Kapitel 6.

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Das Gespräch mit meiner Mutter hatte mich wirklich fertig gemacht. Ich hatte so sehr Angst davor, wirklich schwul zu sein. Denn wenn es so sein sollte, hätte ich ein Problem. Dann würden meine Eltern mich hassen. Sie deuteten immer wieder unauffällig daraufhin, dass sie sich wünschten, dass ich endlich eine Freundin bekomme. Doch wollte ich das? Dummerweise nicht... Wenn ich tatsächlich schwul wäre und es jemand aus meiner Schule erfahren würde, wäre ich sowas von tot! Ich wurde ja ohnehin schon und war bei allen als "Nerd" abgestempelt. Doch wenn einer von ihnen, vor allem Fabian und seine Crew davon erfahren würden, wäre ich der dumme Schwuchtel Nerd. Und das wäre wirklich schrecklich. Deshalb war ich der festen Überzeugung, dass ich eine Freundin finden musste. Und da ich viel zu schüchtern war jemanden, vor allem ein Mädchen, anzusprechen entschloss ich mich dazu, den Versuch zu starten, eine Freundin über Skype zu finden. Ich setzte mich in meinem Bett auf, zog die Knie ran, nahm mir mein Handy von meinem Nachtschrank und lud mir die App herunter. Als sie fertig geladen hatte, öffnete sie, akzeptierte die üblichen Nutzungsbedingungen und stoppte dann abrupt. Ich hatte mir ja gar keine Gedanken über einen Namen gemacht! Oh Gott, wie sollte ich mich denn bitte nennen?! Gefühlte Stunden vergingen, in denen ich mir den Kopf über einen Namen zerbrach, auf der Suche nach dem Richtigen. Ich wollte nämlich nicht meinen richtigen Namen verwenden, zu groß war die Angst, dass mich wer erkennen könnte. Und dann wäre ich nicht nur der Schwuchtel Nerd, sondern der Schwuchtel Nerd der sich auf Skype befriedigt. Seufzend strich ich mir eine der etwas längeren Strähnen aus dem Gesicht. Die müsste ich echt mal wieder schneiden... Ich probierte die seltsamsten Namen aus, doch entweder waren sie schon besetzt oder gefielen mir dann einfach doch nicht. Schließlich tippte ich einfach just for fun den Namen "Wintercracker" in das kleine Feld ein. Der Name gefiel mir sogar recht gut. Nicht zu kindisch und vor allem nicht so leicht zu identifizieren. Ich nahm als Profilbild ein selbst gezeichnetes Portrait von mir, was leider nicht so perfekt war, wie ich es mir erhofft hatte. Aber für Skype sollte es reichen. Schmunzelnd speicherte ich alles und hoffte, dass vielleicht irgendwer auf mich aufmerksam werden würde. Und schon nach kurzer Zeit erreichte mich eine Nachricht. Auf dem Profilbild des Fremden war eine menschliche, komisch dreinblickende Orange abgebildet. Ich las die Nachricht und errötete.

Osaft: "Na Süßer?~"

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Heyho. Sorry, dass so lange nichts kam. War am Wochende beschäftigt und hab deshalb keine Zeit für ein Kapitel gefunden. Hoffe aber trotzdem, dass euch das Kapitel gefällt. Lasst gerne Feedback in den Kommentaren da<3

Opposites attract~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt