Kapitel 3.

286 25 4
                                    

"Also?", fragte Fabian mit einem Grinsen auf den Lippen. Zögernd sah ich auf seine Hand, welche er mir hinhielt. Wenn sie mich dann wirklich endlich in Ruhe ließen... Seufzend nahm ich Fabians Hand und schüttelte sie. Breit grinsend schob der Grünhaarige sein Blatt und die seiner Freunde zu mir rüber, damit ich diese ausfüllte. Ich nahm die Blätter, drehte mich weg von ihnen und begann diese auszufüllen. 

Als ich nach der Schule zu Hause ankam, erwartete mich schon meine Mutter mit einem besorgten Blick. "Und?...", begann sie zögerlich, während ich meine Schuhe, sowie meine Jacke auszog. "Sie haben mir nichts getan Mum. Du brauchst dir nicht so viele Sorgen zu machen...", meinte ich und umarmte sie. "Ich werde mir immer Sorgen um dich machen Sven! Wie oft du schon weinend nach Hause kamst und-...". Doch ich unterbrach sie, meine Wangen hatten vor Scham einen leichten Rotton angenommen. "Mum... Das war früher. Jetzt bin ich in der 11. Da komme ich nicht mehr weinend nach Hause gerannt", murmelte ich und schmiegte meinen Kopf an ihre Schulter. Ich fühlte mich wirklich bei niemandem so wohl, wie bei meiner geliebten Mutter. "Ich mache mir schon nur Sorgen um dich, weil du der Jüngste der Klasse bist...", sprach sie, während sie mir durch meine schulterlangen Haare strich. "Muuum... Ich bin schon 16! Ich komm ganz gut zurecht...", protestierte ich, woraufhin sie sich aus unserer Umarmung löste und mich leicht schmunzelnd ansah. "Mein kleines Baby...", flüsterte sie, während sie in die Küche ging und ein paar Töpfe zum Kochen hervorholte. Ich verdrehte die Augen und wollte schon die Treppe hoch zu meinem Zimmer gehen, als sie mich stoppte. "Sveni? Warum hast du eigentlich keine Freundin? Du bist doch ein echt hübscher junger Mann", fragte meine Mutter. Leicht erschrocken starrte ich auf den Boden. "F-Freundin?...", war das Einzige, was ich hervorbringen konnte. "Ja Freundin!", rief meine Mutter als Bestätigung und lachte dann leise auf. Freundin... Verdammt wollte ich überhaupt eine Freundin? Ich ging immer davon aus, dass ich hetero war. Doch jetzt, wo meine Mutter mich fragte, war ich mir gar nicht mehr so sicher. Ich hatte noch nie eine Beziehung, mit keinem der beiden Geschlechter. Deshalb war ich mir so unsicher. Wie konnte ich überhaupt herausfinden ob ich auf Jungen oder Mädchen stand? Durch Beziehungen oder vielleicht sogar Se-... Moment! Das alles führte in eine ganz falsche Richtung! "Erde an Sveeeen! Hörst du mir überhaupt noch zu?", ertönte die fröhliche Stimme meiner Mutter. Ich zuckte zusammen und sah zur Küche, in wessen Tür meine Mum stand und mich schmunzelnd ansah. "E-ehh ja... Uhm.. Ich weiß nicht, warum ich keine Freundin habe. Vielleicht bin ich einfach nicht ihr Typ...", murmelte ich. Oder vielleicht standen sie auch einfach nicht auf Nerds... Seufzend ging ich mit meiner geschulterten Tasche die Treppen hinauf in mein geliebtes Zimmer. Mein Zimmer war nicht wirklich pompös. Ich hatte ein Bett mit gelbem Bezug, eine schwarze Couch, einen Schreibtisch mit Pc und graue Wände. Mehr brauchte ich gar nicht. Seufzend ließ ich mich auf meinen Schreibtischstuhl  fallen und breitete meine Hausaufgaben, sowie die der Jungs, vor mir auf dem Schreibtisch aus. Während ich konzentriert die Aufgaben erledigte, schwirrte mir die ganze Zeit eine einzige Frage im Kopf umher: Würde meine Mutter es akzeptieren, wenn ich schwul wäre?

------------------------------------------
Hallu^^. Hoffe euch gefällt das Kapitel :3. Lasst gerne Feedback in den Kommentaren da~

Opposites attract~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt