Bonus-Kapitel: Die andere Liebesgeschichte in Worten

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Kleine Info vorneweg: Dies ist ein Bonus-Kapitel von I could be the one. Das Kapitel besteht aus Kapitel 32 und 33, allerdings nichts aus Raquels Sicht sonder aus Tims. Die Sätze sind allerdings identisch. Und jetzt viel Spaß beim Lesen.

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Felix und Robb waren zusammen mit Simon und Ash auf die Idee gekommen Bier-Ping-Pong zu spielen, allerdings mit Wasser und Fruchtsäften. Also eher Saft-Ping-Pong. Obwohl das Spielprinzip das Gleiche blieb.

Ich ließ kurz die Zeitschrift in meinen Händen sinken und schaute mich in dem großen Aufenthaltsraum um. Ein paar junge Frauen saßen an einem kleinen Tisch und sahen amüsiert zu den Mitgliedern meiner Crew herüber, die sich in ihrem Spiel überhaupt nicht stören ließen. Ein paar Mal hörte ich diese Frauen sogar leise kichern. Das Spielverhalten meiner Crew schien sie sehr zu amüsieren.

Ich vertiefte mich wieder in den Artikel in der Zeitschrift vor mir. Irgendein Promipaar hatte sich getrennt. Die Frau verdrängte ihren Schmerz mit Party und neuen Männern, der Mann war wohl ziemlich depressiv geworden. Und fast erinnerte mich die Frau auf dem Bild an Kayla, mit sehr viel Fantasie.

Ich hielt im Lesen der Zeitschrift inne als mir Kayla wieder mal bewusst wurde. Und zwar vollkommen bewusst. Auf einmal konnte ich mich wieder an ihre Augen erinnern, die so verletzt und traurig ausgesehen hatten. An den Moment in unserem Hotelzimmer in San Francisco, wo ich ihr all diese Dinge an den Kopf geworfen hatte.

Ich legte die Zeitschrift zur Seite und erhob mich. „Tim komm schon. Ash und Simon sind so schlecht, die könnten deine Unterstützung gebrauchen.", hörte ich Felix noch rufen, doch ich achtete nicht auf ihn. Und blöderweise hatte Felix durch sein Rufen auch noch die Aufmerksamkeit der Frauen am Tisch in der Ecke auf mich gelenkt. Ich hörte ihr Tuscheln. Ja ja, ich bin's, Avicii, was dagegen? Jetzt konnte ich wirklich gut auf die Avicii-Identität verzichten. Immerhin war es ein Wunder, dass das noch niemanden vorher aufgefallen war.

Mein Weg führte mich aus dem Aufenthaltsraum und Richtung Fahrstuhl, wo ich den Knopf für das oberste Stockwerk drückte. Kurze Zeit später stand ich auf dem Dach dieses Hotels, um mich herum diese Lichter von Las Vegas und mein Herz fühlte sich an wie ein Bleiklumpen. Oder eher wie ein Klumpen aus Beton. Schwer und Hart.

Ich suchte die Zigaretten aus meiner Hosentasche und das Feuerzeug. Während ich anschließend den Rauch nach und nach in die Luft entließ nahmen meine Gedanken an Kayla immer mehr zu. Ich erinnerte mich an das erste Mal mit ihr hier in Vegas, an die freie Woche in Los Angeles. Es war schwer diese Gedanken loszuwerden.

Etwas Nasses lief meine Wange herunter. Eine Träne. Und zum Glück kriegte das gerade keiner hier mit. Da konnte ich froh sein.

Ich strich mir hastig diese Träne vom Gesicht und machte mich zurück auf den Weg nach drinnen. Der Gedanke, mich in meinem Hotelzimmer zu verkriechen und bis spätestens morgen früh nicht mehr rauszukommen war doch eigentlich sehr verlockend. Genau das schwebte mir nämlich vor.

In meinem Zimmer fiel mein Blick augenblicklich auf den Schreibtisch mit dem eingeschalteten Laptop darauf. FL Studio war geöffnet und so hatte ich den Laptop auch verlassen.

Fast hätte ich den Gig heute Abend vergessen, es ging in den XS Las Vegas. Zum wahrscheinlich vorletztem Mal in diesem Jahr. Das durfte und wollte ich eigentlich auch nicht verpassen oder absagen müssen.

Vorbei war also mein Vorhaben mich zu verkriechen. Ich ließ mich auf den Schreibtischstuhl nieder und machte mich daran mein Set zu ende zu bringen.

Als es an meiner Tür klopfte zog ich die USB-Sticks gerade aus dem Laptop und steckte sie in die Hosentasche. „Bist du fertig?", hörte ich währenddessen Ashs Stimme von der Tür, „Wir müssen los."

I could be the one (Avicii-Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt