Alles besser?

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Der Raum, tief in die schwärze getaucht. Die Tür, geschlossen. Ich, verloren in meinem Selbst.

Am liebsten würde ich total Teenager mäßig, traurige Musik hören, und tonnenweise Eis in mich reinschaufeln. Doch es war bloß der Gedanke der in meinem Kopf herumschwirrte. Bloß eine Vorstellung, die irgendwann verschwand, so wie meine Vorstellung bald glücklich mit Taddl zu sein. Sie waren längst verschwunden, zerplatzt wie eine Seifenblase, der man zusah wie sie in den  Himmel hinauf stieg.

Das Leben einer Seifenblase musste traurig sein. Sie wurde geboren, und alles schien gut zu werden, immerhin ging es in ihrem Leben bloß aufwärts, sie kommt ihrem Ziel, dem Himmel, immer näher. Und während sie sich ihr Leben im Himmel schon vorstellt und ihm immer Näher kommt, wird diese Vorstellung, dieses Ziel, dieses Leben zerstört. Ohne Vorwarnung, ohne Wut oder Trauer oder Freude. Es ist einfach vorbei. Ganz schnell.

Alles ging zu schnell, ich wurde in den Strom der Wahrheit gerissen und konnte ihm nicht mehr entfliehen, er zog mich mit, und riss an mir. Er wollte mich in sich ertränken. Doch ich versuchte, der immer stärker werdenden Flut stand zu halten, obwohl sie mich mit jeder Welle mehr und mehr zum taummeln brachte.

Irgendwie schien alles ineinander zubrechen. Es schien als würden mich meine Beine schon bald durch die letzten Trümmer meiner Hoffnung tragen. 

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Es vergingen etwa zwei Wochen. Alles wurde besser. Die wenigen Metastasen in Taddls Blut wurden zerstört, jedoch blieben welche zurück gegen die die Chemotherapie ankämpfte. Die reste seines Tumors schrumpften weiter. Und Niki, musste immer häufiger zu Besprechungen der Mitarbeiter des Krankenhauses. Was bedeutete das sie Taddl kaum noch sah.

Ich unterbrach die Aufnahme des Minecraft Lets Play als mein Handy mich aus der Tiefe des Spieles riss, Taddl war noch im Krankenhaus um die Bestrahlung und die Chemotherapie per Injektion hinter sich zu bringen.

Doch er war es. Ich nahm ab.

Ich sagte nichts da ich mir sicher war das er zuerst sprechen würde.

"Hey Bruder,  kannst du mich abholen kommen?" fragte er, ich vernahm das Rauschen des Windes welches im Hintergrund durch die Lautsprecher zu hören war.

"Kann Niki dich nicht fahren?" ich musste mir ein lächeln verkneifen.

" Nee, sie ist noch in nem' Meeting oder so." antwortete er eintönig.

Ich biss mir auf die Lippe " Das passt grad echt nicht... kannst du nicht mit der Bahn kommen?".

" Ja klar war ja auch nur ne Frage." er lachte gepresst.

Ich hob skeptisch eine Braue " Alles okay?" fragte ich unsicher.

" Alles Okay." wiederholte er und hob die Stimme am ende des 'Okays' seltsam an.

" Man was ist los?" stocherte ich und presste meinen Mund zu einer Linie.

"Ich erzähls dir Zuhause." sagte er flüchtig und legte auf.

Ich nahm das Handy von meinem Ohr und starrte den Display an.

Du musst ihn abholen! befahl eine Stimme von der einen Seite meines Kopfes.

Bis ich da bin ist er längst wieder zu Hause, dachte ich.

 Keine halbe Stunde später, öffnete ich ihm die Tür. Ich wollte ihn zur Rede stellen doch er drückte sich an mir vorbei. Ich sah ihm überrascht hinterher, schloss die Tür und folgte ihm ins Wohnzimmer.

Er hatte sich auf einen alten Stuhl gesetzt auf dem er vor und zurück wippte, seinen Kopf mit der geballten Faust gestützt.

Ich setzte mich schräg gegenüber von ihm auf die Couch.

Mein Herz zitterte " Was ist los?" 

Er sah mich leidend an.

Meine Lieben, dieses mal ein wirklich kurzes Kapitel, sorry :/ ich hab nur momentan sehr wenig Zeit.

Trotzdem hoffe ich es hat euch gefallen.

da erwartet euch hoffentlich eine Überraschung, falls man das Überraschung nennen kann... wohl eher nicht...

Naja trotzdem Alles Liebe und bis zum nächsten Kapiel ^-^

As Long As I Can Bear ItWo Geschichten leben. Entdecke jetzt