Kapitel 41 - Probleme

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        Kapitel 41: Probleme

Sonntagabends machte ich kein Auge zu. Meine Gedanken waren bei Justin, der gerade im Flieger nach LA saß. Und zum ersten Mal seit langem, wünschte ich mir wieder ebenfalls in Los Angeles zu sein. Dort müsste ich wenigstens nicht am nächsten Tag Harry begegnen. Und ich wäre endlich bei Dean. Mein kleiner Bruder hatte mir zwar versprochen, dass er bald hier sein würde. Doch noch immer ist nichts geschehen. Ich blieb wirklich die ganze Nacht wach, und stieg Montagmorgen unmotiviert und völlig übermüdet aus dem Bett.

Zum ersten Mal seit langem, schminkte ich mich mal wieder zur Arbeit, um meine Müdigkeit etwas zu verstecken. Doch stellte ziemlich schnell fest, dass nichts zu helfen schien.

Meine Laune war an ihrem schlechtesten Punkt, als ich Harry nicht auf der anderen Straßenseite mit seinem Auto stehen sah. Wollte er mir immer aus den Weg gehen wenn wir Streit hatten? Also stampfte ich müde, unmotiviert und frierend in den Schnee und zog eine Miene wie 10 Tage Regenwetter. Auf halben Weg, bekam ich dann zu meiner Verwunderung eine Nachricht von Harry. 'Ich bin krank. Kann dich nicht holen.' sagte sie lediglich, und ich wusste nicht ob ich ihr Glauben schenken konnte oder nicht. Trotzdem schrieb ich ein 'Gute Besserung.' Und setzte meinen Weg fort. Irgendwie war es ja gut wenn er nicht kommen würde.

Ich denke, wir würden nur wieder Streiten oder noch schlimmer, gar nicht reden.

Und auf beides hatte ich wirklich keine Lust. Ich wollte nicht mit Harry streiten, auch wenn wir so wenigstens nichts miteinander haben. Aber mir schien bei jedem Streit so, als würde mir in jedem Moment mein Herz aus der Brust fallen.

~ Harry

Ich schickte die Nachricht ab und ließ mich dann wieder rückwärts ins Bett fallen. Ich wurde zum Glück genau zum richtigen Zeitpunkt krank. April trieb mich wirklich in den Wahnsinn. Nichts konnte es ihr Recht machen, doch eben so wenig konnte ich mich von ihr fernhalten. Wie sehr ich es auch wollte, ich wüsste ich könnte es nicht. Auch wenn mir Sue wirklich gut tut. Sie hatte zwar in der Vergangenheit viel kacke gebaut, aber mit ihr war alles viel einfacher. Und sollte das nicht genau so sein? Ich hatte genug davon April hinterher zu rennen, wenn sie sich doch schön längst für diesen Milchbubi entschieden hat. Doch was hatte ich auch anderes erwartet?

Zwischen April und mir lagen Welten.

Welten die nicht zusammengehören.

Und auch wenn ich nicht wusste was es war, ließ mich seit ein paar Tagen ein Gefühl nicht los, dass mir etwas verheimlicht wurde. Doch ich gab mir nicht mühe heraus zu finden was es war. Ich wollte mich auf Sue konzentrieren, und wenn April meint es mir zu Verheimlichen ist es ihre Entscheidung. Auch wenn ich ihr bis jetzt nie wirklich etwas verheimlichen konnte.

Naja zumindest fast... Minutenlang lag ich nur still im Bett und starrte auf die Decke. Vorgestern noch lag sie mit mir auf dieser Matratze. Ist zu mir gekommen, anstatt zu diesem Idioten. Auch wenn er ihr an diesem Tag seine Liebe gestanden hat. Ich glaubte ihm noch immer kein Wort. Doch ich hoffte einfach dass ich falsch lag und er sie gut behandeln würde. Auch wenn ich stink sauer auf sie war. Plötzlich klingelte es an der Tür und ich stand langsam auf. Ich konnte fast nicht atmen so zu war meine Nase. Es war eindeutig die richtige Entscheidung, heute Morgen nicht zu der Arbeit zu kommen. Als ich die Tür öffnete, stand eine lächelnde Sue vor der Tür.

In ihrer Hand eine Schüssel. „Ich habe dir Suppe gemacht damit du schnell wieder gesund wirst." Sagte sie, ohne mich zu begrüßen. Wenn man Sue so sah, konnte man nicht erahnen, dass sie so süß sein kann. So war sie aber auch nur zu den Menschen die sie wirklich mochte.

Sonst hasst sie Menschen.

Und die Welt.

Und so gut wie alles eigentlich.

Dennoch war sie einer der nettesten Menschen die ich kannte. Und das vielleicht auch nur, da sie zu mir nett war. Ich wollte es wirklich mit ihr Probieren, auch wenn ich wusste es würde nur Probleme mit meinen Freunden geben. Doch sie würden das schon noch irgendwie akzeptieren. Ich hoffte es zumindest. Ich ließ sie rein und sie machte sich gleich daran die Suppe wieder warm zu machen. Meine Mutter war zum Glück nicht zuhause.

Sie konnte Sue nicht besonders leiden. Und inzwischen war ich mir nicht mal mehr sicher, ob es wirklich an ihr lag, oder daran das April wieder hier ist.

Sue pflegte mich den ganzen Tag, und ich war ihr wirklich dankbar. Aber natürlich waren meine Gedanken immer wieder April. Ich wusste dass Justin nicht mehr hier war, und fragte mich die ganze Zeit was sie gerade tut. Einmal, erwischte ich mich sogar kurz dabei wie ich mir wünschte, dass sie hier war anstatt Sue. Doch den Gedanken vertrieb ich sofort. April ist Geschichte. Und das muss ich endlich akzeptieren. Ob ich wollte oder nicht. Sue legte ihre Hand in meine und lächelte mich an. Ich konnte wirklich verstehen, was er in ihr sah. Sue war irgendwie anders als andere Mädchen und das machte sie besonders. Sie versuchte nicht anderen zu gefallen, sondern zog das durch was sie machen wollte. Und ließ sich von nichts und niemanden aufhalten.

Aber auf der anderen Seite war sie so kaputt... Sue hatte in jungen Jahren viel scheiße erlebt, dass sich bis jetzt langzieht und sie wahrscheinlich nie wirklich verlassen wird. Das bewiesen auch die vielen Narben, die ihren Körper zierten.

Sie sprach nicht viel darüber. Doch alle wussten, dass genau das ihr Schwachpunkt war. Und sie hasste es. Es war so unschuldig was wir gerade taten, so gar nicht Sue.

Doch als er uns am Wochenende erwischt hatte, haute uns das komplett aus dem Konzept. Bis auf die paar Mal an denen ich mit April über das ganze sprach, hatte ich schon völlig vergessen dass es mit ihm stress geben würde. Eigentlich hatte ich es komplett unterdrückt. „Ich will dass das hier mehr ist Harry. Aber ich will dich nicht wieder verscheuchen. Ich weiß du willst das Ganze nicht wegen ihm. Aber wieso sollten wir das ruinieren nur wegen ihm? Ich will dich Harry. Schon immer." Ich atmete durch und sah auf unsere verschränkten Hände. Wenn er wenigstens der einziger Grund wäre wieso ich mir so unsicher bin. Doch ich wollte ihr auch nicht wehtun, falls das ganze wegen April scheitert. Sue hat es einfach nicht verdient, dass man ihr etwas vorspielt.

Sie hob mein Kinn und sorgte dafür, dass ich sie wieder ansehen musste.

Und dann legte sie ihre Lippen auf meine.

Eine Sache die uns nur Probleme bringen würde, und die niemanden gefallen würde. Aber es war das was sie wollte und so war Sue nun mal.

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Mal wieder ein kürzeres Kapitel, aber dafür mal bisschen aus Harrys Sicht. Ich hoffe es hat euch trotz allem gefallen.

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