#6 Handtuch

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*** Leichte Smut-Warnung :) ***

Magnus war auf dem Weg ins 'Pandemonium', er hatte gehört, hier könne man ungeniert alle Sorgen vergessen. Er wollte sich rhythmischen Beats und starken Männerhänden hingeben, es war schon eine Weile her, dass Magnus sich "vergnügt" hatte. Zeit für etwas Ernstes hatte er nicht, die wenigsten Partner hatten auf Dauer Verständnis dafür, wenn man mehr Zeit bei der Arbeit verbrachte als zu Hause. Magnus bestellte sich einen Martini, er liebte den Geschmack von trockenem Wermut auf seiner Zunge. Der Barkeeper schob ihm zwinkernd seinen Drink zu. Er sah ziemlich jung aus, hatte blonde, nach hinten gegelte Haare und sein nackter Oberkörper war mit Glitzer übersät. Kein schlechter Anblick, dachte sich Magnus, aber nicht sein Typ.

Leider war dieser Lightwood genau sein Typ: groß, wunderschöner Körper, schwarze Haare und tiefblaue Augen, die einen zu verschlingen drohten. Magnus wusste, dass er sich die Finger verbrennen würde, wenn er nicht aufpasste. Der Vorfall am Pool hatte ihn völlig aus dem Konzept gebracht. Noch am selben Abend schrieb er eine anonyme Bewertung an das Hotel. Als er die Bewertung abgeschickt hatte, überkamen ihn Gewissensbisse. Lightwood würde sicher Ärger bekommen, aber er hatte ihn schließlich herausgefordert oder bildete er sich das alles nur ein?

Magnus wollte für einen Abend diesen Kerl aus seinem Kopf bekommen. Er trank hastig seinen Martini aus und bestellte sich gleich noch einen. Mit einem verschmitztem Grinsen servierte ihm der Barkeeper den nächsten Martini. "Ich heiße übrigens Jordan."
„Interessant." kam es von Magnus desinteressiert zurück. Er legte ein paar Dollarscheine auf den Tresen und verschwand mit seinem Martini in der Hand durch die Menschenmenge, nicht ohne sich dabei genau umzuschauen. Er wollte nicht wählerisch sein, aber irgendwie war das Passende nicht für ihn dabei. Er stellte sein leeres Martiniglas auf einen Stehtisch, steuerte auf die Tanzfläche zu und gab sich dann den rhythmischen Wellen hin. Magnus war ein guter Tänzer, er wusste wie er seinen Körper zur Musik bewegen musste, es lag ihm einfach im Blut.

Gedankenverloren schweifte sein Blick durch den Club. Sein Blick stoppte bei einem Mann mit schwarzen Haaren, der seinen Kopf gegen die Wand lehnte und die Augen geschlossen hatte. Er wurde von einem anderen Typen gegen die Wand gepresst, von dem er jedoch nur den Rücken sehen konnte. Irgendwie kam ihm dieser Typ an der Wand bekannt vor, dann traf es Magnus wie ein Schlag ins Gesicht. Lightwood. Was machte er hier? Er stand also auch auf Männer? Magnus hatte zwar einen guten Radar, was das betraf, doch Lightwood war schwer zu durchschauen. Manchen Männern sah man es sofort an und sie machten auch keinen Hehl daraus. Magnus war es nie peinlich gewesen, beide Geschlechter anziehend zu finden.

Tanzende, verschwitzte Körper versperrten Magnus immer wieder die Sicht auf die beiden, er bemerkte gar nicht, dass er selbst nicht mehr tanzte. Lightwood schien die Berührungen des anderen nicht wirklich zu genießen, aber dennoch ließ er es zu. Der andere Typ leckte Lightwoods Hals entlang, streifte langsam mit seiner Hand über dessen Körper und fasste ihm dann in den Schritt. Magnus glühte innerlich, er wollte wegsehen, konnte aber nicht. Er wollte irgendwie nicht, dass irgendein anderer Mann seinen Hotel Boy berührte, nicht so. Seinen Hotel Boy? Woher kam denn dieser Gedanke auf einmal? Bevor er dem Gedanken nachgehen konnte, öffnete Lightwood plötzlich seine Augen und sein Blick traf sich mit dem von Magnus. Stahlblaue Augen bohrten sich in Goldbraune, Magnus war wie paralysiert. Lightwood leckte sich die Lippen und grinste zufrieden. Irgendwie schien er es jetzt doch zu genießen, aber Magnus konnte sich das nicht länger mehr mit ansehen, er musste hier raus, sofort. Er stürmte aus dem Club und die kalte Nachtluft liebkoste sein Gesicht. Es war eine sternenklare Nacht und Magnus fühlte sich so einsam, wie schon lange nicht mehr.

Alec erwachte am nächsten Tag mit einem ordentlichem Kater in seinem Zimmer. Er hatte lange nicht mehr so viel getrunken, aber manchmal war Alkohol die beste Medizin gegen - so ziemlich alles. Immerhin hatte er es noch geschafft sich die Schuhe auszuziehen, bevor er, samt Klamotten, ins Bett gefallen war. Ein Blick auf sein Handy verriet ihm, dass es bereits 12.00 Uhr mittags war. Zudem hatte er vier verpasste Anrufe auf seinem Handy, alle von Izzy. Sein Vater hatte ihr bestimmt von dem Streit mit ihm erzählt und wahrscheinlich war er dabei nicht gut weggekommen. Izzy und sein Vater waren bereits im Hotel, er hatte also das Haus für sich und vor allem seine Ruhe. Das Letzte, was er wollte, war auf seinen Vater zu treffen.

A Malec Story - Der Gast ist KönigWo Geschichten leben. Entdecke jetzt