Der Wolf in mir

33. Kapitel

Lynnea's Sicht

Zusammen gingen wir ins Gebäude. Ich lief dicht hinter Kay, da ich sonst befürchtete mich zu verirren. In den Gängen wurden die Jungs von jedem angeschmachtelt. Nur von den anderen Typen ernteten sie genervte oder abfällige Blicke. Vor einem Klassenzimmer blieben wir stehen.

Kay klopfte an und ein "Herein!" ertönte aus dem Raum. Er öffnete die Tür und wir gingen herein.
"Morgen Miss Morgan!" Kay hob seine Hand zur Lehrerin und setzte sich auf seinen Platz. Etwas unsicher blieb ich vorne stehen.

Letzendlich setzte ich mich neben Kay und sah mich um. Überwiegend Jungs waren in der Klasse. Die Lehrerin sah mich nochmal prüfend an bevor sie mit ihrem Unterricht begann. Ich war froh das ich nicht diese typische Vorstellung machen musste und lehnte mich zurück.

"Welches Fach haben wir gerade?"
"Mathe." antwortete Kay und drückte mir einen Stundenplan in die Hand.
Ich packte meinen Block aus meiner Tasche und machte mir ein paar Notitzen.

Doch nach einer Zeit wurde mir das zu langweilig und ich legte meinen Stift weg. Ich spürte wie etwas schweres auf meiner Schulter landete. Ein Blick reichte um zu sehen das Kay entnervt seine Augen schloss. Seinen Kopf hatte er ein meine Schulter gelehnt.

Er nahm etwas aus seiner Tasche und streckte es mir entgegen. Es waren AirPods. Ich nahm mir einen und steckte es in mein Ohr. Er öffnete sein Handy und suchte passende Musik. Dann legte er seinen Kopf vor mich und schloss die Augen. Ich strich durch seine Haare und hörte wie er schnurrte.

Grinsend blickte ich auf ihn herab. Er war schon ganz niedlich. Ich hob mein blick und hörte der Lehrerin zu. Sie erzählte irgendwas von Mathe aber wie immer verstand ich nur Bahnhof. Zum Glück hatte Kay meine Anmeldung für die Schule schon am Wochenende erledigt sodass ich heute Morgen nicht mehr zum Sekretariat musste.

Nach gefühlten 3 Stunden endete der
Unterricht endlich. Alle Schüler standen auf und packten ihre Sachen zusammen. Ich pieckste Kay in die Wange um ihn zu wecken und packte meinen Block in meine Schultasche. Gemeinsam begaben wie uns in die Cafeteria. Kay lief auf seine Freunde zu die alle an einem Tisch saßen.

Ich zog Kay an seiner Hand zurück dabei merkte ich wie kalt seine Hande waren. Nicht die selben wie Jan.
Ach Jan....
Ich vermisste ihn. Plötzlich durchzog mich ein Schmerz an meiner Brust.

Ich verzog mein Gesicht vor schmerzen und krallte mich an Kay's Arm. Meine Nägel borten sich in seinen Oberarm als wären sie der einzige Halt den ich gerade hatte. Im nächsten Moment spürte ich wie meine Knie drohten unter mir einzuknicken.
"Lynn? Alles okay?"

Seine Stimme drang gedämpft zu mir rüber. Ich spürte wie er meine Schultern umfasste und mich durchrüttelte. Aber ich war wie in einer Schockstarre. Das einzige woran ich denken konnte war Jan.

Und plötzlich verspürte ich ein Verlangen nach draussen zu rennen. In die Freiheit zu stürmen. Also riss ich mich von Kay los und stürmte durch die Menschenmenge vor das Schulhaus. Ich zuckte kurz auf als ich Kay's Stimme hörte.

"Lynn bleib stehen! Wohin willst du? Hey Lynn!"
Ich ignorierte ihn sogut es ging. Ich quetschte mich durch die Gänge. Nur noch wenige Meter und ich war frei.
"Lynnea!" knurrte Kay hinter mir und ich hörte plötzlich mehrere Schritte hinter mir.

Ein Blick über meine Schulter verriet mir das er sich verwandelt hatte um mir schneller folgen zu können. Zum Glück waren keine Schüler in den Gängen sonst wäre das schwierig gewesen zu erklären warum mir ein Wolf folgte.

Als ich vor der Tür stehen blieb um sie zu öffnen, klopfte mein Herz wild gegen meine Brust. Mit zitternden Händen drückte ich die Tür auf und lief einige Meter hinaus. Ich atmete tief die frische Luft ein bis sich die Schmerzen an meiner Brust verstärkten.

Ich sank zu Boden und hatte das Gefühl gleich zu ersticken. Meine Hände legten sich um meinen Hals in der Hoffnung das ich wieder Atmen konnte doch nichts half. Als ich mich umsah merkte ich nur wie Kay auf mich zurannte doch dann wurde alles schwarz.