Die erste Begegnung

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Ich saß auf dem Fahrersitz meines Autos und krallte meine Finger um das Lenkrad. Die Tänen die meine Augen füllten, ließen meine Sicht verschwimmen und rannen langsam meine Wangen hinunter.

Beinahe hatte ich den Arzt erreicht bei dem Taddl seine Diagnose erhalten hatte.

Schnell wischte ich mir meine Tränen aus dem Gesicht. Er sollte mich nicht weinen sehen. Ich war der jenige der ihm beistehen musste, und nicht der jenige der ihm Steine in den Weg warf.

Ich atmete tief ein und bog um die Kurve. Da stand er, seine Arme gegen seine Brust geklemmt, sein Körper steif vor Anspannung.

Ich hielt vor ihm und starrte ihn durch die hauchdünne Scheibe auf der Seite des Beifahrersitzes an. Langsam kam er auf meinen Wagen zu und berührte den Hebel der Autotür, welche sich mit einem Klicken öffnete.

Er ließ sich in den Sitz fallen und schlug die Tür zu.

Ich sah ihn immer noch an.

Seine rot geschwollenen Augen, seine Lippen die zu bleich für seinen Teint waren.

Und seine Arme die sich gegen seine Brust drückten und stark zitterten.

Dann blickte er mich an.

Was sollte ich ihm sagen?

Was sollte ich ihm verdammt nochmal sagen?

Einige Sekunden herrschte Stille, das einzige was zu hören war, war sein schneller Atem.

Da packte ich ihn an den Schultern und drückte ihn an mich.

Ich umarmte ihn und klopfte mit leichten Bewegungen auf sein rechtes Schulterblatt.

Ich richtete ihn an den Schultern auf. Und starrte tief in seine stechend hellen Augen.

" Wir werden das durchstehen okay? Das haben schon Tausende vor dir geschafft   und du wirst es auch schaffen! Wir stehen dir bei ... ICH stehe dir bei. Denn du bist stark, und das weißt du!" Meine Stimme hielt sich brav daran Ermutigend zu wirken, obwohl ich innerlich daran kaputt ging, " Krebs bedeutet nicht das der Tod dir Einlass gewährt sondern dass du stark genug bist ein Kämpfer zu sein. Und ich sag dir eins : Du wirst ein Gewinner sein! "

Ein Lächeln bildete sich auf meinen Lippen und spiegelte sich für einige Zeit in auf seinen wieder. Dann verschwand es endgültig.

Er drückte seinen Rücken in die Lehne des Sitzes und lehnte seinen Kopf gegen die Fensterscheibe.

Er wirkte nicht perfekt wie sonst. Seine Harre hingen ihm wirr im Gesicht, sein Teint war zu bleich und seine Augen strahlten unwiderrufliche Kälte aus, die mir noch nie zu vor begegnet war.

Er war für diesen Moment nicht mehr der Selbstbewusste Typ der einem immer ein Lächeln ins Gesicht zauberte, sondern eine kleine Seele die völlig entblößt und verlassen in sich zusammenbrach.

Doch das zeigte mir das ich zu ihm halten musste, mehr als ich es je getan hatte, mehr als es meine Vorstellungskraft zuließ.

"Willst du nach Hause?" fragte ich ruhig und startete den Motor.

" ...Wir müssen noch die verschriebenen Medikamente von der Apotheke holen."

Seine tiefe Stimme verfiel einem wimmern welches mir das Herz aus der Brust riss.

Ich antwortetr mit einem einfachen "Okay".

Dann lehnte er seinen Kopf wieder gegen die Scheibe, und fuhr daraufhin plötzlich hoch. Seine Augenlider pressten sich zusammen und er drückte seine geballten Fäuste gegen seine Schläfen.

"Verfickte Scheiße!" fluchte er.

"Gehört das zu den Symptomen?" fragte ich vorsichtig.

Er nickte kurz, so kurz das ich es beinahe nicht wahrgenommen hatte.

" Die beschissenen Neurologischen Ausfälle" schimpfte er.

"Hat der Arzt dir keine Spritze gegeben?"

"Dafür sind die Medikamente doch da." fauchte er.

Ich konnte ihn verstehen. Ich wusste das ihn das alles Reizte und das war selbstverständlich.

Ich fuhr los.

As Long As I Can Bear ItWo Geschichten leben. Entdecke jetzt