9. Erste Eingeständnisse

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Paddy schlief Stunden durch, was John es leichter machte. Er hatte sich schon darauf eingestellt, dass es weniger gute Stunden werden. Er saß mit Jimmy in Paddys Küche und sah sich immer noch unglaubwürdig um. "Das ist sowas von nicht er!", stellte er halblaut fest und auch Jimmy nickte. "John meinst du er schafft das?", stellte Jimmy nicht nur sich die Frage. John zuckte wortlos mit den Schultern und er sah sich zur Schlafzimmertür um. "Selbst ich hab keine Ahnung wie ich das Verarbeiten soll, und dabei bin ich deutlich stabiler!", beantwortete er leise. "Ich glaub wir sollten das ganze Zeug hier mal entsorgen!", meinte Jimmy und deutete auf die angebrochenen Alkohol Flaschen. John und Jimmy suchten die ganze Wohnung nach irgendwelchen Flaschen ab und entsorgten diese im Abfluss. 

"Sagt mal, habt ihr sie noch alle?", wurde beide aus den Gedanken gerissen, als sie gerade dabei waren die leeren Flaschen in eine Kiste zu stellen. "Besser so!", meinte Jimmy nur kühl und wand den Blick seiner Tätigkeit nicht ab. "Das Zeug war teuer!", stieß Paddy noch einmal wütend raus. "Jimmy hat recht. Wenn du wieder nach Hause kommen solltest, dann wäre es besser das Zeug ist weg!", gab John ruhig von sich. "Sollte?", harkte Paddy nach. "Ja vielleicht kommst du ja zu Sinnen, die drehen dir die Schrauben wieder fest und du realisierst, das dies hier nicht deine Welt ist!", wurde Jimmy nun auch etwas lauter und sah ihn an. "Als ob ich dort länger bleibe als ich soll. Nach den 6 Wochen bin ich da wieder raus!", gab Paddy von sich und war dabei sich die Jacke anzuziehen. "Was wird das?", fragte Jimmy und auch John wurde aufmerksam. "Ich muss was erledigen!", antwortete er knapp. "Ganz bestimmt nicht! Ich werde dich nicht suchen wollen!", entgegnete Jimmy. Paddy sah ihn an. "Dein Ernst? Denk mal nach. Ich hab morgen früh die Presse Konferenz und mir ist schon deutlich klar, dass ich die Auflagen erfüllen muss!", zickte Paddy. "Patrick es ist wirklich besser, du ziehst nicht los. Wenn du was .. also wenn du was brauchst gebe ich dir war!", mischte John sich ein. Jimmy sah ihn fragend an. "Ja hat mir die Klinik gesagt, dass es falsch wäre ihn kalt zu entziehen. Der Flug und das ganze drum herum!", beantwortete John die unausgesprochne Frage. "Ist mir egal was ihr denkt!", zischte Paddy und wollte sich dich Schlüssel greifen, doch John hielt ihm unsanft am Arm fest. "Patrick ich meine es ernst. Du bleibst hier!", wurde er ernst und sah ihn an. "John lass mich los!", gab er von sich und versuchte sich loszureißen. "Warum schert ihr euch nicht um euren eigenen Scheiß? Habt ihr nicht irgendwas mit Projekt heile Kelly Family zu tun? Von der ich bewusst kein Teil mehr sein wollte!", stieß Paddy aus. Ihm war es egal welche Worte er wählte. Er fühlte sich eingeengt und hatte beim Aufstehen schon vernommen, dass diese ganzen Familiären Emotionen, alles andere als gut für ihn waren. "Hör zu 'Mister Michael Patrick Kelly ich mache auf super Solokünstler', hier geht es nicht um irgendwelche Band Geschichten, es geht nicht um eine auf heile Welt zu spielen. Im Gegensatz zu dir, haben wir uns um deine Kinder gekümmert und sind auf einen Nenner gekommen, was die Familie betrifft. Nicht das du uns musikalisch nicht zur Seite stehst ist das Problem, sondern das du uns als Familie den Rücken gekehrt hast! Reiß dich zusammen!", schrie Jimmy ihn an. "Du hast die scheiß Unterlagen gesehen, reiss dich zusammen!", fügte er hinzu und ließ seinen Bruder los, den er vorher am Kragen gepackt hatte. "Fragt jemand was ich will? Vielleicht wollte ich das diese Dinge mich nicht erreichen!", zischte Paddy und zog sich die Klamotten zurecht. John trat an ihn ran. "Es geht nicht nur um dich Paddy!", meinte er leise und setzte sich zu ihm. "Ich kann das alles nicht, ich hab damit abgeschlossen!", murmelte Paddy vor sich her. "Das sieht man, ganz toll!", stieß Jimmy aus. "Kommt ihr klar? Ich muss Patricia mit den.. ich muss Patricia helfen!", meinte John und Jimmy nickte. 

"Paddy du musst dich damit auseinander setzen, dass es stimmen könnte. John und ich kommen nicht ohne Grund mit nach Los Angeles. Wir werden schon einen Weg finden!", setzte Jimmy an. Paddy schüttelte mit dem Kopf. "Jimmy ich kann das nicht...!", gab er leise zu und ihm liefen Tränen die Wangen runter. Er hatte sich wohl damit auseinander gesetzt. Er wollte es verdrängen. Er wollte sich betäuben. Er wollte es nicht wahrhaben. Nicht realisieren und vor allem seine Gefühle nicht zulassen. Aber nun brachen alle Dämme und ihm war es auch egal, dass Jimmy ihn so sah.

Broken GuyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt