Kapitel 32 - Zweifel

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Kapitel 32: Zweifel

„Ey, wach auf." Wurde ich am nächsten Morgen geweckt. Harry stupste etwas unbeholfen meinem Arm und ich stellte fest wie ungemütlich ich lag. Ich war tatsächlich auf dem Boden eingeschlafen. Die ganze Nacht, hatte ich versucht Harry's Blut von den Wänden zu bekommen.Und stellte fest das ich noch nicht einmal fertig wurde. Noch total übermüdet, sah ich auf zu Harry, der wieder sein typisches Harry Grinsen im Gesicht hatte. „Hätte ich gewusst dass du auf dem Boden schlafen würdest, wäre ich dich suchen gegangen. Doch ich dachte du hast dich einfach in ein anderes Zimmer verkrochen." Meinte er undich versuchte meine Haare, die überall zu sein schienen, in den Griff zu bekommen. Vergebens..

„Tja, wie du siehst ist dein Blut ziemlich hartnäckig." Brummte ich und dann bemerkte auch er die Unordnung. „Fuck, Louis wird mich killen."

„Würde gern sehen wie er das seiner Familie erklärt." Ein paar Sekunden, starrten wir einfach nur auf die Blutflecken auf der Wand und Boden, bis ich meinen Blick wieder zu Harry wendete. Er sah viel besser aus als gestern. Doch man sah, dass er nicht wirklich viel geschlafen hatte. Was ihn wohl wach hielt?

Wahrscheinlich tat sein Arm einfach nur weh.

Er braucht glaube ich dringend ein paar Schmerztabletten. „Wie war deine Nacht?" Fragte ich also und auch er sah zu mir. Es war ziemlich komisch mit ihm normal zu reden, nach der langen Zeit in derer sich verkrochen hatte und wir kein Wort miteinander geredet haben.Harry zuckte mit den Schultern. „Die meiste Zeit kam sie mir zulang vor, bis ich endlich eingeschlafen bin, plötzlich war es wieder Morgen und die Sonne schien mir direkt in die Fresse. Ich denke,besser habe ich noch nie geschlafen." Antwortete er mir ironisch. „Hast du starke Schmerzen?" Ich war besorgt. Sehr. Nie in meinem Leben hätte ich gedacht dass mir so etwas passieren könnte. Harry arbeitet mit Drogen. Und ich war mit ihm befreundet. Und er wurde einfach gestern Abend angeschossen.

Mein Leben kam mir jetzt mehr den je vor wie in einem Film. Doch der Film der wie ein Traum erschien, verwandelte sich so langsam in einen Horrorfilm.

„Ja. Aber das wird schon wieder. Ist nicht das erste Mal." Ich riss meine Augen auf. „Ich dachte das ist das erste Mal dass du so eine Scheiße machst." Zischte ich sauer. „Macht sich da jemand sorgen?" Er wackelte mit den Augenbrauen, doch ich war vollkommen Ernst. Er sollte so etwas nicht tun.

„Komm runter April. Alles gut. Ich helfe nur ab und zu einem Kumpel."

„Dann sag deinem Kumpel auch das er aufhören soll."

Ich wollte um keinen Preis das so etwas wieder passiert. Schließlich bin ich vor Sorge fast gestorben. „Es ist leider nicht so einfach für ihn da wieder raus zu bekommen. Wir versuchen schon seit Ewigkeiten dass er gehen kann. Aber es bringt alles nichts. Wir reiten uns sonur selbst in die Scheiße." Ich zog meine Augenbrauen zusammen. „Und dann fängst du dort auch noch an zu Arbeiten?" Ich verstand überhaupt nichts mehr. Harry konnte doch nicht so dumm sein. Und wer arbeitet da noch? Klar haben die Jungs genug Freunde, doch niemand kann allen so wichtig sein, dass sie sich selbst so in die scheiße reiten, nur um die Person zu retten. Außer es ist einer von ihnen.

„Ich mach noch immer nur ein paar seiner Jobs. Sein Boss weis davon nichts. Dafür bekomme ich die Hälfte seines Verdienstes und er verdient nicht schlecht, dass muss man sagen."

„Bitte mach das nie wieder."

Bittend und voller Sorge sah ich den Jungen vor mir an. Ich wusste es würde mich fertig machen, sollte so etwas wieder passieren. Wie sollte ich schlafen gehen? Ich könnte einen Anruf verpassen und dann könnte vielleicht alles schon zu spät sein. Zwar kannte ich Harry nicht wirklich lange, doch der Gedanke allein fraß mich auf.

„Es ist nicht so einfach." Schnaufte er auf. „Mein Kumpel braucht mich." Murmelte er. Auch wenn Harry manchmal das größte Arschloch auf Erden sein konnte, hatte er eine verdammt weiche Seite. Und ich erfuhr, wie weit er gehen würde, um die Personen zu schützen die er liebt. „Das kann aber nicht so weiter gehen Harry.. Wer ist den dein Kumpel?" Vielleicht würde mir ja noch irgendwas einfallen. Das kann doch nicht sein dass es überhaupt keine Möglichkeit gab ihn da raus zu bekommen. „Das ist doch nicht wichtig. Können wir nicht Frühstücken gehen? Ich hab häftig Hunger." Lenkte er vom Thema ab, doch ich akzeptierte es. Es ging mich ja auch eigentlich überhaupt nichts an. Zwar wollte ich das Harry damit aufhört, doch vielleicht würde ich das auch noch irgendwie anders hinbekommen. Also nickte ich und stand dann vom Boden auf.

Ich streckte mich, da mein Rücken so unglaublich verkrampft war, dass ich das Gefühl hatte, bald nicht mehr laufen zu können.

Dann verließen wir beide das Häuschen, als wäre nie etwas passiert.

Alles kam mir so surreal vor, als wir in Lorelai' s Auto saßen und zumnächsten Café fuhren. Immer wieder scherzte Harry, was eine schlechte Fahrerin ich sei, doch selbst das konnte mich nicht wirklich aufmuntern.

Ich wollte das so etwas nie wieder passiert. Außerdem wusste ich was mich zuhause erwarten wird. Lorelai wird mich an scheißen dass ich ihr Auto einfach so genommen habe und Justin wird beleidigt sein. Doch er hatte irgendwie auch ein Recht darauf. Wieso war irgend ein Junge auch wichtiger als mein eigener Freund?

Wir setzten uns an einen kleinen Tisch am Fenster und bestellten uns das selbe. Einen Cappuccino und Spiegelei mit Speck.

Alles erinnerte mich an die schönen Mittagspausen die wir zusammen im süßen Asia Restaurant verbracht hatten. Hoffentlich können wir diese bald wieder gemeinsam verbringen. „Alles gut?" Harry sah mich besorgt an und ich nickte. „Weist du, es ist nur so viel passiert seit ich hier bin. Mein gesamtes Leben hat sich einfachkomplett verändert. Ich fühl mich nicht mal mehr wie ich selbst. Die alte April würde niemals hier in diesem kitschigen Café mit dir sitzen als wäre am Abend davor nichts passiert."

„Vielleicht kommt ja auch einfach endlich die wahre April ans Licht."

Die wahre April..

Harry's Blick schien sich auf mich zu brennen. Und vielleicht hatte er auch wirklich Recht. Ich war immer das, was die Leute sehen wollten.

Doch irgendwas schien sich noch nicht mit meinen Leben hier anfreunden zuwollen. Irgendwas in mir hing an dem Leben, dass ich davor geführt hatte. Vielleicht weil ich Veränderungen hasste. Oder vielleicht da ich mich nicht mehr an mein Leben hier zuvor erinnern konnte. Und da ich mich nicht damit abfinden wollte, dass ich hier eine Mutterhaben. Eine Mutter die mich fast mein gesamtes Leben im Stichgelassen hatte. Mein Leben in LA ist aber auch einfach perfekt. Alles scheint zu stimmen. Und hier war ich einfach nur April. Keiner wusste von meinem reichen Dad. Von den Filmen in dennen ich mitgespielt hatte. Hier schrie keiner meinen Namen oder verfolgte mich auf denStraßen. Keine nervige Paparazzi, die die unvorteilhaftesten Bilder von mir machen wollten.. Und zum ersten Mal in meinem Leben realisierte ich das mein Leben gar nicht mal so perfekt war wie ich dachte.

Ganz im Gegenteil, ich hasste es.

Ich war nur nichts anderes gewöhnt. Deshalb genoss ich die Ruhe hier garnicht so richtig. Plötzlich zweifelte ich an meinem gesamten Da Sein. 

Und auch wenn ich nichts sagte, schien Harry das Gewirr in meinem Kopf zuverstehen. Sein Blick wurde weicher. „Die Person die du mit Justin bist, bist du nicht." Flüsterte er fast schon. Und ich hatte überhaupt keine Ahnung was ich sagen sollte.

Ich saß einfach nur starr da und versuchte all die Gedanken in meineKopf zu ordnen, während ich fast schon automatisch nach Harry's Hand griff.



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