Kapitel 17: Zwischen South Park und Game of Thrones (Kayla)

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Ich hatte keine Zeit irgendwie zu reagieren da Tim bereits wieder loslief. Mit vorübergebeugten Oberkörper hastete er vorwärts. Ich sah sein Gesicht, dass er bei jedem Schritt schmerzvoll verzog. Das leichte Rennen schien ihn anzustrengen. Was war los? Das war die einzige Frage die ich mir im Moment stellte, während ich Tim hinterher rannte.

Es schien mir als renne er einfach ziellos drauflos aber nach ein paar Metern stoppte er und stieß die Tür zu den Toiletten auf.

Zu den Toiletten selbst schien er es nicht mehr zu schaffen und vielleicht wollte er von vorn herein auch nicht dorthin. Keuchend lehnte er sich über eines der Waschbecken bevor er sich übergab.

„Tim?" So langsam bekam ich Angst. Vorsichtig legte ich eine Hand auf seine Schulter. Er schaute hoch und sein Gesichtsausdruck glich dem meinen fast genau. In beiden Gesichtern stand der Schock.

„Ich brauche Hilfe.", flüsterte er und seine Stimme klang ganz brüchig. Er ließ sich auf den Boden plumpsen und legte die Hände schwer atmend auf seinen Bauch, „Es tut so furchtbar weh."

Für mich ein endgültiges Zeichen den Rettungsdienst zu rufen. Während ich die 112 auf das Handydisplay tippte machte ich mir Vorwürfe. Ich hätte viel schneller reagieren müssen.

Als sich schon nach wenigen Millisekunden am anderen Ende jemand meldete brachte ich zuerst kein Wort heraus. Mit starrem Gesicht schaute ich nur auf Tim der in sich zusammengekrümmt dasaß und immer wieder leise aufstöhnte.

„Hallo?", hörte ich die Stimme jetzt wieder aus dem Handy, „Ist da jemand?"

„Ja. Ja, entschuldigen Sie bitte." Ich versuchte die aufkommende Panik zu unterdrücken konnte aber nicht verhindern, dass man in meiner Stimme trotzdem die Angst hören konnte, „Mein Name ist Kayla Thompson. Ich habe hier jemanden der Hilfe braucht. Er hat...ziemlich große Schmerzen. Ich weiß nicht genau."

„Wo befinden Sie sich?", fragte der Mann am anderen Ende ruhig und ich fragte mich wie er nur so normal klingen konnte.

„Tele 2 Arena.", antwortete ich knapp. Tim neben mir stieß wieder ein schmerzerfülltes Stöhnen aus. Ich legte ihm einen Arm um die Schulter und er lehnte seinen Kopf gegen meine Schulter. Ich hörte seinen leicht keuchenden Atem im Ohr und es machte mir noch mehr Angst. Ich betete er würde durchhalten.

Nach ein paar weiteren Fragen des Mannes erklärte er mir, dass ein Krankenwagen in fünf Minuten hier wäre. Dann hatte er aufgelegt. Ich hatte ganz vergessen ihm die genaue Anschrift mitzuteilen und erst da fiel mir ein, dass ich sie nicht wusste. Aber glücklicherweise schien er zu wissen wo er die Rettungssanitäter hinschicken musste.

„Du musst aufstehen.", flüsterte ich Tim entgegen, „Wir versuchen zurück zu unserem Raum zu kommen. Du musst dich hinlegen."

Er schien von der Idee nicht begeistert und weigerte sich. „Lass mich hier.", antwortete er mühsam, „Hol die anderen."

Ich schüttelte den Kopf. Auf gar keinen Fall würde ich ihn hier alleine lassen. Nach einigen Minuten des Zuredens war er schließlich doch bereit aufzustehen. Etwas schwankend kam er auf die Beine und an mich geklammert wankte er leicht vorwärts. Wir schafften es wieder zur Tür hinaus und den Flur hinunter. Auf halbem Weg entdeckte ich schließlich endlich ein bekanntes Gesicht. Robb.

I could be the one (Avicii-Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt