Kapitel 50: Dareks Baby,180 km/h und der Golf 7 (Theresa)

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„Meine Frau hat Wehen.“

Gerne hätte ich in diesem Moment meinen Fahrlehrer Darek überrascht angeschaut, wenn ich nicht gerade am Steuer eines Automatikwagens gesessen hätte. Ich musste mich konzentrieren. Ablenkung war da fehl am Platz.

„Ich muss dich jetzt leider rausschmeißen.“, hörte ich Darek sagen und in diesem Moment machte ich mir mehr Gedanken darüber, wie ich dann nachhause kommen sollte, immerhin waren wir jetzt schon etwas weiter von meiner Wohnadresse entfernt.

„War nur’n Witz.“, meinte er da und ich war erleichtert. Lachen konnte ich darüber jetzt auch.

Wir hatten die Ortschaft durch die wir gerade gefahren waren jetzt hinter uns gelassen und es ging wieder auf die Landstraße. Und das hieß wieder 100 zu fahren. Obwohl mir die hohen Geschwindigkeiten manchmal etwas Angst machten fuhr ich gerne schnell und mochte besonders den Kick-Down, das schnelle Beschleunigen bei Automatikautos.

„Was machst du heute noch so?“, fragte Darek mich als wir an einer Ampel standen. Wahrscheinlich nur eine Frage aus Höflichkeit, oder interessierte ihn das wirklich?

Natürlich hätte ich jetzt anfangen können ihm sehr ausführlich von Tim zu erzählen, von Avicii. Unter diesem Namen kannte ihn immerhin ein Großteil der Leute. Aber vielleicht würde ihn das wirklich nicht interessieren.

„Ich geh heute auf ein Konzert. Nichts…besonderes.“, antwortete ich nur. Dabei war es etwas ganz besonderes. Ich sah Avicii das erste Mal live.

„Ist doch schön.“, sagte Darek neben mir, „Zu welchem Künstler gehst du denn?“

„Zu…Avicii. Weißt nicht ob du den kennst.“ Eine Kurve kam in Sicht und ich nahm ein wenig das Gas weg. Kaum war die Strecke wieder gerade beschleunigte ich wieder.

„Ah ja. Wird ja ziemlich oft im Radio gespielt.“, bemerkte Darek und danach schwiegen wir wieder.

„Wir fahren jetzt mal Richtung Hannover.“, sagte Darek zu mir und etwas weiter vorne konnte ich bereits ein blaues Schild erkennen, nur lesen was darauf stand konnte ich noch nicht. Erst als ich fast auf Höhe des Schildes war konnte ich erkennen, dass es hier nach Hannover ging. Aber zum Einbiegen war es jetzt zu spät.

„Da wäre das Schild gewesen. Aber nicht schlimm. Such dir einfach eine Stelle wo du umdrehen kannst.“, meinte Darek und ich war froh, dass er so verständnisvoll reagierte. Er war ein klasse Fahrlehrer.

„Hier ist es gut.“ Wir bogen auf einer Tankstelle ein. „Halt mal kurz bei dem Roller an.“, sagte Darek zu mir und ich stellte den Wählhebel auf P. Wir parkten jetzt.

Darek verließ kurz das Auto und kehrte wenig später mit einer Cola und etwas zu essen wieder. Offenbar hatte er Hunger.

Wir konnten weiter und fast wäre ich noch einmal an der Auffahrt Richtung Hannover vorbeigefahren wenn Darek mich nicht noch rechtzeitig auf die Linksabbiegerspur gelenkt hätte. Denn dieses Mal war ich zu sehr damit beschäftigt dieses blaue Schild von vorhin wiederzufinden.

I could be the one (Avicii-Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt