Verloren?

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"Wovon reden sie?" fragte der Pfleger und sah mich mit erhobener Braue an.

Langsam neigte ich meinen Kopf zur Seite um die Situation zu überblicken.  Aus dem Augenwinkel sah ich Taddl. Er lag noch immer regungslos neben mir.

Dann sah ich zurück in die Augen des Pflegers der mich immer noch seltsam verwirrt ansah.

"Eh... d-das war das ... der - der Yolo Aufwacher!" bestätigte ich und schmückte mein Gesicht mit einem gepressten Lächeln aus.

"Dann würde ich sie bitten diesen 'Yolo Aufwacher' nicht nocheinmal zu vollführen da sie den Patienten erschrecken könnten".

Ich nickte und ließ meine Zähne mit dem gestellten Lächeln hervorblitzen.

Der Pfleger klopfte mir auf die Schulter und wandt sich an einen Beutel an dem Taddl angeschlossen war. Er füllte neue Flüssigkeit hinein und holte eine Spritze hervor.

Ich konnte bei sowas schlicht und einfach nicht hinsehen. Ich hasste Spritzen, und das würde sich nie ändern.

Der Pfleger hob Taddls Arm an der nur schlaff nach vorne knickte.

Dann durchfuhr die Nadel seine Haut und verschwand in ihr.

Er drückte den Kolben der Spritze runter und ließ die Flüssigkeit in Taddls Körper verschwinden.

Er zog die Nadel aus seinem Arm und bettete ihn wieder neben ihm.

Dann ging er an mir vorbei woraufhin ich ihm nur zulächelte bis er schließlich die Zimmertür hinter sich schloss.

Ich ließ das Lächeln verschwinden und blickte die Tür einige Sekunden genervt an.

Dann striff ich die Decke von meinem Körper. Im nächsten Moment erfasste mich Kälte.  Ich hasste Kälte.  Sie als 'kalt' zu beschreiben war wohl ziemlich arm aber dennoch wahr.

Kälte war Kalt und ich war mir sicher das ich mit dieser Einsicht für die neusten Diskusionen sorgen würde.

Ich ließ die Kälte jedoch unbeachtet hinter mir und erhob mich.

Ich zwang meinen müden Körper dazu zu Taddl zu gehen.

An seinem Bett lehnte ich mich mit den Oberschenkeln gegen das Gestell und sah ihn an.

Sein Gesicht halb versteckt unter der Atemmaske.

Ich sah mich ein paar Sekunden um.

Dann legte ich meine Hand auf seine lodernd Warme Stirn.

"Ich wünschte du würdest aufwachen. Ich will dich lachen hören.  Und ..." Tränen füllten meine Augen " und ich will bei dir sein. So nah es geht. Könntest du mich hören, könntest du mich verdammt nochmal hören dann würde ich ...ich würde dir sagen was ich für dich empfinde.

Ich würde dir alles beichten. Bitte.

Wach auf und sag mir das alles okay ist.

Sag mir das du nicht stirbst. 

Bitte, verdammt bitte sag mir das du bei mir bleibst." ich wimmerte leise.

Es war ja wohl nicht verboten seine Gefühle als Mann zu zeigen.

Aber es war seltsam.

Ich hob meine Hand von Taddls Stirn.

Da zuckte plötzlich seine Augenbraue und er brachte ein leises Geräusch von sich welches ich nicht genau zuordnen konnte.

Ein Lächeln zuckte über meine Lippen die ich bis gerade noch zu einer schmalen Linie gepresst hatte.

Ich wartete schließlich einige Sekunden ab um nachzusehen was geschah.

As Long As I Can Bear ItWo Geschichten leben. Entdecke jetzt