Ein anderer Grund

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Er fuhr mit geballter Faust durch sein schimmerndes Haar.

Ich hob eine Braue um ihm deutlich zu machen das ich auf eine angemessene Antwort wartete.

Keine Sekunde später hielt er mir seine geballte Faust entgegen. Ich sah sie an und zuckte unahnend mit den Schultern.

Er drehte seine Faust um und öffnete sie, keine geringe Menge einzelner durcheinander gewirrter Haare lag auf seiner offenen Handfläche.

" Die Nebenwirkungen der Chemotherapie fangen an." murmelte er und schloss seine Faust wieder.

Ich sah ihn mit weiten Augen an. Was sollte ich ihm jetzt sagen? Vielleicht ja sieht so aus, schon bald bist du ein kahler Bube

Ich wusste das ihm viel an seinen Haaren lag, und ihn die fast-glatze nach seiner Operation bereits in den Wahnsinn getrieben hatte. 

" Keine Haare, keine Augenbrauen, keine Wimpern, nichts." sagte er leicht aufgebracht. Ich konnte ihn ja verstehen und ich wusste das ich jetzt zu ihm halten musste. Ich wusste das ich ihn nicht wieder alleine lassen durfte wie ich es getan hatte, ich wusste das ich mich für ihn ändern musste obwohl der Anschein es unmöglich aussehen ließ.

"... eh... o-okay. Sollen wir dann schonmal zu DM und dir  falsche WImpern kaufen?!" fragte ich und musste Grinsen.

Er sah mich genervt an, brach kurze Zeit später jedoch seine Faßade und konnte sein Lachen nicht unterdrücken.

Ich hörte ihn gerne Lachen. Erst recht jetzt. Erst recht hier.

Urplötzlich verstummte sein Lachen. Ich sah ihn an, und er mich.

"Aber das ist nicht der Grund wieso ich, so bin."

Ich sah ihn skeptisch an " Und welchen Grund gibts' dann?" fragte ich verwirrt.

Stille wand sich zwischen uns und sperrte uns in eiserne Käfige. Ich schluckte schwer. Das einzige was ich vernahm war das Rauschen meines Blutes, welches durch meinen Kopf raste.

Ich drückte meine Handflächen gegeneinander, und versuchte seinem haltenden Blick auszuweichen. Ich sah immer wieder kurz zu ihm, doch seine Augen hafteten immer noch an meinem Gesicht.

Ich sah auffällig nach rechts um ihm klar zumachen das es mir unangenehm war das er mich so lange ansah. Es fühlte sich zwar unglaublich an, doch zerstörte genauso viel.

Ich lächelte ihm kurz zu, doch seine Miene änderte sich kein Stück.

Gerade wollte ich meinen Mund zum sprechen öffnen, als er mich unterbrach.

"Weißt du noch, als ich dir das mit dem seltsamen Traum aus dem Krankenhaus erzählt habe?" fragte er sichtlich abwesend.

Ich nickte in Zeitlupe. Er senkte seinen Kopf und starrte seitlich auf den Boden.

" Irgendwie kommt es mir so verdammt ..." er hielt inne.

Mein Herzschlag brachte mich um, soweit dies' möglich war, was ich bezweifelte. Ich spürte bloß wie er immer stärker gegen meine Brust schlug und mir einen Strick um den Hals legte.

Die Angst, alles könnte auffliegen, wandt sich in schleppend schmerzenden zügen durch meinen Körper, und jagte mir einen Schauer den Rücken hinab.

Ich ballte meine Hände zu Fäusten und drückte sie gegen meine Beine.

Er atmete tief ein " ... es kommt mir so verdammt wirklich vor.".

Er starrte mich an.

Ich schloss meine Augen.

Soo dieses Kapitel war wieder sehr kurz, da ich im Moment kaum Zeit habe. 

Trotzdem hoffe ich natürlich das euch das Kapitel gefallen hat. Die 'Überraschung' verschiebt sich wahrscheinlich auf das nächste Kapitel. :3 Sorry.

Unglaublich das diese FanFiction schon 2k leser hat :D Und so viele Votes, das ist wirklich unglaublich und macht mich wie schonmal gesagt sehr sehr glücklich :) 

Danke Danke Danke :D Oh nein ich fange wieder an zu spamen ;D

Also alles Liebe und bis zum nächsten Kapitel 

As Long As I Can Bear ItWo Geschichten leben. Entdecke jetzt