Kapitel 25: Sternstunden über Las Vegas (Kayla)

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Tim hatte mich betrogen. Er saß auf dem Sofa unseres Hotelzimmers und hatte nur noch Augen für Alfred. Alfred, der nicht mal halb so hübsch war wie ich. Das einzig gutaussehende an ihm war der angebissene Apfel auf seiner Vorderseite. Aber trotzdem hatte er im Moment Tims ganze Aufmerksamkeit.

Wir konnten froh sein, dass Tims Laptop so schnell wieder aufgetaucht war. In den letzten zwei Wochen war er ein einziges Nervenbündel gewesen. Das größte Problem waren für ihn stets seine Sets gewesen. Er musste mit dem vorliebnehmen was er auf seinen USB-Sticks hatte, von denen zum Glück kein einziger weggekommen war. Ash hatte ihn zusätzlich auch mit weiterer Musik versorgt die er auf seinem Laptop hatte. Immerhin war es Tim dadurch immer noch möglich gewesen die Shows zu machen. Des weiteren hatte er sich Sorgen gemacht jemand könnte an die fertigen neuen Songs auf seinem Laptop kommen und sie womöglich im Internet veröffentlichen. Wir hatten es auch Eddie Stewart zu verdanken, dass es nicht soweit gekommen war. Er war ein guter Mensch.

Ich setzte mich neben Tim aufs Sofa und schaute ihm schweigend etwas bei der Arbeit zu. FL Studio musste wahrscheinlich auch Eddie Stewart kompliziert erschienen sein, falls er es sich angesehen hatte.

„Ich bin so froh, dass nichts weg ist.“, meinte Tim jetzt und mit sichtlich erleichterter Miene schaltete er den Laptop aus und klappte ihn zu.

„Jetzt bist du wieder die Nummer eins.“, lachte er und legte mir einen Arm um die Schultern.

„Und ich dachte schon ich hätte dich an Alfred verloren.“, murmelte ich und lehnte mich an ihn.

„Ich glaube da muss viel passieren bevor ich mich in Laptops verliebe.“ Wir mussten beide lachen. Die Vorstellung war recht komisch.

Wir gingen wenig später ins Bett. Morgen war wieder ein neuer Tag, für Tim vollgepackt mit Terminen.

Im Gegensatz zu den anderen Tagen würde er die morgige Nacht frei haben und er hatte schon angekündigt diese freie Zeit mit mir zu verbringen. Was mich nicht groß verwundert hatte, er wollte immerhin soviel Zeit wie möglich mit mir verbringen und das immer wenn ich bei ihm war.

Am nächsten Morgen war ich mal wieder vor Tim wach und hatte auch genügend Zeit aus dieser großen Glasfront unseres Hotelzimmers zu beobachten wie Las Vegas langsam dort unten zum Leben erwachte. Es war jedes Mal etwas schönes, egal in welche Stadt wir kamen.

Es wurde langsam Zeit fürs Frühstück und Tim war noch nicht auf. Ich überlegte gerade ihn auf die sanfte oder harte Tour zu wecken als er sich schließlich doch aufrichtete und erstmal ins Bad ging. Gut für ihn, dass er jetzt auf war. Ich hätte mich sonst für die harte Tour entschieden.

„Was hältst du davon wenn wir heute Abend oder eher heute Nacht nach oben in den Pool gehen?“, fragte er mich während er sich ein T-Shirt aus seinem Koffer nahm und es überzog. Gerade hatte ich noch seinen nackten Rücken bewundern dürfen und musste mich arg zusammenreißen nicht ins Starren zu verfallen. Das wäre dann doch peinlich, auch wenn Tim schließlich mein Freund war.

„Find ich gut.“, antwortete ich. Ich empfand es als etwas Besonderes, dass dieses Hotel durch einen Pool auf dem Dach verfügte, sowas hatte ich noch nie gesehen.

I could be the one (Avicii-Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt