Die Operation

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Ich war zu Hause und stand ein wenig verloren in Taddls Zimmer. Ich wusste das Taddl gerade für die Operation vorbereitet wurde, und ganz ehrlich?  Es raubte mir den Verstand.

Ich riss seinen Schrank auf und holte einige Kleidungsstücke heraus ich hielt einen seiner Lieblingspullis in meinen Händen. Und roch daran, im Nachhinein kam es mir ziemlich spanner mäßig vor. Dennoch mochte ich seinen Geruch.

Ich verstaute die Sachen in einem Rucksack und fuhr ins Krankenhaus in das sie Taddl vor einer Stunde eingeliefert hattten.

An der Rezeption saß eine ältere Dame deren Haare in einen Dutt gestopft waren.

Ich ging langsam auf sie zu.

"Ja bitte?" sagte sie.

"Äh... Thaddeus Tjarks"

"Ihr Name?" fragte sie streng.

"Ar - Ardian Bora" antwortete ich schnell.

"Zimmer 535, dritter Stock." sagte sie.

Ich nickte ihr zu und ging schnell zum Aufzug . Ich drückte gezählte eine Millionen mal auf die Taste, bis sich die metallenen Türen mit einem zischen öffneten.

Ich trat ein. Ein älterer Mann musterte mich. woraufhin ich mich bloß umdrehte, und mit den Beinen wackelte.

"Die Toiletten sind am Ende des Ganges junger Mann." sagte er hilsbereit.

Ich drehte mich langsam um um epischer zu wirken.

" Ich muss nicht aufs Klo!" zischte ich und verließ den Aufzug.

Ich rannte den Gang wie ein blindes Huhn lang bis ich Zimmer 535 fand. Ich stieß die Türen ohne Anzuklopfen auf.

Ein paar Schwestern und Pfleger standen um das einzige Bett im Zimmer versammelt.

"Ardy?" fragte eine tiefe Stimme.

  Ich drückte mich zwischen den Pflegern durch und sah in Taddls bleiches Gesicht.

Er lächelte mich dennnoch an. Er steckte in einem weißen Hemd welches das Krankenhaus feeling nur noch mehr unterstrich.

"Wollen sie Herrn Tjarks noch in den Op - Raum begleiten?" fragte ein Pfleger und nickte mir zu.

ich nickte ebenfalls " Ja auf jeden Fall!"

Ich stellte den Rucksack ab und sah dabei zu wie die Pfleger die Bremsen des Bettes lösten und Taddl die Gänge entlang schoben. Patienten und Pfleger kamen an uns vorbei doch mein Blick haftete an Taddl.

Ein Grübchen bildete sich auf seiner Wange als er mit einem Mundwinkel lächelte.

Da durchquerten wir eine gläserne Tür und gingen durch einen schmalen Grün schimmernden Gang.

Vor einer großen Metallenen Flügeltür blieben wir stehen. Der Pfleger drückte mir ein Haarnetz und einen Kittel in die Hand. Ich striff mir das Netz über die Haare und zog mir den Grünen Kittel über so das ich aussah wie die Pfleger.

"Alle Metallenen und Elektrischen Gegenstände bitte in diese Schachtel legen" befahl er immer noch freundlich.

Ich legte meine Wertsachen in die Schachtel die der Pfleger in einen Regal legte das an der Wand befestigt war. Dann öffnete er die Tür und sie schoben Taddl in den Raum.

Sie befestigten ein silbernes Dings an seinem Zeigefinger welches in unregelmäßigen Abständen piepte.

Ich stellte mich so nah an das Bett wie es möglich war.

Da trat der Hirnchirurg ein.

"Guten Abend Herr Tjarks, guten Abend Herrn Bora. Sie müssen den Raum während der Operation verlassen können aber in Herrn Tjarks Zimmer warten." er nickte mir zu.

'' das werde ich tun" antwortete ich und lächelte Taddl zu.

Er hingegen sah den Chirurg mit zitternden Lippen an.

"Kein Grund zur Besorgnis Herrn Tjarks" beruhigte er ihn und tätschelte seine Schulter.

" Du stehst das durch, Taddl. Ich warte auf dich!" versprach ich und legte meine Hand einige Sekunden auf seine.

"Ich weiß" sagte er und lächelte mir zu.

Eine schwester deren Lippen unter einem Mundschutz versteckt waren legte Taddl eine Maske ins Gesicht und befestigte sie.

Seine Nase und sein Mund waren bedeckt.

Dann drückte sie einen Knopf.

"Zählen sie von Zehn aus abwärts." sagte der Arzt und striff sich seinen Mundschutz übers Kinn.

Taddl starrte an die Decke " Zehn, Neun, Acht..." seine Stimme wurde leiser, " sieben, sechs, fün..." seine Augenlider schlossen sich und sein Mund öffnete sich einen Spalt.

Sein Brustkorb hob sich langsam und gleichmäßig was mir zeigte das er schlief.

Eine Schwester klebte zwei dünne Pflaster ähnliche Klebestreifen auf seine Augenlider.

Ich wollte den Raum gerade verlassen als der Chirurg seinen Mund zum sprechen öffnete " Herrn Bora? Ich muss sie darauf hinweisen das  nicht immer alles gut verläuft.  Und bei der Größe seines Tumors besteht eine 50% ige Chance das Herr Tjarks auf diesem Bett stirbt. "

Ich riss meine Augen auf. Schweißperlen legten sich auf meine Stirn, mein Herz hämmerte gegen meine Brust und ein Eiskalter Schauer fuhr meinen Rücken hinunter.

"Sie können ihn nicht sterbe  lassen!" brüllte ich. Während sich meine Augen mit Tränen füllten.

"Wir werden ihn nicht sterben lassen. Die Operation ist genaustens Vorbereitet worden. Und der große Geräte aufwand ist ein guter Helfer. Wir müssen sie eben darauf hinweisen."

Ich nickte zitternd.

"Wollen sie noch da bleiben wenn wir seine Haare abschneiden?" fragte eine Schwester und hielt eine Schere in der Hand.

"Was?! Nein er würde das nicht wollen! " sagte ich verdutzt.

Mein kopf dröhnte.

"Er hat unterschrieben und anders werden wir den Tumor nicht entfernen können.

"Dann bleibe ich!" sagte ich sicher.

Eine Schwester legte ein Tuch unter seinen Kopf, striff ihm das Haarnetz ab und schnitt den groben Teil seiner Haare ab.

Eine andere Rasierte den Rest weg.

Es waren bloß noch Stopeln übrig die seinen Kopf bedeckten.

Nun sah man ihm seine Krankheit an und ich wusste das es das schwerste für ihn war.

Die losen Haare wurden vom Boden Gesaugt und  von dem Bett entfernt.

Dann musste ich den Raum beängstigt verlassen.

As Long As I Can Bear ItWo Geschichten leben. Entdecke jetzt