Kapitel 44: 1001 Rosenblätter (Kayla)

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Noch im letzten Jahr hätte ich mit Tim meinen Geburtstag feiern können, hätte ich nicht einen Tag vorher wieder zurück nach Stockholm gemusst. Dieses Jahr würde ich das tatsächlich tun und hätte mich auch eigentlich darauf freuen können. Aber irgendetwas hinderte mich daran.

Tim verlor über meinen Geburtstag kein einziges Wort, genauso wie die anderen obwohl sie es doch alle wussten. Und das die ganze Woche nicht. Vielleicht brütete Tim auch still und heimlich eine Idee aus, aber an manchen Tagen wusste ich bei ihm wirklich nicht so genau ob die Konzerte oder etwas anderes seinen Kopf beherrschte.

Die Woche über verschwand Tim mit Ash auch gerne in irgendwelchen Tonstudios hier in New York. Vielleicht spukte ihm irgendeine ziemlich wichtige Melodie im Kopf rum die er unbedingt festhalten musste. So war das manchmal mit Tim: Hatte er eine Melodie im Kopf durfte man ihn auf keinen Fall stören bis er sie in den Computer gehämmert hatte. Denn störte man ihn dabei konnte er ziemlich ungemütlich werden. Ich hatte diese Erfahrung bis jetzt nur wenige Male machen dürfen.

Am Tag vor meinem Geburtstag hatte Tim mal wieder überraschenderweise den Nachmittag wohin gemusst und ich war stattdessen mit Ciara und Raquel ein wenig rausgegangen. Als ich später wieder ins Hotelzimmer kam war Tim schon wieder zurück. Er saß im Schneidersitz auf dem Bett und tippte auf seinem Laptop. Ich setzte mich neben ihm und legte meinen Kopf auf seine Schulter. „Was machst du da?", fragte ich oder eher wäre passend gewesen: Was hast du da gemacht?, denn er hatte das Fenster mit der Mail die er gerade schrieb rasch geschlossen als ich neben ihm aufgetaucht war. Ich hatte keine Chance gehabt irgendetwas zu lesen.

„Nichts besonderes. Nur eine Mail an jemanden zuhause.", antwortete Tim und gab mir einen kurzen Kuss auf die Stirn. „Willst du dich nicht fertigmachen und dann gehen wir schlafen?", fragte er mich und deutete auf den Laptop, „Und ich schreib das in der Zeit noch rasch zu ende."

„Klar." Ich erhob mich, nahm mir meinen Schlafanzug und ging nach drüben ins Bad. Kurz duschte ich mich nochmal, föhnte meine Haare und putzte mir dann meine Zähne. Als ich fertig aus dem Bad kam hatte Tim den Laptop schon ausgeschaltet und ging ebenfalls nochmal nach drüben ins Bad.

„Is irgendwas?", fragte Tim mich als er neben mir lag und ich meinen Kopf auf seine Brust gelegt hatte. Er schaute besorgt auf mich herunter, „Du schaust so."

„Es ist alles okay." Aber damit konnte ich ihn nicht beruhigen. Wahrscheinlich wusste er auch so was los war.

„Dein Geburtstag, stimmt's?", fragte er und ich nickte zögerlich. Jetzt würde er sich wieder Sorgen machen.

„Keine Sorge." Er zog mich fester an sich und knipste gleichzeitig die kleine Lampe auf dem Nachttisch neben sich aus, „Vertrau mir. Morgen wird mega." Damit ließ er mich in der langsam aufkommenden Dunkelheit zurück und ich spürte nur noch seinen Atem und seine sich gleichmäßig hebende und senkende Brust. Wahrscheinlich würde er mal wieder vor mir eingeschlafen sein.

Am nächsten Morgen sah ich...keinen Tim. Neben mir war nur eine leere Bettseite. Er war auch nicht im Zimmer, soweit ich das erkennen konnte. Also war er wahrscheinlich unten.

Als ich unten auf den Raum in dem wir immer frühstückten zuging hörte ich nicht wie sonst schon die Stimmen der anderen. Es war seltsam still.

Der Raum war leer, aber das bemerkte ich nur ganz am Rande. Auf dem Tisch in der Mitte befanden sich Rosen. Haufenweise und mir entfuhr nur ein leises „Oh mein Gott." Die Überraschung war gelungen.

Da bemerkte ich Tim. Er hatte etwas abseits gestanden und kam jetzt mit betont langsamen Schritten auf mich zu. „Alles Gute.", sagte er leise und küsste mich kurz. Und hatten wir erstmal angefangen uns zu küssen konnten wir in manchen Fällen nur schwer wieder aufhören. Doch irgendwann löste ich mich wieder von Tim. Da entdeckte ich die Schleife. Eine rote Schleife verlief über Tims Brust.

I could be the one (Avicii-Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt