Zitternd saß ich in Fabians und meinem Zimmer, nachdem ich den Abwasch gemacht hatte. Verzweifelt versuchte ich mir die ganze Zeit einzureden, dass mein Freund nur betrunken war und er mich deshalb so behandelt hatte. Doch je verzweifelter ich versuchte, mir das einzureden, desto bewusster wurde mir, dass Fabis Verhalten so nun schon seit längerem war. Still saß ich in unserem Zimmer und starrte auf meine zitternden Finger, während Tränen begannen auf meine Hände zu tropfen. Ich wusste nicht mehr, was ich tun sollte. Ich war am Ende meiner Kräfte. Meine Eltern hassten mich, meine beiden einzigen Freunde durfte ich nicht sehen, weil Fabian das nicht wollte und dann war ich noch mit ihm zusammen. Fabian. Meinem Peiniger. Verdammt, was tat ich hier?! Ich hätte einfach den Gedanken, dass ich schwul war, verwerfen sollen. Dann wäre alles besser und einfacher. Ich hätte ein schönes Leben haben können. Aber nein, ich musste ja so dumm sein! Ich hatte meine Hände in meine Haare gekrallt und weinte. Ein Gefühl von Hilflosigkeit und Einsamkeit breitete sich in mir aus. Ohne genau zu wissen, was ich tat, stand ich auf und begab mich mit wackeligen Knien ins angrenzende Badezimmer. Ich stützte mich am Waschbecken ab und betrachtete mich im Spiegel. Rot geschwollene Augen, zerzauste Haare. Wie konnte man so etwas, wie mich, überhaupt lieben. Natürlich gaukelte Fabian mir nur etwas vor. Doch ich war so verzweifelt, dass mir das egal war. Ich wendete den Blick ab, konnte den Anblick meines erbärmlichen Ichs nicht mehr ertragen. Ich drehte mich um und erblickte Fabians Rasierklingen. Verdammt, was tat ich hier?! Alles um mich herum war ausgeblendet, so wie auch alles in mir. Ich griff nach den Klingen, zog meinen Ärmel hoch und setzte eine der Klingen an meinem Arm an. Ich schluchzte auf und drückte sie in meine Haut. Blut tropfte auf den Boden. Alles fühlte sich so an, wie als würde es in Zeitlupe geschehen. Ohne zu zögern, setzte ich die Klinge wieder an meinem Arm an und zog sie wieder durch meine Haut. Ich tat es immer und immer wieder. Weinend sank ich zu Boden und ließ die Klingen neben mich auf den Boden fallen. Ich sah all das Blut um mich herum. Mein Gesicht verlor seine Farbe und ich wurde blass. Erst jetzt vernahm ich ein Klopfen, nein ein Hämmern an der Tür. Eine mir nur allzu bekannte Stimme rief, dass ich die Tür aufmachen sollte, welche ich zuvor abgeschlossen hatte. Doch ich war zu schwach, um aufzustehen, zu schwach um zu antworten, zu schwach um weiterzumachen. Kurz schloss ich meine Augen, das alles war ganz schön anstrengend und viel zu viel für mich. Ich hörte noch Fabians Stimme "Sven!" rufen, als ich auch schon mein Bewusstsein verlor...
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Finallyyyyy.
Das nächste Kapitel kommt hoffentlich Sonntag/Montag.
Erstmal hoffe ich aber, dass euch das Kapitel gefallen hat!
Lasst gerne Feedback in den Kommentaren da♡

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Opposites attract~
FanfictionWintercracker/Sven war schon immer unauffälliger als andere. Der Grund: Er ist der Streber und Lehrerliebling schlecht hin. Das komplette Gegenteil wiederum ist Fabian/Osaft. Der Mädchenschwarm mit perfektem Body und starken Charakter. Auf einmal is...