Nachdem ich knapp 10 Minuten gerannt war, blieb ich erschöpft stehen. In Sport war ich noch nie der Beste gewesen. Seufzend sah ich mich um, versuchte mich zu orientieren. Ich war in unserer Stadt, ein Ort den ich verabscheute. Überall waren Leute, die es eilig hatten, shoppen gingen oder einfach mit einem Kaffee in der Hand doof rumstanden. Der einzige Ort, den ich hier mochte, war die Stadtbibliothek. Dort war es ruhig und ich konnte meiner Lieblingsbeschäftigung, dem Lesen nachgehen. Das würde ich am liebsten jetzt auch tun, jedoch hatte ich da gerade keinen Nerv für. Erstmal musste ich jetzt versuchen, einen klaren Gedanken zu fassen. Ein kehliges Geräusch ertönte aus meiner Magenrichtung, weshalb ich es als Hunger definierte. Klar, ich hatte ja auch eben keine Zeit etwas zu essen. Ich kramte mein Portmonnaie hervor und zählte mein Geld. 2 Euro und 30ct. Wie sollte ich damit denn länger als zwei Tage überleben? Kopfschüttelnd steckte ich mein Portmonnaie wieder in meinen Rucksack und begab mich in die Richtung einer der Bäcker, welche hier in der Stadt waren. Dort kaufte ich mir ein Brötchen, sowie Wasser, bezahle und verließ den Laden wieder. Draußen angekommen, blieb ich aber stehen und sah mich um. Mir stockte der Atem. Warum musste ich denn immer so ein Pech haben?! Leicht panisch machte ich auf dem Absatz kehrt, ging aber nicht zurück in den Laden, sondern daran vorbei. Etwas unsicher beschleunigte ich mein Schritttempo, doch hörte ich ihre Schritte nah hinter mir. Ich rannte schon fast, hatte Angst und wollte einfach nur weg. ich war so in meine Gedanken vertieft und so auf das weglaufen fixiert, dass ich gar nicht richtig realisierte, dass ich mich in einer Sackgasse befand. Ich sah mich um, erblickte die Hauswände vor und neben mir und riss erschrocken die Augen auf. "M-Mist!", fluchte ich leise, wollte den Weg, von welchem ich gekommen war, zurückgehen, jedoch hatten sie sich vor mir aufgebaut. Fabian und seine Crew. Sie alle grinsten mich an, was bei mir eine unangenehme Gänsehaut verursachte. "Na Glibbi? Was machst'n hier, so weit weg von deiner Mommy?!", rief Felix und die anderen begannen zu lachen. "Lasst mich doch einfach in Ruhe...", brachte ich leise hervor. "Nein du dummer Nerd", rief Alexander. Ich drückte mich wie ein verschrecktes Reh an die Hauswand hinter mir und hoffte, dass sie mich in ruhe lassen würden. Doch Sebastian kam auf mich zu, packte mich an der Schulter und sah mich wütend an. "Das ist dafür, dass du uns verpetzen wolltest!", rief er und schlug mir in den Bauch, woraufhin ich mich krümmte und nach Luft schnappte. "Und das ist dafür, weil du besser in der Schule bist als wir!", schrie Sebastian und schlug mich wieder. Das ging so lange, bis ich am Boden lag, mit aufgeplatzter Lippe, blauem Auge, sowie einigen blauen und roten Flecken am Körper. Schwer atmend sah ich zu meinen Peinigern empor. "Alter, wäre ich deine Eltern, hätte ich dich nach deiner Geburt direkt in den nächsten Müll gestopft!", rief Sebastian. Tränen bahnten sich den Weg über meine Wangen. "W-Was hab ich euch getan?...", fragte ich so gut es mit den ganzen Schmerzen ging. "Gar nichts. Aber manche Menschen haben es einfach nicht verdient zu leben. Und du gehörst zu diesen Menschen", meinte Felix. Unsicher wendete ich meinen Blick zu Fabian, welcher mich ebenfalls anblickte. Er hatte bisher nichts getan, stand die ganze Zeit einfach nur da. Täuschte ich mich oder konnte ich wirklich einen Funken Mitleid in in seinem Blick erkennen? "Kommt Jungs. Es reicht jetzt. Wir wollten doch in nen Club...", sprach der Grünhaarige. Die anderen nickten zustimmend. Alexander spuckte mir noch einmal vor die Füße, bevor sie alle verschwanden. ich zog die knie ran und verkroch mich in das hinterste Eck der Gasse, während ich meinen Tränen freien Lauf ließ. Alles tat so weh... Hatten sie Recht? Hatte ich es nicht verdient zu leben?
---------------------------------------------
Hallu^^. Hoffe euch gefällt das Kapitel! Lasst gerne Feedback in den Kommentaren da<3

DU LIEST GERADE
Opposites attract~
Hayran KurguWintercracker/Sven war schon immer unauffälliger als andere. Der Grund: Er ist der Streber und Lehrerliebling schlecht hin. Das komplette Gegenteil wiederum ist Fabian/Osaft. Der Mädchenschwarm mit perfektem Body und starken Charakter. Auf einmal is...