Kapitel 7.

260 28 3
                                    

Mit immer noch geröteten Wangen überlegte ich, was ich dem Fremdem antworten könnte. Schließlich entschied ich mich für ein langweiliges, aber neutrales "Hi". Und keine paar Sekunden ploppte wieder eine Nachricht von ihm auf. 

Osaft: Warum so langweilig?~

Wintercracker: Weiß nicht. Sehr interessantes Profilbild hast du da...

Osaft: Du aber auch xD

Und so begann ein lustiges Gespräch zwischen Osaft und mir. Auch wenn ich ihn ja gar nicht richtig kannte, machte es mir echt Spaß Zeit mit ihm zu verbringen. Ja, er zwar ein Junge und kein Mädchen, so wie es eigentlich mein Ziel gewesen war, aber ich hatte für mich entschlossen, dass es dumm war, wenn ich mit irgendeinem Mädchen zusammen käme, welches ich gar nicht liebte, nur um meine Eltern davon zu überzeugen, dass ich keine schwule Schlampe war. Seufzend legte ich zum ersten Mal seit Stunden mein Handy zur Seite. Ich war die ganze Zeit in meinem Zimmer eingesperrt und hatte mit Osaft geschrieben. Meine Mum hatte sich kein Mal blicken lassen in der Zeit. War wahrscheinlich auch besser so. Eigentlich hatte ich geplant, das ganze Wochenende in meinem Zimmer zu verbringen. Jedoch hatte ich meinen leeren Magen nicht mit einberechnet. Seufzend rang ich in meinem Kopf mit den zwei mir verbliebenen Möglichkeiten. Entweder ich ging jetzt runter in die Küche, schnappte mir was zu Essen und versuchte dabei nicht von meiner Mutter entdeckt zu werden, oder ich versuchte aus meinem Fenster zu klettern und würde mir in einem Laden irgendetwas essbares kaufen gehen. Seufzend und mit einem flauen Gefühl im Magen schloss ich meine Zimmertür auf und begab mich nach unten. Zum Glück hörte ich die Stimme meiner Mutter aus dem Wohnzimmer, also schien sie zu telefonieren. Ich öffnete gerade den Kühlschrank um mir etwas zu Essen raus zu suchen, als plötzlich die Stimme meines Vaters ertönte, er unterhielt sich also mit meiner Mutter. Mit zitternden Händen versuchte ich mich nur auf den Kühlschrank zu konzentrieren. Wenn mein Vater hier war, hieß das wirklich nichts gutes für mich. Ich liebte meinen Vater, genauso wie meine Mutter. Doch wenn Mum ihm erzählen sollte, dass sie denkt, dass ich schwul bin, wäre ich geliefert. Ich schnappte mir einen Yoghurt und wollte schon mit schnellen Schritten die Küche verlassen, als ich auf einmal gegen eine Brust stieß. Mit geweiteten Augen sah ich zu meinem Vater hoch, welcher mich streng ansah. Verdammt!!! Mum hatte es ihm erzählt. Dad kam langsam auf mich zu, während ich zurückwich und versuchte, mir schnellstmöglich einen Plan einfallen zu lassen. "Deine Mutter hat mir erzählt, dass du Jungs dazu verführst deine Hausaufgaben zu machen...", begann er und kam immer weiter auf mich zu. Leicht panisch wich ich weiterhin zurück, bis ich den Kühlschrank hinter mir spürte. Mein Vater wollte wieder etwas sagen, doch bevor er dazu kam, stieß ich mich am Kühlschrank ab, wich der Hand meines Vaters aus und rannte die Treppen zu meinem Zimmer nach oben. Dort angekommen verschloss ich die Tür und versuchte erstmal meine Atmung unter Kontrolle zu bekommen. Und ja, Treppen hoch zu rennen war verdammt anstrengend! Ich strich mir durch die Haare und versuchte einen klaren Gedanken zu fassen. Doch zu meinem Bedauern gelang mir das nicht wirklich, weshalb ich einfach meine wichtigsten Sachen, sprich meine Schultasche, Handy, vorsichtshalber Schlüssel und Geld einpackte, mir Schuhe und Jacke anzog und einfach -schlau wie ich war-  aus dem Fenster sprang. Überraschender Weise landete ich ziemlich unsanft auf dem harten Boden und rannte dann weiter. Ja, vielleicht war diese flucht ziemlich überstürzt gewesen. Jedoch hatte ich echt Angst vor der Reaktion meines Vaters. Außerdem hatte ich gerade voll den coolen Move hingelegt!

---------------------------------------
Sven ist ganz schön krass :3. Hoffe euch gefällt das Kapitel! Lasst gerne Feedback in den Kommentaren da~

Opposites attract~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt