Kapitel 15.

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Mauri führte mich eine kleine Gasse entlang, bis wir ein großes und verlassen aussehendes Haus erreichten. Die Farbe des Hauses blätterte bereits ab und die Fenster waren zerschlagen. Zögernd wollte ich stehen bleiben, doch Mauri zog mich weiter in das alte Haus hinein. "Hier bin ich oft. manchmal verstecke ich mich hier, damit die Polizisten mich nicht finden. Laut ihnen gehören Kinder wie ich in ein Heim, aber das möchte ich nicht, auf gar keinen Fall...", erklärte er und ließ sich kichernd auf eine alte und vermooste Couch plumpsen, wobei seine hübschen weißblonden Haare umher wirbelten. Unsicher sah ich mich um. Alles war dreckig, die Möbel von Mäusen zerfressen und verstaubt. Wie konnte er hier bitte leben! Doch wie es schien, hatte er keine andere Wahl. Mitleid und Entsetzen machte sich in mir breit. Und dich beschwerte mich über meine momentane Situation, dabei hatte Mauri es tausendmal schlimmer! Ich musste ihm helfen! Irgendwie würde ich das doch schaffen... Der blonde Junge schien meinen nachdenklichen Blick bemerkt zu haben, denn er erhob sich, ergriff wieder meine Hand und zog mich hinter sich her in ein altes Schlafzimmer. "Es ist nicht schlimm hier zu wohnen! Micha kommt mich immer besuchen! Er ist mein Freund... Wir lieben uns, aber dürfen nicht zusammen sein. Michas Eltern sind unglaublich streng", meinte der hübsche blonde und setzte sich mit einem traurigem Blick auf das Bett. Mitleidig schauend setzte ich mich zu ihm auf das Bett und strich vorsichtig, aber tröstend über seinen unglaublich dünnen Arm. "Er bringt mir immer Essen und wäscht meine Klamotten. Er tut sein bestes, um mich so oft wie möglich besuchen zu können. Ich liebe ihn so sehr! Aber es schmerzt, nicht bei ihm sein zu dürfen...", murmelt er. "Ich verstehe dich. Ich bin auch verliebt in einen Jungen. Anfangs hat er mich gemobbt, dann kam ich wegen ihm und seinen Freunden ins Krankenhaus, er kümmerte sich danach gut um mich, war wie ausgewechselt!- Und jetzt? Jetzt mobbt er mich wieder! Ich verstehe das nicht! Warum tut er das?! Er weiß doch, wie schlecht es mir im Moment geht...", erklärte ich Mauri nun auch meine Geschichte. Ich war ziemlich naiv: Ich kannte den Jungen nicht und vertraute ihm trotzdem. Aber- ich wusste nicht warum- irgendwie vertraute ich Mauri. er wirkte so einfühlsam und liebevoll. Der Drang, ihm ein besseres Leben zu ermöglichen, war sehr hoch. Aber im Moment konnte ich ja nicht einmal mir selbst helfen. Auch jetzt war er für mich da. Seine recht dünnen Arme legten sich um meinen Oberkörper und er drückte mich sanft an sich. "Jetzt hast du mich. Und wir werden bestimmt ein super Team! Du kannst bei mir bleiben, so lange du willst! Und vielleicht kannst du ja sogar Micha kennen lernen. Wenn mich nicht alles täuscht, wollte er heute mit ein wenig Essen vorbei kommen...", plauderte Mauri glücklich drauf los und knuddelte mich weiter.

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Hallu, hoffe euch gefällt das Kapitel. Lasst gerne Feedback in den Kommentaren da~

Opposites attract~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt