Neue Woche neues Glück? Nicht im Hotel Dumort, dachte sich Alec, er war es so leid. Missmutig bearbeitete er Mahnungen im hinteren Teil der Rezeption und hätte am liebsten den Computer in Brand gesteckt. Es dauerte eine halbe Ewigkeit, da die Computer heute besonders langsam arbeiteten. Es reichte nicht, dass einige Gäste extrem nervtötend und arrogant waren, manch einer hielt es noch nicht mal für nötig, seine Rechnungen rechtzeitig zu bezahlen. Zumindest zahlte Bane immer bar vor Ort.
Seit dem Zusammentreffen am Pool hatte Alec jeden Abend an den Vorfall im Schwimmbad denken müssen. Er konnte immer noch Banes durchdringenden Blick auf sich spüren. Nicht, dass er dessen Aufmerksamkeit nicht genossen hätte, gerade auch, weil er unverschämt attraktiv war, aber sein Charakter war einer der miesesten, die ihm seit langem begegnet waren. Daher sträubte sich Alec, sich seinen Fantasien hinzugeben. Doch das war gar nicht so einfach, er brauchte dringend Ablenkung.Alec blickte auf die Uhr. Schon 22.30 Uhr, gleich würde er Feierabend haben. Eigentlich wollte er am liebsten ins Bett, aber er wusste, dass er ohnehin keinen Schlaf finden würde. Plötzlich stand sein Vater in der Tür.
„Vater," begrüßte Alec ihn überrascht, "Was tust du denn um diese Zeit noch hier?" Der Kiefer seines Vaters zuckte leicht, kein gutes Zeichen. Schon seit Kindheitstagen wusste Alec, dass das nur eines bedeuten konnte: Ärger. Wortlos reichte sein Vater ihm einen Zettel. Oh, oh. Das schien ja langsam zur Gewohnheit zu werden. Er fühlte sich wie Bill Murray in 'Täglich grüßt das Murmeltier'. Mit hochgezogener Augenbraue nahm er das Blatt und las die Onlinebewertung:Anonym: (konnte er das nicht mal lassen?)
Es ist überaus unangemessen, dass das Personal halbnackt im Pool anzutreffen ist. Ich habe noch nie ein Hotel erlebt, in dem es den Angestellten gestattet ist, sich in seiner Freizeit im Gästebereich aufzuhalten und sich zudem auch noch entblößt Gästen zu präsentieren. Die Personalpolitik des Hotels bedarf einer grundlegenden Verbesserung.Alec schnappte nach Luft. Entblößt?
Das war jetzt nicht sein Ernst. Was war los mit diesem Kerl? Magnus Bane hatte ihn förmlich mit seinen Blicken ausgezogen und es hatte eher den Anschein, als hätte Alec ihm noch zu VIEL angehabt. Er wurde einfach nicht schlau aus diesem Kerl, das würde er ihm heimzahlen."Wie oft soll ich es dir noch sagen: Der Wellnessbereich ist nicht für das private Vergnügen der Mitarbeiter gedacht! Du willst doch immer wie alle anderen behandelt werden oder stellst du dich jetzt plötzlich auf eine andere Stufe? Alexander? Ich habe dich etwas gefragt!" kam es von seinem Vater scharf.
Alec seufzte. „Aber, es war doch gar nicht in meiner Freizeit. Ich habe den Filter..." protestierte Alec mit hochrotem Kopf.
„Spar' dir die Ausreden! Ich habe langsam genug von deinen Lügen!" fiel ihm sein Vater aufgebracht ins Wort. "Morgenstern hat mir erzählt, dass er den Filter bereits am Nachmittag repariert hatte. Du hattest überhaupt keinen Grund, dich in diesem Bereich aufzuhalten! Noch dazu während der Öffnungszeiten!" Alec war vollkommen sprachlos. Morgenstern. Dieses Arschloch! Er wusste gar nicht, worüber er sich mehr aufregte. Über Bane, der allen Ernstes schon wieder eine absurde anonyme Bewertung abgegeben hatte oder über den technischen Leiter, der sich offenbar tatsächlich einzubilden schien, er könne mit Lügen seine Position im Hotel verbessern.„Hast du gar nichts zu deiner Verteidigung zu sagen, Alexander?" fragte sein Vater zähneknirschend.
„Du lässt mich doch eh nicht zu Wort kommen! Und wenn ich dir die Wahrheit sage, stellst du mich als Lügner dar. Vielleicht solltest du dann deinen Liebling, Morgenstern, adoptieren, da er ja offenbar einen besseren Job macht als dein 21-jähriger Sohn! Du schenkst anderen mehr Vertrauen als deiner Familie, kein Wunder, dass sich Mom von dir getrennt hat!" patzte Alec zurück. Der letzte Satz war zwar unnötig, aber es war dennoch die Wahrheit. Die Trennung seiner Eltern war zwar noch nicht offiziell, aber es würde wohl nicht mehr lange dauern, bis es jeder wusste.
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A Malec Story - Der Gast ist König
FanfictionMalec AU. [Abgeschlossen] Alec arbeitet widerwillig als Rezeptionist im Luxushotel seiner Eltern, hatte er sich sein Leben doch eigentlich ganz anders vorgestellt. Hin- und hergerissen zwischen Pflicht und der Verwirklichung seiner Träume stößt er...