#25 Wieder zu Hause

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*** Smut-Warnung ***

"Wollen wir uns nicht kurz setzen, Magnus?"
"Ehrlich gesagt, habe ich den ganzen Tag nichts anderes getan, stehen wäre mir jetzt lieber."
"In Ordnung. "
"Noch lieber wäre mir allerdings, endlich Alexander zu sehen." brachte Magnus zwischen zusammen gepressten Lippen hervor.
"Ich verstehe dich, aber hab noch etwas Geduld. Alecs Vater ist noch bei ihm und euer Zusammentreffen sollten wir vielleicht auf ein anderes Mal vertagen."
Magnus versuchte, schlau aus dieser Frau zu werden, konnte sie aber nur schwer einschätzen. Sie verfügte über ein erstklassiges Pokerface und schien eine eiskalte Geschäftsfrau, aber zugleich auch eine liebevolle Mutter zu sein.
"Ich sorge schon dafür, dass ihr nachher ungestört seit. Es ist spät und wir werden erst morgen früh wiederkommen."
"Warum?" erkundigte sich Magnus skeptisch.
"Warum was?"
"Warum tun Sie das für mich?"
"Weil Sie meinen Sohn lieben, ist es nicht so?"
"Das tue ich, mehr als alles andere."
"Mehr kann sich eine Mutter nicht für ihren Sohn wünschen. Wir sind keine schlechten Menschen, Magnus. Robert und ich lieben unsere Kinder, auch wenn er das oft nur schwer zeigen kann und ich selten zu Besuch bin, weil die Trennung von ihm wirklich hart für mich war. Doch letztendlich wollen wir nur, dass sie glücklich sind." Maryse lächelte entschuldigend.
Magnus konnte nun Liebe und Wärme in ihren Augen sehen und wusste, dass sie ihm gegenüber aufrichtig war. Es waren die gleichen tiefblauen Augen, die Magnus so an Alexander liebte.
"Ich sehe mal nach den anderen und würde dir dann eine Nachricht schicken, wenn die Luft rein ist."
Sie zückte aus ihrer Handtasche eine Visitenkarte und reichte sie Magnus.
Dankend nahm er sie entgegen, kramte in seiner Manteltasche und überreichte ihr daraufhin seine eigene.
"Architekturbüro Magnus Bane," las sie laut vor. „Ich habe den Artikel über dich gelesen, sehr beeindruckend."
"Danke." entgegnete Magnus verlegen.
Maryse lächelte triumphierend und beugte sich nun leicht zu Magnus vor.
"Da wir uns jetzt beide so gut angefreundet haben, kannst du mir sicher verraten, wo mein Sohn wohnt."
Magnus schluckte. Was sollte er tun?
"Die Wahrheit Magnus. Und Jace' Wohnung ist es nicht." Ihr Blick war fast schon beängstigend.
"Er wohnt in der Innenstadt, ein Apartment, in der Nähe vom Café, wo er bald arbeitet."
"Dann hat er also sein Erspartes für ein Apartment in der City geopfert? Das wundert mich, er hatte damit eigentlich immer etwas anderes vor."
"Hat er nicht," gab Magnus ergeben zu.
"Hat er nicht?"
Magnus begann, leicht zu schwitzen. Maryse machte irgendetwas mit ihm. Warum war sie ihm so überlegen? Jetzt wusste Magnus, von wem Alec seine Schlagfertigkeit und sein Durchsetzungsvermögen hatte.
"Hat er nicht," wiederholte Magnus. „Das konnte ich nicht zulassen. Ich habe es ihm gekauft," gab er schließlich zu.
Maryse' Pupillen erweiterten sich schlagartig und sie grinste amüsiert.
"Und Alec hat dieses großzügige Geschenk widerstandslos angenommen?" erkundigte sie sich misstrauisch.
"Nun, ich kann sehr überzeugend sein. "
"Scheint wohl so. Ich hoffe, wir sehen uns in Zukunft öfter, Magnus."
"Das würde mich sehr freuen, Maryse."

"Hey Alec, was machst du für Sachen, Mann?" witzelte Jace gespielt, in seinen Augen erkannte Alec aber dessen Besorgnis um ihn.
"Ich dachte, es wäre mal wieder Zeit für ein neues Auto."
"Okay, das ist nicht witzig."
"Du hast angefangen," verteidigte sich Alec.
"Wie geht es dir?" fragte Clary besorgt.
"Geht so, fühl mich ganz schön gerädert."
Jace hob ungläubig seine Augenbrauen. 'Echt jetzt'?
"Das wird schon wieder, in ein paar Tagen bin ich wieder auf den Beinen. Wisst ihr, wo Magnus ist? Ich dachte ihr kommt zusammen."
"Sind wir auch. Deine Mutter wollte noch kurz im Wartezimmer mit ihm sprechen." gab Jace verlegen zu.
"Was? Warum?"
Jace zuckte hilflos mit den Schultern.
"Keine Ahnung."
Alec seufzte und ließ den Kopf in sein Kissen fallen. Die einzige Person, die er jetzt sehen wollte, war Magnus.
"Es ist spät, vielleicht solltet ihr morgen wiederkommen. Alexander braucht jetzt Ruhe." unterbrach Robert die unangenehme Stille.
"Ja, natürlich, Mr. Lightwood."
"Wir kommen morgen wieder, Alec. Halt' die Ohren steif."
"Mach ich. Danke, dass ihr da wart."
Wie aufs Stichwort kam Maryse zurück als Clary und Jace gerade das Krankenzimmer verließen.
"Macht's gut ihr beiden."
"Wiedersehen, Mrs. Lightwood."
"Mom, wo ist Magnus?"
"Er wird gleich hier sein, Alec."
Aber die andere Frage, die Alec auf der Zunge brannte, die er jedoch nicht herausbrachte war: 'Was hatte sie mit Magnus so Dringendes besprochen, dass es nicht warten konnte?Vermutlich haben sie sich einander nur vorgestellt, schließlich haben die beiden sich noch nie gesehen,' versuchte Alec sich selbst zu beruhigen.
"Robert, es ist spät. Wollen wir?"
"Ich dachte eigentlich, wir bleiben noch etwas." murmelte Mr. Lightwood.
Maryse seufzte. "Du hast es gerade selbst gesagt: Alexander braucht Ruhe und ... etwas Zeit mit seinem Freund, denke ich."
"Na gut." gab er widerwillig nach.
Alec formte ein lautloses ‚Danke' mit seinen Lippen. Maryse lächelte und gab ihren Sohn einen liebevollen Kuss auf die Stirn, so wie sie es früher immer getan hatte, als Alec noch klein war.
"Gute Nacht, Alexander."
"Gute Nacht, Mom."

A Malec Story - Der Gast ist KönigWo Geschichten leben. Entdecke jetzt