A Malec Story - Der Gast ist König

#7 Minibar

*** Leichte Smut-Warnung ***

Die Zeit verging unheimlich langsam, wenn man auf den Feierabend wartete, dachte sich Alec. Es war kurz vor sechs, gleich würde der Frühdienst ihn ablösen. Die meisten Nachtdienstaufgaben hatte Alec bereits um 2.00 Uhr fertig gehabt. Danach hatte er krampfhaft versucht, seine Augen offen zu halten. Seine Gedanken kreisten unentwegt um Magnus Bane.

Das Geräusch von Kofferrollen riss ihn aus seinen Gedanken. Es war Magnus. Was machte er so früh schon hier? Er sah aus, als hätte er nicht viel Schlaf bekommen. Magnus würdigte Alec keines Blickes, als er ihm seine Zimmerkarte auf den Tresen legte. "Die Rechnung bitte." Alec nickte und bemühte sich, professionell zu bleiben, was nach dem gestrigen Vorfall so gut wie unmöglich war. Er bereitete die Rechnung vor, Magnus zahlte wie immer in bar. "Seit wann machen Sie auch Nachtdienst?" fragte Magnus, seinen Blick immer noch auf den Tresen gerichtet.
„Ist nur für die nächsten drei Wochen, weil.." Alec stockte, er konnte ja Magnus nicht erzählen, dass sein Vater ihn dazu verdonnert hatte, weil er sich unprofessionell den Gästen gegenüber verhalten hatte. Außerdem wollte Alec nicht, dass Magnus erfuhr, wer sein Vater war.

"Weil?" hakte Magnus nach.
„Unser Nachtdienst ist krank geworden, ich vertrete ihn nur."
„Dann hoffe ich, dass es nichts Ernstes ist."
„Das hoffe ich auch." flüsterte Alec geistesabwesend. Er reichte Magnus die Rechnung, dabei streiften sich ihre Finger und beide durchfuhr ein elektrischer Schlag. Ihre Blicke trafen sich und für einen Moment schien die Welt still zu stehen. Magnus löste sich als Erster aus seiner Starre, zog seine Hand zurück und steckte seine Rechnung ein, um dann kommentarlos aus dem Hotel zu verschwinden. Alec wollte ihm eigentlich noch einen schönen Tag wünschen, aber er empfand das gerade mehr als unpassend. Eine Dreiviertelstunde später kam endlich der Frühdienst, um Alec abzulösen. Erleichtert, aber völlig gerädert, fuhr er schließlich nach Hause. Dort angekommen fiel er sofort ins Bett, ohne sich vorher seiner Uniform zu entledigen.

"Alec, bist du endlich so weit? Wir sind schon zehn Minuten zu spät dran!" rief Isabelle genervt auf der anderen Seite der Badezimmertür. Es war Samstagabend und sie waren mit mit Jace und Clary zum Billardspielen im ‚Lichten Hof' verabredet. Vielleicht würden sie sich ein paar Drinks genehmigen und einfach etwas Spaß haben. Alecs Plan war, dass Jace und Clary sich in Ruhe kennen lernen konnten, während sie auf ihn und seine Schwester warteten. Beim Verkuppeln anderer Leute machte Alec so schnell keiner etwas vor. Vor einem Jahr hatte er es schließlich auch geschafft, Isabelle mit Simon, dem Pagen, zusammenzubringen. Leider sah Mr. Lightwood Senior diese Beziehung als ganz und gar nicht standesgemäß an. Allerdings verhielten sich Isabelle und Simon im Hotel äußerst professionell. Ihr Privatleben beeinflusste in keinster Weise negativ ihre Leistung im Job. Mr. Lightwood war es nicht entgangen, dass seine Tochter im Laufe dieser Beziehung glücklicher und im Job noch effizienter wurde. Daher duldete er diese Verbindung vorerst.

Gut gelaunt und frisch gestylt verließ Alec das Badezimmer. Izzy schnaubte wütend und lehnte mit verschränkten Armen gegen die Wand. Er schenkte ihr ein herzhaftes Grinsen. "Los geht's, Schwesterherz!" sagte er vergnügt und legte seinen Arm um Izzys Schulter. Sein Biorhythmus hatte sich bereits so gut an den Nachtdienst gewöhnt, dass er um diese Zeit richtig aufzublühen begann und zur Abwechslung konnte er sich mal um das Glück anderer Menschen kümmern. Es würde ihm gut tun, einen Abend mal nicht über das Hotel und gewisse Gäste zu grübeln.

Als er mit Isabelle vor dem 'Lichten Hof' ankam, war von Jace und Clary nichts zu sehen. Ein Blick durch das Fenster verriet ihnen, dass die beiden bereits ohne die Lightwood-Geschwister eine Partie Billard begonnen hatten. Clary lachte ausgelassen, als Jace ihr klischeehaft zeigen wollte, wie sie den Queue zu halten hatte. Alecs Plan schien offenbar aufzugehen.