Qual

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Noch immer saß ich auf dem Stuhl der mich mit seinen eisern Stillen Ketten an sich fesselte.

Meine Gedanken flossen wie ein reißender Wasserfall durch meinen Kopf und sahen dabei zu wie sich immer mehr Fragen in ihm anstauten und zu einer hohen Mauer heranwuchsen und die Guten Emotionen hinter sich verbargen.

Bis es mir schließlich so vorkam als würde ich bloß noch die Leere kennen.

Die Leere die sich mit tausenden Armen in meinem Körper ausbreitete und mich komplett aushüllte.

Sie wanderte bis in mein Knochenmark und versteinerte es.

Ich wollte mich nicht bewegen. Ich wollte nicht reden, mit wem auch.

Ich wollte nur hier weg. Einfach aufstehen und weggehen. So einfach es war, mein Körper führte meine Befehle nicht aus.

Der Krieg zwischen Kopf und Seele wurde von neuem Entfacht. Mit neuen Waffen, stärkeren Soldaten und eisernem Willen.

Und ich kam nicht dagegen an.

Ich wollte meine Seele auf dem Siegerpodest sehen, doch sie würde wieder verlieren. Wie immer.

Ich blieb noch lange hier sitzen, ohne auch nur mir einem Muskel zu zucken.

Ich dachte einfach daran wie ich floh einfach wegrannte, doch mein Weg war endlos.

Die Fragen : Was soll ich jetzt tun? und : wie soll ich mich verhalten?

standen einzig und allein in leeren Raum.

Ich rückte den Stuhl langsam nach hinten und spannte meine Beine an. Ein paar Minuten später stand ich neben dem Stuhl und schob ihn zurück an den Tisch.

Meine Beine fühlten sich so schwer an. So schwer, das es mir vorkam als hätte man sie mit Blei umschlossen.

Doch Ich zerrte sie mit mir.

Verfolgt von den Blicken der anderen Menschen die sich hier aufhielten.

Ich verließ das Krankenhaus.

Und ging mit Trägen und langsamen Schritten über den Parkplatz.

Ruckartig blieb ich stehen, da ich überlegen musste wo ich mein Auto geparkt hatte.

Ich zuckte zusammen als ich plötzlich ein lautes Donnergrollen über mir vernahm und in Richtung Himmel blickte.

Keine Sekunde später prasselte harter Regen auf mich nieder.

Ich setzte einen wütenden Blick auf und starrte in den Himmel während die Tropfen des Regens in mein Gesicht schlugen.

"Ernsthaft?!" rief ich.

Ich hatte natürlich eine Kaputzenlose Jacke an. Also zog ich mir die Jacke so hoch das ich meinen Kopf bedecken konnte.

Meine Beine waren plötzlich erfüllt von Energie und trugen mich über die nassen Pflastersteine.

Es verging eine ganz schöne Zeit bis ich mein Auto wieder fand.

Ich schloss und riss die Tür auf.

Dann ließ ich mich ausgelaugt in den Sitz fallen.

Ich schlug die Tür zu und krallte meine nassen Hände um das Lenkrad.

Meinen Kopf ließ ich gegen die Lehne fallen und schloss meine Augen.

Ich atmete so tief durch das ich der Bewegung meines Brustkorbes mit dem Rücken folgte.

Der Regen prasselte laut gegen die Frontscheibe des Wagens und versperrte mir die Sicht auf den Parkplatz der bloß halb gefüllt war.

Mit schlechten Gewissen startete ich den Motor des Autos und schaltete die Scheibenwischer ein die in kurzen Abständen über die Scheibe wischten.

As Long As I Can Bear ItWo Geschichten leben. Entdecke jetzt