Kapitel 21

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SAMIR POV

Überrascht sah ich von Mia zu Lavio und zurück. Wer er war? Lavio natürlich! Wer sollte er sonst sein? Er war mein geliebter Lavio. Das wusste ich. Auch wenn er ein bisschen anders war.

Jetzt grinste er, "Mia du bist wie immer so ein Biest. Nach all den Jahren hast du dich kein bisschen verändert." Seine Augen hatten nicht aufgehört zu bluten und statt Mia zu beruhigen schien er sie nur noch wütender gemacht zu haben. Mia trat einen Schritt auf ihn zu, Lavio wich zurück. Jetzt sah Mia etwas traurig aus, nein. Nicht traurig... eher besorgt?

Obwohl sie jetzt menschlich war, schien es nur noch schwerer zu sein ihre Gefühle zu erkennen. Sie trat noch einen Schritt näher, Lavio zuckte zusammen und versteckte sich hinter mir. Es schien fast, als hätte er Angst. Mia kam jetzt ganz zu uns rüber und ich spürte wie Lavio zitterte. Vorsichtig, als würde sie sich einem wilden Tier nähern, streckte Mia ihre Hand nach ihm aus. Doch sie berührte ihn nicht. "Ich weiß nicht, wer du jetzt bist. Du bist Lavio, aber welcher?"
Lavio grinste, doch schien er mit Mias nähe nicht mehr ganz so selbst sicher. Einen Moment schien er nachzudenken, "beide?" Fragte er, den Kopf schief legend.

"Ist doch egal!!! " sagte ich, "Lavio lebt! Der Rest interessiert nicht!"
Sofort waren alle still, bis auf Lavios blaues maskiertes Männchen, "der rote Prinz hat vollkommen recht! Es egal welcher der Meister ist. Er ist mein Meister! Auch wenn ich nicht verstehe, was ihr mit tot meint." Er reichte Lavio ein nasses Handtuch.
Lavio nickte dankbar, "ich bin deiner Meinung Alfredo und auch deiner Samir. Ich bin beide und so immer nicht der selbe wir vor fünfhundert Jahren und wie vor fünf tagen. Und ich war nie tot. Es sah nur so aus. Ich breche keine Versprechen und ich lüge auch nicht!"

Mit diesen Worten löste sich Lavio wieder aus meiner Umarmung und wand sich demonstrativ ab.

Er war immer noch sauer, doch diesmal wusste ich, dass er mich nicht hasste, dass er mir vergeben würde.

Ich schlang meine arme von hinten um ihn, "ich liebe dich. Es tut mir leid. Ich hätte die wahrheit sagen sollen und ich hätte dir vertrauen sollen. Bitte verzeih mir. Ich will dich nicht noch mal verlieren..."
Plötzlich drehte er sich um zog mich an seine Brust. Sein Gesicht vergrub er in meinen Haaren, "Ausnahmsweise verzeihe ich dir. Für das was ich dich habe durch machen lassen. Aber du besser lügst mich nie mehr an und bleibst für immer bei mir!"
Energisch nickte ich und meine Lippen trafen seine. Dieser Kuss war stürmischer als der letzte in der Traumwelt, er war voller Wut, Sehnsucht und liebe.

Ich war so glücklich. Und dann öffnete er seine Augen.

Es war nicht so, als ob es furchtbar wäre, aber ich war überrascht und für einen Moment starrte ich Lavio einfach nur an. Ich wusste, ich wusste nicht woher, aber ich spürte einfach, dass die anderen mir gleich taten.

Zuerst starrte Lavio zurück, doch dann schien sein Gesicht schlagartig rot zu werde und unangenehm berührt wandte er seinen Blick ab. "Könnt ihr bitte aufhören mich so anzustarren? Ich weiß echt nicht, was ihr habt!"

Da kam es wie ein schlag über mich. Er hatte es gar nicht gemerkt! Wie den auch, er hatte ja wohl noch nicht in einen Spiegel geschaut. Ich griff nach dem Handspiegel, der merkwürdigerweise neben dem Bett lag und hielt ihn Lavio vors Gesicht.

"Waaa...?!? Was ist den mit meinen Augen los? Warum haben sie den verschiedene Farben!"

Er legte den Kopf schief, dann blickte er mich an, "Hey Samir... Welche Farbe hatten meine Augen den vorher?" Wieder war ich überrascht, doch noch überraschter war ich, als Samira in meinem Kopf antwortete und Lavio sie auch noch zu hören schien, "Silber! Lavios Augen waren immer silber!", Sofort drehte ich mich zu ihr und sagte,: "Was redest du da!?! Lavios Augen waren immer blau!" Wütend trafen rote Augen auf ebenso rote. Während ein silbernes und ein blaues nur noch verwirrt waren.

Der entführte Prinz (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt