32. Ungeplante Vaterpflichten

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Paddy lag seit einer Ewigkeit schon stumm auf seinem Bett und sah immer wieder mit einem Vorwurfsvollen Blick auf seine Uhr. "Scheiß drauf!", fluchte er vor sich hin. Er stand auf und griff beim rausgehen, nach seiner Jacke, die er auf dem Weg zu seinem Auto noch umständlich anzog. Sein Weg führte zu einem ihm noch bekannten Gebäude. In diesem Gemeindezentrum hatte sie damals die Pressekonferenz zur Stillen Nacht Tour. Es war die Gemeinde die er mit Patricia immer unterstützt hatte, insbesondere die Vorbereitung der Kommunion hatten sie mit Eifer, auch mit Claire gemeinsam, gestaltet und die Geschwister auch Musikalisch unterstützt. 

Er gilt sich bedeckt. Er sah in den vorderen Reihe die Zwillinge, neben Patricia sitzen, die deutlich besser aussah als vor Wochen. Jimmy saß mit seiner Frau und seinen Kindern daneben. Hope schien mit ihrer Klasse noch in einem der Gruppenräume sein, da die vorgesehene Bereiche der Grundschulkinder noch nicht besetzt waren. Er kannte das Programm, nicht im einzelnen, aber er hatte die Groben Züge des Verlaufes mit erarbeitet. Er zog seine Kapuze über und hatte keine Lust von irgendwem sich rechtfertigen zu müssen. Es war bekannt das seine Kinder bei seinen Geschwister aufwachsen und er lieber erfolgreicher Popstar war. Auch wenn er nie wirklich im Ort unterwegs war, war ihm bekannt was getuschelt wurde. 

Er verfolgte das Programm und sein Herz pochte, als er seine Kleine immer wieder erblickte. Auch wenn er nicht wirklich dazu beigetragen hatte, erfüllt es ihn mit stolz. Gerade stand sie mit ihrer Lehrerin auf der Bühne und erklärte ihr Bild welches sie gemalt hatte. Es ging um Wünsche, die nicht materiell waren. Die Kinder zuvor hatten zum größten Teil doch materielle Dinge genannt. Auch wenn Paddy das Bild nicht sehen konnte, wusste er ganz wohl das seine Tochter mehr in der Birne hatte. Sie erklärte das sie wirklich liebevoll und eine super Familie hatte, ihre Tanten und Onkel alle super sind. Paddy musste schlucken und rutschte dann doch noch tiefer in den Stuhl. "...Die spinnt doch, die behaupten der von The Voice ist ihr Papa! Hope lügt immer und Gott sagt du sollst nicht lügen!", hörte es Paddy von einem der Kinder im Publikum. Paddy sah das Jimmy aufspringen wollte, doch von Meike zurückgehalten wurde. Eine Unruhe ging durch die Kindermenge und die Lehrer hatten Mühe ruhe reinzubringen. Hope stand wie angewurzelt da und schluckte. Sie riss sich trotzdem zusammen und versuchte einfach weiter zu machen und man merke dass sie deutliche Problem hatte, weiter zu erklären. 

Paddy hatte am Rande mitbekommen, dass die Kleine Probleme in der Schule hatte, aber das sie wegen ihm gehänselt wurde. Wieder ein Punkt welches ihm sagte, die Kinder sind ohne ihn besser dran. Als Hope Ihre Kerze anzündete und abstellte, tuschelten die Jungs ihrer Klasse wieder lauter, so dass auch Paddy es bis in die letzte Reihe hörte. Einige im Publikum fingen an zu lachen und auch seine Geschwistern ging es deutlich nahe. Aber noch mehr zerriss es ihm das Herz, dass Hope Tränen in den Augen hatte und wirklich Verletzt war. "Scheiß Stolz fuck up!", fluchte Paddy vor sich hin und stand auf. Er ging gerade Wegs auf die Bühne zu und zog dabei sich seine Kapuze runter. "Daddy!", schrieb Hope nur und auch die anderen wurden auf ihn aufmerksam. Paddy streckte schon seine Arme aus. "Come on Little One. Du brauchst dir das nicht gefallen lassen!", meinte er und nahm die Kleine auf den Arm. Auch wenn diese immer noch die Augen feucht hatte, strahlte sie ihren Vater an. "Are u okay?", harkte Paddy nach und Hope nickte nur. "Alright!", fügte er hinzu und sah die Blicke seiner Geschwister und Kinder auf sich ruhen. Auch die Aufmerksamkeit der Gemeinde lag auf ihm, doch er war mega wütend. Wie konnte man zulassen, dass alle auf einem Kleinen Kind rumhacken. "Okay ich denke wir ziehen die Pause etwas vor!", meinte die Leiterin des Gemeindezentrum, um die Situation aufzulösen. "Warum macht ihr nichts?", fragte Paddy seine Geschwister und setzte Hope wieder auf dem Boden ab. "Ich hab gesagt es ist nicht so schlimm!", antwortete Hope und sah ihren Vater mit Tränen in den Augen an. "Trisha geht es nicht gut und ich wollte nicht das Jimmy mich auch abgibt!", fuhr sie fort und Paddy war sprachlos und musste schlucken. Er war sich bewusst das er der Schuldige war. Er atmete tief durch und nahm die Kleine wieder auf den Arm, die völlig in Tränen ausbrach. "I am so sorry!", murmelte er und gab ihr einen Kuss auf den Kopf. 

Nachdem Paddy die Kleine sich etwas beruhigt hatte, gab er sie den Zwillingen. Er saß bei Jimmy und Patricia und sah immer wieder rüber. Erst jetzt schien er nach und nach zu begreifen, was er angerichtet hatte. Er war sogar der Grund, dass seine Jüngste gemobbt wird. "Denkst du wir bekommen ein Platz für sie auf der Privatschule wo deine Jungs auch war?", fragte Paddy und vermied es seine Schwester anzusehen. "Paddy es ist nicht deine Schuld!", meinte sie und jetzt sah er ihr in die Augen. "Wir wissen alle, dass es so ist! Da gibt es nichts schön zu reden!", meinte er und sah wieder zu Hope, die gerade von Maria die Haare geflochten bekommt. Er machte sich vorwürfe, wusste aber das er auch was ändern musste und vor allem nicht in alte Muster fallen durfte. 

"Entschuldigen sie die Störung Familie Kelly!", wurden sie aus dem Gespräch gerissen. Paddy drehte sich um und blickte in ein ihm unbekanntes Gesicht. "Frau Schmidt!", begrüßte Patricia sie gespielt freundlich. "Wie kann das sein? Ich meine haben sie nicht das Sorgerecht? Und wie verwirrend war das alles Bitte!", setzte diese an. Paddy sah fragend zu Jimmy und fassungslos zu der noch ihm Unbekannten! "Das ändert nichts daran das ich der Vater bin!", antwortete Paddy und wurde von der Dame von oben nach unten angesehen. "Der sich mehr um fremde Kinder kümmert, als um seine eigenen!", gab diese von sich und richtete das Wort wieder zu Patricia. "Hören sie mal bitte, wie reden sie mit mir?", ging Paddy wieder dazwischen und er biss vor Zorn die Zähne aufeinander. "Und sie urteilen über mich und kennen nicht die Hintergründe!", fuhr Paddy fort. "Zudem wie kann es sein das eine Schulleitung nichts unternimmt wenn eine ganze Klasse auf einer 2. Klässlerin rumhackt?", mischte sich nun auch Michael ein. Sie sah ihn wütend an. "Was weisst du schon du Bengel!", zischte sie ihn an. "Hope hat mir alles erzählt. Wie sehr sie immer Betonen, der Name Kelly ist jeder Schulbildung immune!", meinte Michael. Paddy sah ihn fassungslos an und auch seine Geschwister sahen ihn verwundert an. "Sucht euren Kram, wir gehen!", forderte Paddy seine Kinder auf. Frau Schmidt starrte ihn an. "Das können sie nicht machen, dass ist eine Schul Pflichtveranstaltung!", zickte sie und Paddy sah sie genau so abwertend an. "Glückwunsch, sie haben ab heute keinen Kelly mehr zum unterrichten. Ich werde meine Tochter auf einer Privatschule unterbekommen! Wir haben gerade darüber gesprochen, nicht wahr?", fuhr Paddy fort und sah seine Geschwister dabei bittend an. Jimmy schnallte es als ersten und stand auch auf und zog Patricia mit und reichte ihr die Jacke. 

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 01, 2019 ⏰

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