Kapitel 36 - Das ist meine Frau...

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( Sicht Amy)

'Guten Morgen'
Ein Kuss nach dem anderen wird auf meinem Gesicht verteilt und ich öffne schließlich die Augen. *Morgen* Verschlafen lächel ich ihn an und strecke mich kurz. Dann springe ich mit einem Mal hellwach auf, renne ins Bad und mache mich fertig. 'Sag jetzt nicht du machst das alles, weil du mich mit ungeputzten Zähnen küssen willst.' Ein raues Lachen ertönt hinter mir und ich sehe ihn durch den Spiegel an. *Doch.* Kopfschüttelnd kommt er zu mir und drückt seine Lippen auf meine. Gut das ich schon Zähne geputzt habe...

Er löst sich wieder und grinst mich schief an. 'Wie schnell putzt du bitte deine Zähne?' Ich zucke nur mit den Schultern und drücke mich an ihm vorbei nach draußen. *Wann müssen wir bei diesem Shooting sein?* Ich öffne meinen Koffer, krame eine einfache Jeans und Basic T-Shirt raus und gehe wieder zurück ins Bad, wo Ro noch an derselben Stelle steht. 'Halb eins. Also in... drei Stunden' Ich lege meine Sachen auf die Ablage des Waschbeckens und nehme die Bürste, um meine Haare durchzukämmen.

*Okay.* Als meine Haare einigermaßen ordentlich aussehen, binde ich sie nach hinten und ziehe mir Ro's T-Shirt über den Kopf, welches ich gestern zum Schlafen angezogen habe. Neben mir erklingt ein heiseres Räuspern und mein Kopf schnellt in die Richtung. Ro sieht mich eindringlich an und fährt sich durch die Haare, welche vom Gesicht waschen feucht geworden sind und nun im hellen Licht fast schwarz glänzen.

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Hand in Hand betreten wir das helle Gebäude und ich sehe mich um. Mehrere Pflanzen lassen den, in Nudefarbenen, Raum gemütlicher wirken wie auch die mehreren Ledersofas. Als ich zu Ro sehe, beißt er sich grinsend auf die Unterlippe und sieht weiter nach vorne. ◊Ro, schönd das du gekommen bist. Oh, du hast jemanden mitgebracht.◊ Als ich ebenfalls wieder nach vorne sehe, kommt ein blonder junger Mann mit grauen Augen auf uns zu und hebt vor mir angekommen lächelnd meine Hand zu seinen Lippen, um einen leichten Kuss darauf zu hauchen.

◊Hey, ich bin Andrew der Fotograf. Freut mich dich kennenzulernen...◊ Fragend sieht er mich an und schlägt bei Ro ein. 'Das ist meine Frau... Amy' Grinsend legt Ro seinen Arm um meine Taille und zwinkert mir frech zu. Was zur...? ◊Ihr seid erst zwanzig und schon verheiratet? Okay, das muss mal einer schaffen...◊ Fassungslos dreht er sich wieder um und ich sehe Ro mit offenem Mund an. *Ro, was...?* Er unterbricht mich indem er seine Lippen auf meine drückt und stellt sich dicht hinter mich, sodass ich seinen Atem an meinem Nacken spüren kann. 'Überraschung...'

Meine Augen weiten sich, als sie den Raum erkunden und ich merke wie Ro sich hinter mir wieder etwas entfernt. Dennoch drehe ich mich nicht um sondern sehe auf die Leinwand, welche vor mir aufgehängt ist. Ein Foto, wie auch Videos von uns,  nach dem anderen wird darauf abgespielt. Tränen steigen in meine Augen, ob für Gerührtheit oder Glück weiß ich nicht. Als ein Räuspern hinter mir ertönt, drehe ich mich um und schnappe nach Luft. Denn Ro kniet direkt vor mir und grinst mich an.

'Mit Sicherheit werde ich das was ich vorhabe nicht perfekt hinbekommen, aber ich versuche es mal einfach. Ich hatte von Anfang an schon das Gefühl, dass das zwischen uns etwas besonderes ist. Unsere Freundschaft, wie auch unsere bald dreijährige Beziehung. Ich bin froh, das ich dich überhaupt kennengelernt habe und natürlich, dass wir selbst nach allem was passiert ist, immer wieder zusammengefunden haben und füreinander da waren. Du bist mein Lachen, wenn ich traurig bin. Mein Herzschlag, wenn ich mein Herz, meistens in deiner Gegenwart, vergisst wie es pocht. Du bist meine Seele, nein, mein Leben... Und ich würde mich noch mehr freuen, wenn du mir noch eine Frage beantworten würdest, bevor das richtige Shooting beginnt...'

Er lacht kurz und zieht eine kleine Schatulle aus seiner Hosentasche. 'Amy Rodriguez, willst du mich heiraten?' Meine Knie machen Bekanntschaft mit dem Boden und ich schlinge meine Arme um seinen Hals. Sein Körper beginnt zu beben und ich spüre seine Hände erneut an meiner Taille. 'Bekomme ich denn keine Antwort?' Fragend legt er den Kopf schief und ich nicke mit einem lachenden und einem trändenden Auge. *Natürlich will ich du Idiot!* Erleichtert presst er seine Lippen auf meine und fährt mir durch die Haare. Es scheint eine Ewigkeit zu vergehen bis wir uns schließlich wieder voneinander lösen und er meine rechte Hand greift.

'Das wichtigste darf man auf keinen Fall vergessen...' Das silberne Schmuckstück mit einem grünen Smaragd in der Mitte reflektiert im leichten Schein des Lichts und er zieht mich vorsichtig auf die Beine, als würde er merken, dass ich das Geschehen noch nicht richtig realisiert habe. Seine eine Hand umfasst plötzlich meinen Nacken während die andere mein Gesicht zu seinem zieht. Stirn an Stirn sehen wir uns in die Augen und ich wische mir langsam die Tränen von den Wangen. *Ich liebe dich, Ro* Er schließt lächelnd die Augen und atmet tief ein und aus. 'Ich liebe dich auch, Amy'

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Stolz präsentiert Andrew uns die Fotos während ich mich an Ro's Brust lehne. ◊Na, wie findet ihr sie?◊ Ich zeige mit beiden Daumen nach oben und grinse ihn zufrieden an. *SIe sind unglaublich, Andrew.* Ich lege meine Hände wieder auf die von Ro und atme etwas müde aus. 'Es ist immer gut einen Fotografen zu kennen. Vor allem, wenn er sein Handwerk beherrscht.' WIr alle lachen auf und vereinbaren noch einen Abholtermin für die fertig entwerteten Fotos. *Bis dann, Andrew.*

'Wie geht's dir jetzt?' Draußen peitscht der kältere Wind gegen meine warmen Wangen und ich sehe auf unsere verschränkten Hände. *Uglaublich gut natürlich... Und dir? Warst du eigentlich nervös?* Er zuckt nur mit den Schultern und bleibt vor seinem Wagen stehen. Ein schwarzer Jeep mit grauen Streifen. 'Ehrlich gesagt hatte ich am Anfang total Schiss, dass du... nein sagst. Aber zu meinem Glück hast du das ja nicht was bedeutet, dass ich nicht umsonst einen Tisch in unserem Liebling-Restaurant reserviert habe...' Ich schüttel kichernd den Kopf und steige ein. *Du bist einfach unglaublich...* Er lacht gespielt eingebildet und rennt auf die andere Seite, nachdem er meine Tür zugeschlagen hat. 'Das weiß ich doch, Bae.'

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