As Long As I Can Bear It

'Angst die mich beherrscht'

Unbeschreibliche Gefühle die sich ihren Weg durch meine gebrochene Seele bahnten.

Zerstreute Scherben aus längst gebrochenen Erinnerungen.

'Niemand kann deiner Seele etwas so schlimmes antuen das sie nicht mehr weiterleben kann' erklärte man mir.

Doch es war falsch, eine Seele konnte gequält, gefoltert, misshandelt und zerhackt werden.

Doch das war es was meine Seele bereits hinter sich hatte.

Und jetzt war sie Tod.

Gestorben, ein seidener Faden der in einem Körper hauste der äußerlich perfekt, innerlich jedoch wie die Welt nach einem Atomkrieg aussah.

Asche füllte die Lücken unter denen die Gedanken lebendig begraben wurden.

Man versuchte die Ruinen der längst vergangenen Liebe aufrecht zu erhalten solange man sich an sie Erinnerte.

Und irgendwann war es dann nichts.

Schwärze.

Ich würde ein Mensch sein, dessen Gefühle unantastbar wären.  Dessen Gedanken tief verborgene Erinnerungen wären.

Dessen Liebe gefroren war.

Und ein Mensch der nicht fühlte ... der nicht mehr fühlte.

Simon. Viktor. Felix. Wir saßen gemeinsam auf der Couch in Viktors Wohnung.

Sie zitterten während ich wie festgewachsen auf den Display meines Handys starrte.

Ich hatte Niki tausende Nachrichten geschrieben.

Doch es war keine Antwort zurück gekommen.

Keine Antwort die mir versicherte, oder mir wenigstens einen schimmer von Hoffnung gab, das sie Taddl gerettet hatten.

Ich hatte meine Jungs nie weinen gesehen.

Doch jetzt saßen sie da. Ganz ruhig. Und weinten. Leise. Verlassen. Und doch gemeinsam.

Meine Angst hielt mich auf meine wahren Gefühle zu zeigen welche sich wie ein Feuerwerk mit tausenden Splittern in meinem Körper ausbreitete.

Komm so schnell du kannst ins Krankenhaus!

Niki hatte geschrieben.

Ohne auch nur zu antworten teilte ich die Nachricht den anderen mit und rannte aus der Wohnung. Mein Kopf dröhnte so stark das mein Körper sich taub anfühlte.

Ich stieg in meinen Wagen und startete den ratternden Motor. Meine Augen verschwanden hinter Tränen.