Schwärze

570 35 9
                                    

Der Regen hämmerte gegen die Scheiben, und verlangte gehört zu werden.

Und ich hörte ihn. Das Prasseln seines Seins, war das einzige was die Leere zwischen Taddls' und meinen Blicken ein wenig erträglicher scheinen ließ.

Wir standen einfach nur da und sahen uns an.

Da kam er auf mich zu und fiel mir um den Hals.

Ich spürte die Kälte seines Körpers, welche sich langsam durch mein Oberteil wand und die Leere in mir verdrängte.

Bloß für ein paar Sekunden.

Behutsam legte ich meine Arme um seine Schultern.

Ich spürte seinen unregelmäßigen Atem, der mich erzittern ließ.

" Ardy " wimmerte er.

Mein Atem stockte und ich fixierte mich auf jedes seiner Worte.

"Ardy" murmelte er wieder.

Ich drückte meine Arme fester um ihn. Ich wollte ihn nicht bedrängen, oder mich ihm aufzwingen.  Ich wollte ihn bloß halten, ihm zeigen das unsere Freundschaft unvergänglich war.

Ich merkte wie er sich langsam aus der Umarmung löste, und sich mit ernsten Augen vor mich stellte.

" Ich habe viel ... darüber nachgedacht, was passiert ist..." fing er an, seine Lippen pressten sich aufeinander und begannen zu zittern "Ich glaube das es das beste ist wenn wir jetzt einen Schlussstrich ziehen."

Seine Augen verglasten.

Mein Herz zitterte, schmerzen nagten an mir, die Leere hielt der Kälte stand und überwand sie schließlich.

Die Stille zwängte uns zurück in unsere eisernen Käfige und kettete uns an den Gittern fest.

Ich riss mich zusammen " Was meinst du damit?!" Stotterte ich mit einer unüberwindlich scheinenden Verletzlichkeit.

Ich sah wie seine von Tränen erfüllten Augen, meinen Blicken auswichen.

"Rede mit mir!" Ich wurde lauter.

Ich beobachtete die Konturen seines Gesichtes.

Sein Kiefer spannte sich an.

"Ich meine damit, das es besser wäre wenn wir ... das hier alles jetzt beenden würden.".

Ich riss meine Augen auf, meine Sicht schien sich rot zu färben während mir mein Verstand unsagbare Enttäuschung aufzwang.

Ich ballte meine Hände zu Fäusten und presste sie gegen meinen Körper, um mich unter Kontrolle zu halten.

"Du willst unsere Freundschaft beenden? Das alles was wir uns aufgebaut haben?

Verdammt, wir sind beste Freunde!"

Zischte ich.

"Das ist der Punkt. Wir sind Freunde, nicht mehr!" Es schien fast geisterhaft und unsagbar verletzend das er so ruhig blieb.

" Taddl. Bitte ... verdammt es tut mir Leid! Wenn ich es könnte würde ich die Vergangenheit rückgängig machen. Ich kann ... ich will nicht das du gehst!". Das Fauchen welches meine Stimme beherrscht hatte verfiel einem Wimmern, so das ich mich fühlte als wäre ich ein kleines Kind, welches um sein Kaputtes Spielzeug weinte.

Jetzt musste ich Kämpfen. Obwohl mich meine Kraft verlassen hatte.

Jetzt musste ich festhalten. Obwohl das letzte Licht meiner Hoffnung längst erloschen war.

Ich sah mich, wie ich auf das Licht am Ende des Tunnels zu rannte. Ich fiel, und stand wieder auf.

Rannte immer weiter.

As Long As I Can Bear ItWo Geschichten leben. Entdecke jetzt