Broken Guy

3. Unangekündigte Besuche

Jimmy hing noch ein paar Tage dran und war dann auch wieder zurück in Deutschland. Er hatte Paddy nicht wieder angetroffen, er wollte mit ihm über seine Befürchtung reden. Eine Nummer hatte er nicht und wie vermutet, wimmelte das Management ihn nur ab und wolle ihm eine Nachricht zukommen lassen. Er steig aus dem Taxi und sah auf Patrizias Einfahrt. Normale hätte ihn sein Weg nach Hause führen müssen, aber er musste zu Patricia, oder zu John. John war die nächsten Tage wieder zurück in Spanien, um dort seine freien Tage vor der Tour noch einmal mit seiner Frau zu haben. Jimmy war fertig mit der Welt. Patricia war sauer auf ihn, dass er wie gewohnt die Promo schwänzte, aber er hatte einen guten Grund. Und auch das er Patricia nicht zu Seite stand, nach Ihrem letzten Arzt besuch schmerzte ihn. 

"Er muss es wissen! Also irgendwie ist das doch alles... und wie soll.. ich meine wann weißt du mehr!", stotterte Patricia und versuchte die richtigen Worte zu finden. Jimmy zuckte mit den Schultern. "Ich habe keine Auskunft bekommen, wie auch!", meinte er ernüchternd. "An Paddy Kelly oder besser gesagt Michael Patrick Kelly kommt doch keiner ran! Das Management hat mich abgewimmelt wie ein Fan!", fügte er noch hinzu. Er hatte die Unterlagen alle durchgesehen und auch wenn es keine Beweise gab, wusste er es im tiefen inneren. Er hatte eine Privat Dedektiv darauf angesetzt und auch so alles mögliche. Er hatte keine andere Wahl, die Behörden waren keine Hilfe. "Und wie geht es dir?", fragte Jimmy und sah seine Schwester besorgt an. Sie nickte leicht. "Soweit ganz gut, sie haben es früh genug erkannt und haben eine Probe entnommen, mehr weiss ich auch noch nicht!", gab sie ihm zu verstehen.

Nach den Konzerten stand Jimmy vor der Wohnungsadresse in einem Nobelviertel Südlich von Köln. Es stand nur das Loreley Konzert an und er hatte ein paar Tage Zeit und wusste das sein Bruder auch keine Termine hatte die nächsten Tage zumindest. Er atmete tief durch und sah wieder nach oben. "Dein Ernst Paddy. Luxusbude. Du arrogantes Arschloch!", murmelte Jimmy und schüttelte den Kopf. Ihm gelang es, dass der Wächter vorne nicht wirklich was in Frage stellte. Er war auch als Kelly bekannt und dieser wusste die Hintergründe ja nicht und so stand er vor seiner Wohnungstür in der Obersten Etage. Nach einem zögern klopfte er und erst nach einer halben Ewigkeit wurde die Tür geöffnet. 

Paddy sah mitgenommen aus und hatte nur Boxershorts an. Sein Hemd war offen und offenbar waren die Reste der Nacht noch daran zu finden, und damit meinte er nicht nur den Duft von Alkohol. Sofort presste Jimmy die Lippen aufeinander. Er war selbst Jahrelang dem Zeug verfallen und verlor dadurch fast alles. Seid 7 Jahren war er nun trocken und hatte immer wieder damit zu Kämpfen. Paddy sah sein Gegenüber erschrocken an. "Du riechst wie eine Kneipe!", stellte Jimmy fest, als Paddy immer noch nichts sagte. "Auch ein Drink? Hab noch genug hier!", konterte Paddy. Er wusste er konnte seinen älteren Bruder damit erniedrigen. Jimmy schluckte seine Worte und nickte. "Bist du beschäftigt?", fragte er und sah Paddy an, der nach hinten blickte. "Ne grade nicht, brauch auch mal Pause!", gab er von sich und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Jimmy widerte es an, wie sein Bruder sich verhielt. Ihm war klar das er wohl den nächsten One Night Stand in seiner Wohnung hatte. "Wie bist du überhaupt dazu gekommen hier hoch zu kommen? Ich glaub ich muss mich wegen den Sicherheitsbestimmungen noch einmal mit der Firma auseinandersetzen!", stellte Paddy fest und Jimmy sah ihn fassungslos an. "Ich bin keiner deiner Fans oder Betthasen, die an dir kleben. Ich bin dein Bruder!", stieß Jimmy etwas fester aus und Paddy rollte mit den Augen. "Was willst du hier!", gab dieser zurück. "Wie du vielleicht weißt bin ich nicht alleine!", fügte er noch hinzu. "Ja das war mir mehr als klar!", murmelte Jimmy und sah seinen Bruder an und musste schlucken. Seine Blicke waren leer. Der Alkohol hatte deutliche spuren hinterlassen und sein nervöser griff zu der Nase, bestätigte sein Vermuten, dass noch ganz andere Mittel im Spiel war. "Wir haben was zu besprechen! Und glaub mir, es ist wichtig!", gab Jimmy ihm zu verstehen und Paddy sah ihn an. Ihm durchfuhr ein komisches Gefühl und er nickte genervt. "Warte kurz ja!", meinte er und schloss die Tür einen Moment. Jimmy atmete tief durch. Er wusste selbst nicht wie sein Bruder auf all dies reagieren würde. Er hatte Angst, dann würde alles über ihn einbrechen. Und wenn kam eben alles auf einmal. Er hatte seine Kinder zur Zeit und wie es aussah mussten sie auch noch eine Weile bei ihm unterkommen, oder zumindest ab und an. Patricia würde das alles nicht alleine Schaffen.