Kapitel 52: Ein Besuch in Ajax (Kayla)

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Ash hatte sich fast gar nicht gerührt seit Raquel mitsamt ihren Sachen zur Tür hinaus verschwunden war. Er saß einfach da und wahrscheinlich suchte sein Gehirn gerade nach einer geeigneten Erklärung.

Raquel hatte uns um ein wenig Abstand gebeten und gemeint sie müsse für eine Weile einfach hier rauskommen. Und da konnte sie niemanden von uns gebrauchen.

„Sie hat gesagt, sie wolle nachhause.“, hörte ich da Ash sagen, der sich auch endlich mal wieder mir zugewandt hatte, „Aber…was meint sie damit?“ Sein Gesicht zeigte deutliche Sorge.

„Mit hundertprozentiger Sicherheit meint Raquel nicht ihre Wohnadresse hier in LA.“ Tim kam von draußen zurück in die Küche, „Und wenn du sie wirklich kennen würdest, würdest du auch wissen was für sie zuhause ist. Bei Kayla zum Beispiel ist es Moncks Corner.“ Er lächelte mich liebevoll an und ich war ehrlich gesagt stolz darauf, dass er sich an den Namen der kleinen Stadt im US-Bundesstaat South Carolina erinnerte, meiner Heimatstadt.

„Kanada.“, meinte Ash jetzt, „Für Raquel ihre Heimat. Dann ist sie wahrscheinlich dort.“

„Na siehst du.“ Tim klopfte Ash aufmunternd auf die Schulter, „Da brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Wahrscheinlich geht’s ihr blendend.“

Ash sah zwar so aus als wäre er da ganz anderer Meinung, aber er beließ es dabei nichts zu erwidern.

„Gib ihr einfach ein wenig Zeit.“, meinte ich, „Raquel kommt schon irgendwann wieder zurück.“

Allerdings blieb Ash weiterhin besorgt und wir ließen ihn wenig später lieber allein auf der Terrasse Trübsal blasen und verzogen uns stattdessen ins Badezimmer.

Eigentlich hatte ich in Ruhe ein Bad nehmen wollen und Tim lediglich nur darum gebeten alles dafür vorzubereiten, was er auch mit Freuden getan hatte. Er liebte es eben seiner schwangeren Freundin Gutes zu tun, egal wie. Hauptsache ich war entspannt und glücklich. Das war für ihn das Wichtigste.

Als ich wenig später einen kurzen Blick ins Bad warf um zu sehen wie weit Tim war konnte ich ihn auf den ersten Blick nicht entdecken. Mein Blick wanderte zur Wanne, wo ich nur zwei Füße oberhalb der Wasseroberfläche sehen konnte. Ich musste grinsen. Tim hatte offenbar entschlossen dieses Bad für sich selbst zu nutzen.

Da tauchte sein Kopf auf einmal über dem Wannenrand auf und er lächelte. „Na komm.“, meinte er und sein Lächeln wurde noch breiter, „Ich dachte nur, ich leiste dir etwas Gesellschaft, jetzt wo ich dir dieses wunderbare Bad fertiggemacht habe. Und außerdem ist die Wanne groß genug.“

In diesen Momenten war es doch ganz hilfreich, dass Tims Badewannen hier größer als gewöhnlich waren, denn wir passten beide bequem nebeneinander. „Ich hab…etwas Lavendelöl ins Wasser getan.“, meinte Tim als ich zufrieden meinen Kopf auf seine Schulter gelegt hatte, „Das…entspannt. Hab ich in irgendeinem Internetforum für Schwangere gelesen.“

„Wo du dich immer rumtreibst.“, murmelte ich und schüttelte den Kopf. In Wahrheit fand ich es natürlich toll, dass er versuchte mich so gut es ging zu unterstützen und sich zu informieren.

I could be the one (Avicii-Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt