Kapitel 54: Glück und Schmerzen

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„Was meinst du?", fragte ich Kayla während sie ihren Kopf auf meine Schulter sinken ließ, „Wie wird Ragnar als Baby aussehen?"

„Hm. Ich hoffe er hat deine Nase.", lächelte Kayla und gab mir einen Kuss auf meine eigene Nase, „Und deine Augenbrauen."

„Ich würde mir wünschen, dass er deine Augen hat.", meinte ich und sie lächelte.

Stumm lagen wir dann eine Weile auf dem Teppich in Ragnars Schlafzimmer, bis Kayla auf einmal kurz das Gesicht verzog.

„Alles okay?", fragte ich sie und sie nickte. „Ragnar will nur seine Freude über das neue Kinderzimmer ausdrücken. Er tritt mich schon wieder. Der Kleine hat unglaubliche Kraft.", meinte sie.

Lächelnd beugte ich mich zu Kaylas Bauch herunter und legte meine Hände darauf. „Na Ragnar?", meinte ich zu ihrem Bauch, „Trittst du deine Mama schon wieder? Was bist du für ein kleiner Racker." Kurz gab ich ihr ein paar Küsse auf den Bauch, „So ein kleiner Racker. Einfach die Mama zu treten, und dabei gibt sie dir so viel damit es dir gut geht."

„Aber das lernt er noch.", antwortete Kayla. „Nicht wahr Ragnar?", sagte sie in Richtung Bauch. Doch Ragnar blieb jetzt erstmal still, er trat Kayla nicht nochmal. Es schien so als hätte er meine Ermahnung Kayla nicht so oft zu treten verstanden.

Am Nachmittag gingen wir ein wenig raus, Bewegung tat Kayla gut. Am Montag musste sie wieder arbeiten und ich verzog mich in der Zeit ins Studio. Allerdings versuchte ich Kayla die Zeit, in der sie zuhause war, so angenehm wie möglich zu machen. Sie schätzte jede kleine Mühe die ich mir wegen ihr machte und es freute mich sehr wenn ich sie glücklich sehen konnte.

Nur leider hatten die schönsten Tage auch einmal ein Ende. Nach zwei Wochen musste ich wieder Sachen packen. Es ging wieder los und dieses Mal tat es noch mehr weh Kayla allein zu lassen. Gerne wäre ich bei ihr geblieben oder hätte sie mitgenommen, aber Flüge erlaubten die Ärzte in Kaylas Situation nicht mehr.

„Ich komm schon klar.", meinte Kayla am Abend vor meinem Abflug, „Und die Zeit bis Dezember wird furchtbar schnell rumgehen. Ganz sicher." Ich wusste nicht so recht, was ich in diesem Moment antworten sollte. Eine Woche vor Weihnachten würden wir uns erst wiedersehen, Kaylas Bauch würde noch einmal zugenommen haben und sie wäre im neunten Monat schwanger. Und dann war es auch schon bald Zeit für Ragnar. Ash hatte mir vorsichtshalber schon mal den gesamten Januar freigeräumt, ich würde vier Wochen Pause haben, die ich ganz mit Kayla und Ragnar verbringen konnte. Auf diese Zeit freute ich mich jetzt schon.

„Natürlich geht die Zeit rum.", murmelte ich, nahm Kayla in die Arme und gab ihr einen Kuss auf die Stirn, „Auch wenn es mir noch sehr schwer fällt das zu glauben." Kurz blieben wir noch so stehen und Kayla drückte ihr Gesicht an meine Brust. Erst im Dezember würde ich das hier wiederhaben.

Die Nacht vor meinem Abflug am nächsten Morgen verlief leider nicht so ruhig wie ich und Kayla das gerne gehabt hätten. Im Gegensatz zu uns wollte Ragnar offenbar nicht schlafen und boxte Kayla ein paar Mal äußerst heftig. „Ich glaube, er wird später doch Boxer.", stöhnte Kayla als wir beide also mitten in der Nacht auf dem Sofa im Wohnzimmer saßen und ich nicht auf Kaylas Bitten wieder ins Bett zu gehen gehört hatte.

I could be the one (Avicii-Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt