7. One Night Stand der anderen Art

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Paddy saß am Abend mit dem Umschlag auf dem Sofa. Immer und immer wieder überflog er die ganzen Unterlagen, Fotos und Informationen. Das Glas Whiskey drehte er Gedankenverloren hin und her und immer wieder ein Blick auf die Flasche. Er hatte Gefühle die er nicht einordnen konnte und für seinen Geschmack, fühlte er sowieso zur Zeit viel zu viel. Er könnte sich wie gewohnt einfach betäuben und die ganze Flasche leeren, aber irgendwas hinderte ihn. Sein Kopf war voll, überfordert und wütend war er auch.

Er stürzte sich in Arbeit, mal wieder. Er hatte noch ein paar Konzerte und die letzten TV Aufzeichnungen sind auch fürs erste erledigt. Jimmy hatte er immer wieder weggedrückt, wohlmöglich hatte er Sorge, dass er irgendwelche Dummheiten machte. Aber er konnte und wollte nicht seine Gefühlswelt teilen. Dafür war er noch nicht bereit. Seine Bandkollegen vernahmen die Veränderung. Paddy war deutlich in sich gekehrt, ließ den Alkohol weg, aber sein Drogenkonsum stieg an. Auch wenn er funktionierte, hatten sie alle Sorge, dass er irgendwann zusammenbrach. Abgenommen hatte er deutlich und allgemein war es deutlich, dass er deutlich mehr mit sich trug, als seine doch mittlerweile schmalen Schultern tragen konnte. Eingeständnis Fehlanzeige. 

Am Abend verzog er sich mit einer jungen Frau in sein Hotelzimmer. Die Aftershowparty und die Tourend Party war ziemlich groß und zuerst hatte er immer wieder die Angebote, die er deutlich hatte, abgelehnt. Doch auch hier verfiel er irgendwann in alte Muster. Er hatte das Gefühl er müsse was fühlen und so hatte es die ganzen Jahre ganz gut funktioniert und er wollte sich nicht durch persönliche Emotionen von seinem Weg abringen lassen. Auch wenn es erst mal was ruhiger wird, hatte er im Winter noch 4 bis 5 Konzerte und einige TV Termine die er wahrnehmen musste. 

Am nächsten Morgen saß er schon eine Weile im Sessel und fuhr sich vorsichtig über die Einstiche. Er wusste das er nicht mehr von dem Zeug los werden würde und auch das allgemein sein Zustand, alles andere als Gesund war. Unfreiwillig musste er an die Zeit in Kalifornien denken. An seinen Absturz damals und wie alles dazu kam. "Sag mal macht dich das Zeug nicht krank?", vernahm er eine weibliche Stimme, doch hörte nach langem keinen Vorwurf in der Stimme. Paddy sah zu ihr auf. "Weisst du das du echt die erste nach langem bist, die danach fragt? Allen anderen geht es doch nur um..!", setzte Paddy an um dann doch abzubrechen. Er schüttelte unglaubwürdig den Kopf und blickte wieder zur Tischplatte. "Naja dir geht's doch auch nur um das eine, also warum den Frauen was vorwerfen?", kam er von der Kleinen die sich gerade das Shirt wieder überzog. "Wie alt bist du eigentlich!?", fragte Paddy ohne sie anzusehen. "Keine Sorge, alt genug!", meinte sie kühl. Auch wenn Paddy damit nicht zufrieden war, bohrte er nicht weiter nach. Das war das erste mal, dass er ansatzweise überhaupt sich darüber Gedanken machte. Sie war offensichtlich Volljährig, er hatte sie mit dem Auto vorfahren sehen, aber viel Älter war sie nicht. Seine Tochter war vielleicht gerade mal 3 bis 4 Jahre jünger. "Darf ich noch duschen?", wurde er aus dem Gedanken gerissen und er deutete zur Tür und nickte. Er lehnte sich zurück und langsam ließ er sich von seinem leichten Rausch beruhigen. 

"Wie heißt du eigentlich noch mal?", fragte Paddy mit geschlossenen Augen, als er die Badezimmertür hört. "Gia. Gia war mein Name!", meinte sie kopfschüttelnd und packte ihre Sachen zusammen. "Bekomme ich mein Handy wieder?", fragte sie eindringlich und Paddy sah sie an. "Du hast es gestern eingeschlossen?", erinnerte sie ihn und Paddy stand auf un ging zu Tresor. "Sorry nicht persönlich nehmen, ich achte nur..!", versuchte Paddy sich zu erklären, das erste mal überhaupt. "Passt schon. Hätte ich ja nicht machen müssen. Wir sind beide erwachsen und wusste was wir wollten!", entgegnete sie ihm und steckte das Handy ohne es anzumachen in die Tasche. "Paddy tue mir und vokalem dir ein gefallen. Lass den Scheiß. Und damit meinte ich das alles hier. Das bist nicht du. Okay ich bereue es nicht und schlecht war der Sex nicht, aber du bist nicht du!", fügte sie noch hinzu. Paddy starrte sie unglaubwürdig an und ehe er was sagen konnte wurden beide durch ein unsanftes Klopfen unterbrochen. 

Broken GuyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt