ich verwandelte mich und sah ihm lächelnd nach. „Süß der Kleine...", murmelte ich. „Du hast es ihm gezeigt Luna", hauchte jemand an mein Ohr und schon spürte ich zarte Küsschen an meinem Hals.

Ich merkte wie ich errötete und die Menge der Menschen machte es mir nicht gerade einfach.
„Lass das Jan!", flüsterte ich. An meinem Rücken spürte ich wie seine Brust vibrierte. Er lachte. „Alles was du willst Mate!", hauchte er.
Er ließ mich los und wir liefen hinein.

Der Wolf in mir         Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt