#16 Wiedersehen

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*** Smut-Warnung ***

Camille wählte die Nummer des Hotel Dumort, in das Magnus ausquartiert worden war. Er hatte sie gebeten, seine Buchung unter einem anderen Namen laufen zu lassen. Da Magnus ihr Boss war, wagte sie es nicht, Fragen zu stellen. Eine melodische Hintergrundmusik sollte den wartenden Anrufer bei Laune halten. Eine freundliche Stimme am anderen Ende der Leitung meldete sich: "Einen schönen Guten Tag, das Hotel Dumort, Sie sprechen mit der Auszubildenden Emma Carstairs?"
„Guten Abend, Architekturbüro Bane, Camille Belcourt mein Name. Mein Chef, Magnus Bane, wurde in Folge einer Überbuchung in einem anderen Hotel jetzt in Ihres ausquartiert. Da Mr. Bane aufgrund eines kürzlich erschienenen Zeitungsberichts nun eine Person des öffentlichen Lebens ist, bittet er um strengste Diskretion über seinen Hotelaufenthalt bei Ihnen. Bitte verwenden Sie für seine Buchung den Namen 'Ray Bradbury'." "Natürlich, Ms. Belcourt, ich versichere Ihnen, dass wir äußerst sensibel mit diesen Informationen umgehen werden. Wir freuen uns Mr. Ba..., äh, ich meine Mr. Bradbury wieder bei uns begrüßen zu dürfen."
„Vielen Dank, Ms. Carstairs." Camille beendete das Telefonat und atmete tief aus. Sie machte sich große Sorgen um Mr. Bane. In den letzten Wochen verbarrikadierte er sich in seinem Büro und stürzte sich komplett in die Arbeit. Er aß nur widerwillig und Camille versuchte ihn mit Vitaminen vollzupumpen, indem sie ihm alle zwei Stunden einen frischen Biosmoothie brachte. Die meisten musste sie allerdings allein trinken, da Mr. Bane sich weigerte, Flüssigkeiten zu sich zu nehmen, die grün oder braun waren.

Magnus stieg wackelig ins Taxi. Er fühlte sich hundeelend, warum musste ihn gerade jetzt eine Grippe erwischen? Die kühle Fensterscheibe brachte seiner glühenden Stirn die ersehnte Erfrischung. Er nannte dem Taxifahrer die Adresse des Dumort und spürte die Panik in sich aufsteigen. Was war aus seinem Entschluss geworden, nie wieder einen Fuß in dieses Hotel zu setzen? Hoffentlich würde beim Check-In alles reibungslos verlaufen. Er hatte Camille gebeten, dem Hotel mitzuteilen, dass er unter dem Namen 'Ray Bradbury' einchecken würde. Der Name war Magnus plötzlich eingefallen. Magnus erinnerte sich an das zufällige Treffen mit Alexander in diesem niedlichen Café. Es schmerzte ihn, wieder daran zu denken. Damals war Alec ganz versunken in sein Buch gewesen. Der Titel des Buches war 'Fahrenheit 451'. Magnus blieb der Titel irgendwie im Kopf hängen und kaufte sich das Buch. Er wollte wissen, für welche Art Literatur sich Alexander interessierte und bei ihrem nächsten Treffen könnte er vielleicht mit ihm über das Buch sprechen, hatte er sich damals gedacht. Magnus hatte das Buch binnen weniger Stunden verschlungen. Die Geschichte spielte in der Zukunft und handelte von einen Feuerwehrmann, dessen Aufgabe es war, Bücher zu verbrennen. Das Lesen von Büchern war der Bevölkerung nämlich strengstens untersagt worden. Doch eines Tages brach Montag, so hieß dieser Feuerwehrmann, dieses Gesetz. Der Schriftsteller dieses großartigen Romans hieß: Ray Bradbury.

Es war bereits kurz nach neun Uhr abends. Alexander hatte seine drei Wochen Nachtdienst längst hinter sich gebracht und würde wohl wieder im Frühdienst eingeteilt sein. Magnus wollte ihm unter keinen Umständen begegnen, sein Herz würde das nicht aushalten. Bei ihrem letzten Treffen in seinem Büro hatte Alexander ihm seine Liebe gestehen wollen. Doch Magnus konnte das gerade noch so verhindern. Alexander hatte alles auf eine Karte gesetzt, um Magnus davon zu überzeugen, dass er es wert war und ihre Beziehung eine Chance hatte. Dieser Junge war so voller Leidenschaft, dass es Magnus immer wieder den Atem raubte. Seine Brust zog sich bei dem Gedanken schmerzhaft zusammen.

"Da wären wir," riss der Taxifahrer Magnus aus seinen Gedanken. Er bezahlte den Fahrer und stieg mit seiner Reisetasche aus. Es war ja nur für eine Nacht, was sollte schon schiefgehen?

Der Check-In verlief glücklicherweise zügig und reibungslos. Die kleine Auszubildende von Magnus' erstem Aufenthalt hatte ihn überfreundlich begrüßt und ihm die Zimmerkarte für sein gewohntes Zimmer überreicht. Er nahm sie kommentarlos entgegen und steuerte auf den Lift zu. Ausnahmsweise bestand er diesmal nicht auf den Gepäckservice. Im Zimmer angekommen, schlüpfte Magnus aus seinen Klamotten und streifte sich den weißen Bademantel über. Er zitterte am ganzen Körper. 'Dieser verdammte Schüttelfrost,' dachte sich Magnus.

A Malec Story - Der Gast ist KönigWo Geschichten leben. Entdecke jetzt