Vereint?

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Ich lag in den Wogen der Stille.  In denen der Angst. In denen die mich für geringe Zeit vor der unaufhaltsamen Katastrophe beschützen würden.

Ich wollte meine Augen nicht wieder öffnen. Ich wusste nicht wie ich die Situation einschätzen sollte. Ich war für ihn durch die schlimmste Zeit meines Lebens gegangen, wäre beinahe gestorben, hatte mich mit Viktor zerstritten und mein Selbst verloren. 

All das für ihn.

All das für eine Person die mir in diesem Moment Hoffnungen machte die im nächsten Moment zersplittern würden.

Und davor hatte ich Angst.

Unbeschreibliche Angst.

Ich wollte ihn! Mehr als alles erdenklich andere auf dieser schrägen Welt. Nur ihn.

Es war wie ein Bann, wie eine Droge der man nicht entweichen konnte.

Zugleich war es das wahre Licht, das jeden Faser meines Körpers zum leuchten brachte und das Leben in mir mit jeder Sekunde stärkte.

Würde ich ihm alles gestehen, würde ich unser Sein zerstören.

Würde ich nichts tun, würde ich meine Seele in tausende Stücke hacken und so lange auf sie einstechen bis sich der letzte Tropfen Wasser rot färbte.

Es war schlimmer. Schlimmer als alles was mir in der letzten Zeit widerfahren war. Schlimmer als all das wovor ich mich zu wehren versucht hatte.

Doch nun war es das 'hier umd jetzt'. Nun war es das, was mein Leben in einer Sekunde zerstören konnte.

Es waren bloß Worte. Worte die mich umbringen konnten. Denn ich ertrank in ihm.

Und nun musste ich mich entscheiden! Jetzt!

Ich öffnete meine Augen.

Taddl sah mich leidend an.

Er wartete auf eine Antwort, auf eine Antwort die ich ihm nicht geben konnte.

Ich richtete mich von der Couch auf, und verließ das Wohnzimmer. Ohne mich umzudrehen. Ich spürte seinen Blick der mir folgte.

Meine Hände schnappten sich Jacke und Schuhe und striffen sie mir über.

Dann öffnete ich die Haustür und verließ die Wohnung.  Ich sprang die Treppen so schnell ich konnte runter.

Was hatte ich gerade getan?!

Ich schämte mich. Doch verdrängte die Gefühle die sich wirr vermischten und mein Blut aus den Adern verdrängten.

Ich fand mich keine Minute später auf dem Bürgersteig wieder.

Meine Beine trugen mich im Schnellschritt weg.

Ich drängte mich durch die Leute die mir teils verwirrte Blicke zuwarfen.

Da schrie jemand hinter mir. Es war eher ein kreischen.

"Ardy! Oh mein Gott!" Ich drehte nich rasant um und blickte in die entblößen Gesichter junger Mädchen.

Plötzlich stürmten sie auf mich zu.

Die restlichen der Passanten wichen verwirrt zurück.

"Darf ich ein Foto mit dir? Bitte" die Stimme des Mädchens klang beinahe weinerlich.

Schnell nickte ich und verbarg meine einschneidenden Gefühle hinter einem breiten Lächeln.

Ich konnte die Fans nicht in DAS mit rein ziehen. Und ich würde es nicht.

Ich lächelte noch ein paar mal in die Handykameras, wieso fiel ich den Fans ausgerechnet heute auf? In letzter Zeit hatten sie mich und Taddl förmlich übersehen.

As Long As I Can Bear ItWo Geschichten leben. Entdecke jetzt