Kapitel 11.

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Fabian schloss die Haustür auf und wir betraten das große Haus. "Meine Eltern sind nicht da. Also haben wir das Haus für uns...", durchbrach mein Begleiter unerwartet die Stille, weshalb ich leicht erschrocken zusammen fuhr. Ich nickte leicht, um zu zeigen, dass ich verstanden hatte und folgte dem Grünhaarigen einen Flur entlang, bis zu einer dunkel grauen Tür. Er öffnete die Tür und wir betraten das Zimmer, welches sich als seines herausstellte. Ich sah ein Bett, einen kleinen Schrank der direkt neben dem Bett stand, einen Schreibtisch mit Laptop darauf, sowie einen Fernseher an der Wand und eine graue Couch in der Ecke. Das Zimmer war definitiv größer als meins. "Du kannst entweder mit mir im Bett oder alleine auf der Couch schlafen", meinte Fabian. Bei dem Gedanken, mit ihm in einem Bett zu schlafen, färbten sich meine Wangen rot. Doch mein Gegenüber grinste mich nur an. "Heißt das du wählst die Couch?", fragte er lachend. Immer noch errötet nickte ich und sah dann zu Boden. "Du hast ja immer noch die alten Sachen von dem Vorfall in der Gasse an. Warte, ich suche dir etwas neues raus", murmelte Fabian und kramte in seinem Schrank herum. Er warf mir einen gelben Hoodie und eine schwarze Jogginghose zu. Ich nutzte die Chance, in der er sich wieder seinem Schrank widmete und zog mich schnell um. Ich wollte mir gerade den Hoodie überstreifen, als er sich auf einmal umdrehte und mich betrachtete. Sein Blick lag auf meinem nackten Oberkörper, welcher von zahlreichen Narben geziert wurde. Keine der Narben hatte ich mir selbst zugefügt, jede einzelne entstand durch irgendjemand anderes. Fabian hatte seinen beschämten Blick immer noch nicht abgewendet, weshalb ich wieder beschämt zu Boden sah. Ich schämte mich für diese Narben, schämte mich dafür, dass ich zu schwach war, um mich zu wehren, mich zu rächen. "W-Warum...", unterbrach der Größere meinen Gedankengang. "Ich...Ich war das nicht... Das wart ihr, ihr und andere. Ist nicht leicht ein normales Schulleben zu führen, wenn man der Nerd ist...", murmelte ich, woraufhin er leise aufkeuchte. Seufzend zog ich mir den zu großen Hoodie und keuchte leise, als er mich plötzlich in eine feste Umarmung zog. Nach kurzem zögern erwiderte ich seine liebevolle oder auch tröstende Geste, schlang meine Arme um seinen Bauch und lehnte meinen Kopf gegen seine Brust. Ich konnte es nicht verhindern, dass ich es genoss, wie er sanft über meinen Rücken strich. "Es tut mir so leid... Ich mach das alles irgendwie wieder gut. Versprochen...", flüstere er und drückte mich enger an sich.

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Opposites attract~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt