#9 Heizungsreparatur

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*** Smut-Warnung ***

Stahlblaue Augen. Wasser, das langsam über einen wohlgeformten Oberkörper läuft. Eine Hand, die den schönsten Schwanz, den er je gesehen hat, fest umklammert. Magnus Bane stand vor dem Spiegel in seinem Hotelzimmer und versuchte nun schon zum vierten Mal, seine Krawatte ordentlich zu binden.

Was war nur in ihn gefahren? Eigentlich wollte er nur vor dem Frühstück eine Runde schwimmen gehen. Morgens war der Wellnessbereich des Hotels immer leer und er genoss die Stille während er seine Bahnen zog und das langsame Erwachen der Stadt durch die Fenster beobachtete . Doch bereits als er die Umkleidekabine betreten hatte, hörte er das Rauschen der Dusche und wusste, dass er nicht allein war. Dann sah er die Hoteluniform an einem Haken vor einer der Dusche hängen. Das Namensschild verriet Magnus, dass es sich um den heißen Hotel Boy handelte, der sich offenbar unerlaubt  dort aufhielt. Sicher hatten die beiden bereits beim letzten Zusammentreffen im Spa-Bereich die Grenze zwischen Gast und Angestellten überschritten. Als Magnus jedoch, hormongesteuert, die Duschtür öffnete, gab es kein Zurück mehr. Er hätte es besser wissen müssen, aber er musste zugeben, dass der Zwischenfall ein überaus angenehmer Start in seinen Morgen gewesen ist. Nun stand er hier in seinem maßgeschneiderten Anzug und versuchte vergeblich, Alexander Lightwood aus seinen Gedanken zu verscheuchen. Alexander. Schon allein, wie ihm der Name über die Lippen kam. Dass sein Gegenüber sich ihm so bedenkenlos hingegeben hatte, hatte ihn nur noch mehr erregt. Magnus Bane liebte die Kontrolle.

Den ganzen Tag überlegte er, wie er Lightwood wieder aus der Fassung bringen konnte. Er wollte nicht mit ihm spielen, er war vielleicht dominant und kontrollliebend, aber er legte stets Wert darauf, niemanden auszunutzen. Die Idee mit der Allergikerbettwäsche war ihm gekommen während er gelangweilt durch die Hotelinformationen geblättert hatte, vielleicht gab es hier noch andere Inspirationen?

Gegen 23.00 Uhr lag Magnus in seinem Hotelbett und konnte, wie so oft in den letzten Tagen, nicht schlafen. Leider hatten die Hotelinformationen überhaupt nichts gebracht. Er konnte schlecht nach einer Ersatzzahnbürste fragen. Schon gar nicht, nachdem er jetzt schon zwei Nächte hier übernachtet hatte. Am Ende dachte der Hotel Boy noch, dass er sich nur alle drei Tage die Zähne putzte. Er wälzte sich hin und her. Warum ging dieser Mann ihm nicht aus dem Kopf? Er hatte nie Probleme gehabt, bei Bedarf einen geeigneten Partner zu finden. Das Problem hier war nur: er wollte keinen anderen. Er wollte genau diesen Hotel Boy. Wütend schaltete er die Nachttischlampe aus und schloss die Augen, in der Hoffnung doch noch etwas Schlaf zu finden.

Magnus' Handy zeigte 4.32 Uhr an als er erneut aus dem Halbschlaf hochschreckte. Er musste weggedöst sein, aber von Schlaf konnte man wirklich nicht sprechen. Es war schrecklich heiß unter der Bettdecke und er schlug sie weg, nur um von seiner Morgen- (oder doch noch immer vom Vormorgen?) Erektion begrüßt zu werden. 'Zum Teufel nochmal', dachte er sich und stand auf. Er trug nur seine seidene Schlafanzughose und machte sich gar nicht erst die Mühe, nach einem Oberteil zu suchen. Ohne sich umzusehen verließ er sein Hotelzimmer und knallte die Tür hinter sich zu. Es war ihm herzlich egal, ob andere Gäste noch schliefen. Magnus Bane kümmerte es nicht, was andere über ihn dachten.

Drei Minuten später stand er an der Rezeption. Es war niemand zu sehen. Hatte der Hotel Boy nicht etwas von drei Wochen Nachtdienst gesagt? Wo war der Typ, wenn man ihn brauchte? Dieser Laden hatte nicht einmal eine dieser dämlichen Tischklingeln, die man sonst immer in Hotels vorfand. Er räusperte sich laut während er sich an den Tresen lehnte. Ein Rascheln aus dem Büro hinter der Rezeption verriet ihm, dass doch jemand da war. Alec Lightwood kam sichtlich ermüdet durch die Tür, seine Haare waren ganz verwuschelt und die oberen Knöpfe seines weißen Hemdes waren geöffnet. Magnus erhaschte einen kurzen Blick auf dessen feine Brusthaare. Normalerweise stand er nicht auf diese Art von Körperbehaarung, aber bei Lightwood sah es sehr männlich aus. Stahlblaue Augen blickten in seine.
Ein kurzer Moment der Verwirrung, dann weiteten sich schlagartig die Pupillen seines Gegenübers. 'Oh Alexander, so leicht zu durchschauen.' dachte Magnus. Leicht rieb er seine Oberschenkel aneinander um dem schmerzhaften Druck in seiner unteren Körperhälfte etwas abzuhelfen. "Mr. Bane," sagte Alec. Seine Stimme war leicht schlaftrunken. War er etwa am Schreibtisch eingeschlafen? "Ich wollte mir Eis aus der Eismaschine holen und habe dabei meine Zimmerkarte nicht mitgenommen. Jetzt ist die Tür zu und ich komme nicht wieder rein." sagte Magnus professionell. Alec räusperte sich und erwiderte: "Kein Problem, ich codiere Ihnen schnell eine neue Karte." Er nahm eine der weißen Karten, tippte etwas in den Computer und steckte die Karte dann in ein Gerät, das sie prompt wieder ausspuckte. "Bitte schön." sagte er, während er Magnus die Karte über den Tresen zuschob. Magnus nahm die Karte, nicht ohne absichtlich Alecs Finger dabei zu berühren. Sofort schossen Alecs Augen von der Karte nach oben in sein Gesicht. "Gibt es sonst noch etwas, das ich für Sie tun kann, Mr. Bane?" fragte er höflich. Magnus schüttelte den Kopf und drehte sich um um zum Fahrstuhl zu gehen.
Kurz bevor die Fahrstuhltür sich öffnete, drehte er sich noch einmal zu Alec um, der noch immer am Tresen stand und ihn anstarrte. "Es gibt doch noch etwas: es ist furchtbar heiß in meinem Zimmer. Darum das Eis. Ich.. könnten Sie vielleicht schauen, ob die Heizung in Ordnung ist? Ich weiß, Sie sind kein Techniker, aber ich kann bei so viel Hitze unmöglich schlafen." Alec schien zu zögern, nickte dann aber nur knapp und verschwand wieder im hinteren Büro. Kurze Zeit später erschien er wieder mit einem Schild in der Hand, welches er auf den Tresen stellte. In der anderen Hand hielt er eine Rohrzange. Magnus hob fragend eine Augenbraue. "Es wird das Thermostat sein," erklärte Alec. "Das passiert öfter."

A Malec Story - Der Gast ist KönigWo Geschichten leben. Entdecke jetzt